Der Cop und die Lady
von außen. Die Wände waren ebenso wie der Fußboden aus rohem Holz gezimmert. Auf einem der Regale entdeckte sie eine Frisbeescheibe und lächelte. Keine Frage, wessen Spielzeug das war. In der Ecke stand ein Bett. Es sah weich und einladend aus.
Die Küche war einfach eingerichtet - ein Kühlschrank, ein Herd mit zwei Kochplatten, eine Spüle, ein Tisch und zwei Stühle. Von einer Wand ging eine Tür ab, die in ein winziges Bad führte.
Mike kam mit den Einkaufstüten herein und stellte sie auf den Tisch. Er hatte Brot, Käse, gegrillten Truthahn und Orangensaft eingekauft. Und eine Flasche Wein. „Ich hab mir gedacht, du hast dir nach all der Aufregung einen Drink verdient”, sagte er, während er den Weißwein in den Kühlschrank stellte. „Ebenso wie ich.”
Dann schüttete er den Inhalt von Ninas Einkaufstüte auf dem Tisch aus. Nina wurde rot bis unter die Haarwurzeln. Auf einem kleinen Häufchen lagen zwei Zahnbürsten, eine Tube Zahnpasta, Haarshampoo, ein Plastikkamm, ein Stück Seife, ein Deostift und Lippenbalsam. Und -
unübersehbar in ihrer
schwarzsilbernen Verpackung - ein Dutzend Kondome.
Keiner von beiden sagte ein Wort. Sie standen einfach nur da und starrten auf den Tisch. Nina wäre am liebsten in den Boden versunken, so peinlich war ihr die Angelegenheit. Es wirkte so … berechnend. Und geradeso, als wäre sie nur darauf aus, mit ihm zu schlafen.
Mike brach als erster das Schweigen. „Nina, ich bin wirklich geschmeichelt”, sagte er belustigt, „aber du scheinst meine Potenz etwas zu überschätzen. Oder glaubst du, wir bleiben gleich ein paar Wochen hier?”
Sie rammte ihre Fäuste in die Manteltasche und drehte ihm den Rücken zu.
„Vergiss es”, murmelte sie. Wenigstens war ihr jetzt warm geworden, auch wenn es vor Scham war.
„Oh, nein, ich werde es bestimmt nicht vergessen.” Sein Tonfall hatte sich verändert, jetzt klang seine Stimme heiser und belegt und voll süßer Versprechungen. „Schau mal, was ich hier habe.”
Es half alles nichts, Nina musste sich umdrehen. Mike stülpte die zweite Supermarkttüte um, und heraus fiel eine Packung Kondome. Nina starrte sie einen Moment lang an, dann brach sie in ein schallendes Lachen aus.
11.KAPITEL
Ihr Kuss war zu Beginn leidenschaftlich und wild und zeugte von dem Hunger, den zu stillen sie so lange hinausgezögert hatten. Doch einen Moment später, als ihnen klar wurde, dass es Zeit war, sich gegenseitig zu erforschen, verwandelte sich der Heißhunger in Zärtlichkeit, ja fast schon Zurückhaltung. Ihre Küsse wurden zu einer stummen, süßen Zwiesprache, die angefüllt war mit Spannung und halb angsterfüllter Gewissheit, dass sie im Begriff standen, neues, unbekanntes Territorium zu betreten, und das, obwohl sie sich bereits einmal geliebt hatten.
Nina legte ihren Kopf auf Mikes Schulter und schlang die Arme um seinen Hals.
Er war stark wie ein Fels und wärmend wie ein Feuer in einer kalten Nacht. Sie fühlte sich gänzlich sicher und beschützt und kuschelte sich an ihn. Während seine Hände ihren Körper streichelten, stieß sie einen glücklich entspannten Seufzer aus. Doch ihre Ruhe währte nicht lange. Die Lunte war schon in Brand gesetzt, und nun begann das Feuer der Leidenschaft sie zu verzehren. Wieder hob sie ihm ihren Mund entgegen und presste sich an ihn, wobei sie den harten Beweis seines Begehrens durch ihre Jeans hindurch deutlich spüren konnte. Sie wölbte ihm ihre Hüften entgegen und unterdrückte ein Stöhnen.
„Seit zwei Stunden warte ich schon auf diesen Moment”, flüsterte er in ihr Haar.
Sie zog sich etwas zurück und schaute zu ihm auf in der Gewissheit, in seinen Augen dasselbe Verlangen zu entdecken, das sie verspürte. „Ich schon seit einer ganzen Woche.”
Als er ihr ihren Pullover über den Kopf ziehen wollte, hielt sie seine Hand fest.
„Nein. Lass mich. Bitte.”
Sie führte ihn zum Bett und zog ihn aus. Ihre Finger zitterten, als sie Schnürsenkel und Reißverschluss öffnete, doch es fiel weder ihm noch ihr auf.
Mike zwang sich dazu, stillzuhalten und die Flamme seines eigenen Begehrens so klein wie möglich zu halten. Er lechzte danach, sie schnell, hart und wild zu nehmen, stattdessen jedoch ließ er sie das Tempo bestimmen; er spürte, dass er es war, der ihr die Freiheit gab zu tun, wonach es sie verlangte.
Was Nina anbetraf, hatte die äußere Welt in dem Moment, in dem sie Mikes Reißverschluss aufzog, aufgehört zu existieren. Selbst der Tumult der Begierde in
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