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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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Beobachtung, wie Julien sich an ihrem Wagen zu schaffen gemacht hatte, und von der Vermutung, die Gina über die Bremsen und den Airbag angestellt hatte. Nina war außer sich. Es war ihr unvorstellbar, dass dieser höfliche, zuvorkommende Mann, mit dem sie seit fast einer Woche den größten Teil ihrer Tage verbracht hatte, ihr nach dem Leben trachtete. Aber sie glaubte Mike. Mehr noch, sie vertraute ihm.
    „Okay, auf die Polizei können wir also nicht zählen”, stellte sie schließlich fest, nachdem Mike sie auch noch in die Kungelei des FBI mit Duchesne eingeweiht und ihr von seiner Suspendierung erzählt hatte. „Was nun?”
    „Gute Frage … ah - was sehe ich denn da?” Mike setzte den Blinker und nahm die Auffahrt zu einem kleinen, schmuddelig wirkenden Shoppingcenter: ein Gemischtwarenladen, eine Reinigung, ein Copyshop und ein wenig einladend wirkendes chinesisches Restaurant.
    „Ich hoffe, du hast nicht vor, hier etwas zu essen”, murmelte Nina.
    Mike hielt vor einer Telefonzelle. „Quatsch. Ich will, dass du Charley anrufst.”
    Er hatte ihr auch gestanden, ihren Anrufbeantworter abgehört zu haben und erzählte ihr von Charleys Anruf, doch sie wusste mit einem Päckchen, das sie an ihren Bruder geschickt haben sollte, nichts anzufangen. Das einzige, was sie mit unumstößlicher Sicherheit sagen konnte, war, dass sie Charley seit der Schießerei nichts geschickt hatte. Was in der Zeit davor gewesen war, wusste sie nicht.
    „Du denkst also, dass in dem Päckchen etwas Wichtiges drin ist?”
    Mike nickte. „Es ist nur eine Vermutung. Jedenfalls will ich, dass du ihn anrufst.”
    Nina fügte sich widerspruchslos seinem Wunsch. Sie gingen zusammen in die Telefonzelle. Nach dem dritten Klingelzeichen nahm ihr Bruder ab. „Ich hab’ jetzt keine Zeit für lange Erklärungen, Charley. Ich will von dir nur wissen, was in dem Paket war, das ich dir geschickt habe.”
    Am anderen Ende der Leitung blieb es einen Moment mucksmäuschenstill.
    „Woher soll ich das denn wissen?” kam es dann verdutzt. „Du hast mich doch extra verdonnert, es nicht zu öffnen.” Charleys Stimme klang, als sei sie nicht ganz bei Trost, aber das war ihr im Augenblick egal.
    „Tu mir einen Gefallen”, bat sie eilig. „Mach es auf und sag mir, was drin ist.”
    „Na gut, wenn du willst”, brummte er ohne große Begeisterung. Wenig später hörte sie, wie er einen Pappkarton aufschlitzte. Anschließend raschelte Papier.
    Dann herrschte für eine lange Zeit Stille.
    „Charley?” rief sie. „Charley? Bist du noch da?”
    „Ja, ich bin noch da.” Seine Stimme klang seltsam gepresst. „Nina, was geht hier vor?”
    „Erzähl mir erst, was in dem Päckchen ist”, verlangte sie.
    „Also gut. Es ist ein großer grüner Stein, ein Edelstein - meiner Meinung nach ein Smaragd. Nina, um Gottes willen, steckst du in irgendwelchen Schwierigkeiten?”
    „Ich weiß nicht”, flüsterte sie erschrocken. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, und sie fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Mike schaute sie gespannt an.
    „Charley sagt, dass ein Smaragd in dem Päckchen ist”, stieß sie hervor, während sie hörte, wie ihr Bruder etwas von Unterlagen mit dem Briefkopf von Zarkroff und Duchesne erzählte. Sie lauschte einen Moment, dann sagte sie: „Warte einen Moment, Charley.” Sie gab die Information an Mike weiter. Der überlegte kurz, bis sein Blick auf das Schaufenster des Copyshops nebenan fiel. Ein großes Schild wies daraufhin, dass man in dem Laden nicht nur kopieren, sondern auch faxen konnte. Daneben prangte die Faxnummer.
    „Sag Charley, dass er dir die Sachen umgehend zufaxen soll”, sagte Mike kurz entschlossen und wies mit dem Daumen auf den Copyshop. Nina, vollkommen verwirrt, tat, was er sagte. Dann bat sie Charley, ihr den Stein möglichst detailliert zu beschreiben.
    „Groß. Grün. Was soll ich sonst noch dazu sagen? Ich verstehe nichts von Edelsteinen”, brummte Charley unwillig. „Verdammt noch mal, Nina, was soll das denn alles?”
    „Ich muss mehr wissen, Charley”, drängte sie. „Beschreib mir die Form.
    Welchen Durchmesser hat er ungefähr? Und wie viele Facetten? Zähl sie genau.”
    Nachdem sie sich den Stein schließlich ungefähr vorstellen konnte, schärfte sie ihrem Bruder noch einmal ein, dass er das Fax sofort abschicken solle. „Ich warte darauf, Charley, es ist wirklich sehr wichtig.”
    „Ich mache mir Sorgen, Nina. Ich bin dein Bruder, und ich liebe dich. Bitte sag mir doch, was los

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