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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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einem Verlust des
    Kurzzeitgedächtnisses, aber manchmal betrifft dieses Sich-nicht-erinnern-Können ihr ganzes Leben. In den meisten Fällen ist dieser Gedächtnisverlust allerdings glücklicherweise nur vorübergehend. Lassen Sie uns nachschauen, wie es ansonsten um Ihr Gedächtnis bestellt ist. Wissen Sie, welches Datum wir he ute haben?”
    Nina nannte ihm Jahr, Monat und Tag. Ebenso konnte sie ihm ohne langes Nachdenken sagen, dass die Stadt, in der sie sich befand, Philadelphia hieß.
    Nachdem sie diese Fragen beantwortet hatte, fühlte sie sich etwas ermutigt. „Wer ist unser Präsident?” wollte der Arzt nun von ihr wissen.
    Nina hatte die Antwort sofort parat. „Aber ich kann mich nicht daran erinnern, ob ich ihn gewählt habe oder nicht.”
    Die Stunden vergingen. Dr. Perrone führte sie einem Neurologen und einem Psychologen vor. Beide stellten fest, dass Nina ihr gesamtes
    Erinnerungsvermögen in Bezug auf ihr persönliches Leben verloren zu haben schien. Da ihre Fähigkeit zu denken und Entscheidungen zu treffen nicht unter der Amnesie gelitten hatte, sah keiner der Ärzte eine medizinische Notwendigkeit dafür, sie noch länger im Krankenhaus zu behalten. Man bot ihr jedoch an, ein paar Tage bleiben zu können, falls sie selbst es für angebracht erachten sollte.
    „Gibt es denn hier noch irgend etwas, was Sie für mich tun können?” erkundigte sich Nina bei Dr. Andersen.
    Die Neurologin schüttelte bedauernd den Kopf. „Bei Amnesie gibt es keine Behandlungsmöglichkeit - man kann nur auf die Zeit hoffen. Ich kann Ihnen keine Versprechungen machen, aber wir wissen aus Erfahrung, dass sich eine Amnesie meistens nach und nach wieder gibt. Manchmal kommt das Erinnerungsvermögen ganz plötzlich, innerhalb von ein paar Tagen, wieder zurück. Und manchmal dauert es länger, es kommt Stück für Stück. Es gibt aber auch Fälle, in denen es niemals wiederkehrt, Nina, da möchte ich Ihnen nichts vormachen. Wie die Dinge in Ihrem Fall liegen, kann ich nicht sagen. Aber es spricht nichts dagegen, dass Sie nach Hause gehen. Im Gegenteil. Unter Umständen bringt das ja Ihre Erinnerung wieder auf Trab.”
    „Das muss sehr erschreckend für Sie sein”, schaltete sich Dr. Tooley, der Psychologe, ein. „Überlegen Sie es sich gut, vielleicht sollten Sie doch lieber noch ein paar Tage bei uns bleiben.”
    „Nein”, gab Nina entschlossen zurück. „Ich will nach Hause. Ich muss heraus finden, wer ich bin. Und das kann ich nicht, wenn ich hier herumsitze.”
    Als sie Detective Lieutenant Novalis anschaute, glaubte sie, einen flüchtigen Ausdruck von Zustimmung über sein Gesicht huschen zu sehen. Er war vorhin kurz hinausgegangen, doch nun saß er bereits seit einer halben Stunde still in seiner Ecke. Nina fragte sich, weshalb er eigentlich noch hier war.
    Sie berührte ihren Kopfverband und erschauerte. Nur um Haaresbreite war sie dem Tod entronnen. Der Gedanke war verstörend.
    „Brauche ich dieses Ding hier wirklich?” fragte sie und tippte an den Verband.
    Dr. Perrone lächelte. „Ich kann ihn durch einen etwas unauffälligeren ersetzen, okay?”
    „Ich bitte darum. Ich habe sowieso schon genug Probleme, auch ohne dass ich aussehe wie eine Mumie.”
    Nachdem sich die Ärzte zurückgezogen hatten, nahm Nina ihre Tasche und ihre Kleider und ging ins Bad. Sie wollte endlich aus diesen Krankenhaussachen herauskommen, ihre Kleidung kam ihr zwar unbekannt vor, aber immerhin gehörte sie ihr.
    Zum Zeitpunk t des Unfalls hatte sie einen schlichten, aber zweifellos teuren schwarzen BH getragen und einen dazu passenden schwarzen Seidenslip. Fast hätte Nina gelacht. Also hatte sie doch gute Unterwäsche angehabt. Ihre Oberbekleidung bestand aus einem schwarzen Pullover, ebenfalls schwarzen, engen Jeans mit einem schmalen Ledergürtel und dunkelgrauen Stiefeletten. Alles war modisch, geschmackvoll und von bester Qualität. So weit, so gut, sagte sich Nina, während sie ihre Schuhe anzog.
    Doch als sie sich wieder aufrichtete und im Spiegel den verschatteten Augen der Fremden begegnete, bröckelte die mühsam aufrechterhaltene Fassade ab.
    Während des Gesprächs mit den Ärzten hatte sie sich stark genug gefühlt und durchaus in der Lage, das Problem, vor dem sie stand, mit beiden Händen anzupacken. Nun aber sah die Sache schon wieder anders aus. Plötzlich fühlte sie sich einsam und leer. Und was, wenn ihre Erinnerung nie mehr zurückkehrte?
    Was sollte sie dann tun? Sie spürte, wie ihr die Tränen die

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