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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Mofina
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Zweifel. Und Samara hatte sein Leben gerettet. Das war eine Tatsache. Doch er hatte sich selbst dort drüben verloren.
    Maggie hatte die ganze Zeit recht gehabt. Die Erlebnisse dort drüben, der ganze Mist, den er erleben musste – das alles hatte ihn verändert.
    Jake vergrub das Gesicht in den Händen. Als er erkannte, dass er vielleicht einen großen Fehler begangen hatte, war ihm, als ob sich ein Nebel in seinem Kopf langsam lichtete.
    “Dad?”
    Logan stand neben ihm.
    “Hallo, Sohn.”
    “Dad, was passiert hier?”
    “Ich muss nur über einiges nachdenken.”
    “Dad, ich muss dich etwas fragen, aber versprich mir, dass du nicht sauer wirst, okay?”
    “Schieß los.”
    “Ich möchte Mom bei uns haben, du weißt schon, für den großen Tag. Alle sagen, es ist historisch und so, und ohne sie fühlt es sich einfach nicht richtig an.”
    Jake schloss die Augen, um ruhig zu bleiben, und lächelte dann.
    “Logan. Ich weiß, dass du sie bei uns haben möchtest, aber wir haben schon darüber gesprochen. Es wird einfach nicht gehen. Es tut mir leid.”
    Logan begann zu weinen.
    “Aber ich vermisse sie so sehr, dass es wehtut.”
    “Ich vermisse sie auch.”
    “Wirklich?”
    Jake zog ihn an sich. “So sehr, dass es wehtut.”
    Logan sah seinem Vater ins Gesicht und war überrascht. Sein Dad, sein richtiger Dad war zurück. Logan hörte es an seiner Stimme, sah es in seinen Augen. Sein Dad sagte die Wahrheit, wenn er behauptete, dass er Mom immer noch liebte.
    Sehr sogar.
    “Ich dachte, du würdest immer sauer auf sie bleiben.”
    “Du weißt, dass ich einige schreckliche Dinge im Irak gesehen habe. Furchtbare Dinge.”
    Logan wusste, dass es dort schlimm gewesen sein musste.
    “Ich spreche nicht viel darüber, doch es hat mich fast umgebracht. Ich habe noch immer Kopfschmerzen, richtige Migräneattacken.”
    “Ich weiß.”
    “Die ganze Sache hat mich sehr mitgenommen. Ich habe viele Dinge plötzlich durcheinandergebracht. Wie an dem Tag mit deinem Fußballtrainer.”
    “Ist schon in Ordnung, Dad.”
    “Nun, es gibt ein paar Dinge, die ich ganz sicher weiß. Dazu gehört, dass ich dich liebe. Und trotz allem, was ich bei unserer Abreise vielleicht gesagt habe: Ich weiß, dass deine Mom dich auch liebt.”
    Logan begann wieder zu weinen.
    “Sie hat nie aufgehört, dich zu lieben, und sie wird nie aufhören. Sie ist eine gute Mutter.”
    Logan nickte.
    “Samara ist auch ein guter Mensch. Sie hat im Irak ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um anderen Menschen zu helfen. Auch mir. Wenn sie nicht gewesen wäre, wäre ich heute nicht hier, Sohn. So einfach ist das. Ich muss in diesen Tagen nur einfach viel nachdenken, okay?”
    “Okay.”
    “Der Besuch des Papstes ist wirklich ein einmaliges Erlebnis, Sohn. Du wirst deine Sache gut machen. Samara wird viele Bilder schießen. Und ich werde ja auch dabei sein. Ich muss jetzt für ein paar Tage fort, doch ich werde rechtzeitig zurück sein. Ich werde es nicht versäumen. Wenn alles vorbei ist, können wir uns weiter unterhalten.”
    Logan nickte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    “Ich liebe dich, Dad.”
    “Ich liebe dich auch, Kumpel. Und deine Mom tut das auch. Denk immer daran.”
    Es war kurz vor Mitternacht, als Jake losfuhr.
    Logan sah ihm von seinem Schlafzimmerfenster aus nach, betrachtete die Rücklichter, die in der Schwärze der Nacht glühten.
    Logan sah ihnen so lange nach, bis sie verschwunden waren.
    Nicht lange danach hörte er ein vertrautes leises Klackern, das aus dem Wohnzimmer kam.
    Er stand auf und öffnete vorsichtig die Zimmertür. Samara arbeitete dort an ihrem Laptop. Während er sie beobachtete, fiel sein Blick auf ihre Tasche.
    Logan hatte einen Plan.
    Er war sicher, dass er aufgehen würde.
    Er musste es einfach.

55. KAPITEL
    I nterstate 15, auf dem Weg nach Las Vegas
    Maggie und Graham verließen Los Angeles in Richtung Las Vegas auf dem Interstate Highway 15. Jede zurückgelegte Meile machte Grahams Lage prekärer.
    Brachte ihn dem Tatbestand einer Befehlsverweigerung näher.
    Doch er hatte einige Schritte unternommen, um das Risiko zu minimieren.
    Er hatte seinen Vorgesetzten noch einmal angerufen, allerdings zu einem Zeitpunkt, da er ihn in einer Besprechung wusste. Er hinterließ einfach eine weitere vage Nachricht über eine Spur, die nach Las Vegas führte. Danach rief er Vic Thompson an und hinterließ auf seiner Mailbox ein paar allgemeine Informationen zu der Nevada-Spur. Danach unterrichtete Graham die Las

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