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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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ist.”
    „Ich liebe dich auch, Charley”, gab Nina mit bebender Stimme zurück. „Aber jetzt tu um Himmels willen einfach nur, worum ich dich bitte. Ich ruf dich so bald wie möglich an.” Sie legte auf.
    Dann lag sie in Mikes Armen. Wie sie da hingekommen war, wusste sie nicht mehr; sie hatte sich einfach hineingeworfen, als sei es das natürlichste von der Welt. Sobald ihr Kopf ah seiner Brust lag, begann sie zu schluchzen. Er hielt sie ganz fest, streichelte ihr Haar und murmelte beruhigende Worte. Er wusste, dass es nicht allein das Gespräch mit ihrem Bruder gewesen war, das ihr die Fassung geraubt hatte. Die Aufregungen und die Angst der letzten beiden Wochen waren einfach zu viel für sie gewesen. Jetzt brach alles aus ihr heraus.
    Als sie ihm schließlich das Gesicht zuwandte, war es tränenüberströmt, und die Nase war rot und geschwollen. „Hast du ein Taschentuch?” schniefte sie. „Meine Handtasche ist im Flugzeug.”
    Er zog aus seiner Hosentasche ein zerknülltes Etwas und reichte es ihr. Sie nahm es mit skeptischem Blick und putzte sich die Nase.
    „Komm”, sagte er dann und nahm ihre Hand, „lass uns das Fax holen.”
    Gerade als sie sich anschickte zu gehen, schloss Nina, von einem weißen Blitz geblendet, die Augen. Diesmal wusste sie, was es war. Sie hatte wieder eine Vision.
    Wie die vorangegangenen dauerte die Vision auch diesmal nicht länger als ein paar Sekunden, doch ließ sie sie im Gegensatz zu den früheren vollkommen verängstigt zurück.
    Mike hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte, und ergriff ihren Arm. „Was ist los? Hattest du wieder einen Erinnerungsblitz?”
    Sie brachte kein Wort heraus und starrte ihn nur an. Du musst es ihm sagen. Er wird dir nicht glauben, aber du musst es wenigstens versuchen.
    „Das sind keine Erinnerungen, Mike.” Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. „Ich habe es herausgefunden. Ich weiß, es klingt verrückt, aber es ist … immer wenn ich diese Lichtblitze sehe, blicke ich nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft.”
    „Nina, um Himmels willen, drehst du jetzt völlig durch? Wir haben weiß Gott schon genug Probleme am Hals, Honey. Ich bitte dich, komm mir jetzt bloß nicht auch noch mit irgendwelchen wilden Geschichten.” Er presste ungeduldig die Kiefer aufeinander, aber er hörte ihr immerhin zu, als sie ihm nun trotz seines Unwillens ihre Visionen und das, was sich danach ereignet hatte, schilderte.
    Nachdem sie zum Ende gekommen war, sah er sie ungläubig an. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, Nina, diese Geschichten kann ich dir beim besten Willen nicht abkaufen. Ehrlich. Es ist einfach zu unwahrscheinlich. Aber darüber können wir uns später immer noch die Köpfe heiß reden, im Moment ist es völlig unwichtig. Komm jetzt.”
    Sie rührte sich nicht von der Stelle. „Du hast mich noch gar nicht gefragt, was für eine Vision ich eben hatte”, sagte sie tonlos. „Du kamst auch darin vor.” Sie krallte ihre Hände in seinen Jackenaufschlag. „Mike, ich habe Angst. Ich habe dich und einen anderen Mann gesehen. Ihr lagt beide auf einem Holzfußboden und habt miteinander gerungen. Und ich hatte den Eindruck, als würde der Boden schwanken. Der Mann hat gekeucht, und er sah verzweifelt aus. Und noch etwas er hatte eine Pistole.”
    Mike nahm ihre Hände von seinem Aufschlag und drückte sie beruhigend. Er sah ihre Angst, die ihr deutlich ins Gesicht geschrieben stand, und wollte sie ihr nehmen. „Sweetheart”, sagte er zärtlich, „kannst du nicht sehen, dass das alles gar nichts bedeutet? Ich bin ein Cop, das ist ein gefährlicher Job, und ich habe dir erzählt, dass ich früher als Undercover gearbeitet habe. Wahrscheinlich machst du dir einfach nur Sorge n um mich, aber das ist unnötig, ehrlich. Ich bin noch aus jedem Kampf als Sieger hervorgegangen.” In dem Versuch, sie etwas aufzuheitern, grinste er sie an.
    Doch Nina ließ nicht locker. Sie schüttelte den Kopf. „Hast du dir jemals mit einem kleinen durchtrainierten Mann mit olivfarbenem Teint, buschigen Augenbrauen und kurzem schwarzen Haar einen Ringkampf geliefert?”
    erkundigte sie sich hartnäckig. „Am Hinterkopf ist er schon ziemlich kahl”, fügte sie nach kurzer Überlegung hinzu.
    „Nicht, dass ich wüsste”, feixte Mike, der das Ganze noch immer nicht ernst nahm. Doch dann zuckte er zusammen. Er kannte tatsächlich jemanden, auf den diese Beschreibung zutraf. „Hast du gesagt, dass er am Hinterkopf schon ziemlich kahl ist?”

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