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Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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gewarnt.”
    “Wartet! Ich hole ein Glas. Vielleicht erwischen wir sie lebend”, verkündete Emmy Lou und verschwand in der Küche.
    Quinn hätte fast die Schaufel fallen lassen. “Wie bitte?!”
    “Die Viecher sind nützlich”, erklärte Jo.
    Quinn rollte mit den Augen. “Sie ist riesig! Wirklich, wirklich
riesig
. Das ist der Angriff der Monsterspinnen!”
    “Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass Männer ganz gerne mit der Größe übertreiben”, rief Emmy Lou aus der Küche hinüber.
    Jo schnaubte vergnügt. Quinn warf ihr einen missbilligenden Blick zu.
    “Das sollte gehen”, sagte Emmy Lou, die mit einem Wasserglas und einem Stück Pappe zurückkam.
    “Für ein Bein, sicher”, murmelte Quinn. “Wenn das Ungetüm angreift – ich bin bereit.”
    “Sie hat mit Sicherheit mehr Angst als wir”, sagte Jo und begann, das Sofa zu verschieben, während Quinn angespannt die Schaufel über seinen Kopf hob.
    Als Jo die Couch bewegte, flitzte die Spinne darunter hervor und rannte schnurstracks auf Quinn zu.
    Die beiden Frauen reagierten gelassen, aber Quinn wäre am liebsten auf den nächsten Stuhl gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen.
    “Schnell, da drüben bei der Tür, Em!”, rief Jo.
    Emmy Lou stülpte das Glas über die Spinne. “Ich hab ihn!”
    Jo schob das Stück Pappe unter das Glas.
    “Woher wisst ihr, dass es ein Er ist?”, fragte Quinn verwundert.
    “Spinnen sind faszinierende Tiere”, erklärte Jo. “Ihre Geschlechtsorgane sitzen direkt neben dem Maul. Willst du mal sehen?”
    “Muss nicht unbedingt sein.” Quinn floss der Schweiß in Bächen vom Körper. “Ich glaube dir auch so.”
    “Das ist wirklich ein ziemlich großes Exemplar”, bestätigte Emmy Lou. “Alleine der Körper hat fast fünf Zentimeter Durchmesser!”
    “Gigantisch, wie Quinn gesagt hat”, meinte Jo und warf Quinn einen verständnisvollen Blick zu.
    “Ich lasse ihn draußen frei”, sagte Emmy Lou.
    Quinn versuchte, beiläufig zu klingen. “Und, äh, wo genau?”
    “Im Gemüsegarten. Da wird es ihm gefallen.”
    “Oh.” Quinn nahm sich vor, unter gar keinen Umständen jemals Gemüse für Emmy Lou zu ernten.
    Er stellte die Kohleschaufel zurück in den Ständer am Kamin. Als er sich wieder umdrehte, sah er, dass Jo ihn zärtlich musterte.
    “Was ist?”, fragte er.
    “Du bist einfach hinreißend”, antwortete sie.
    “Hinreißend?” Eigentlich zog er Worte wie “männlich” vor, oder auch “beeindruckend”. Hinreißend waren Kinder und alte Tanten.
    “Ein großer, starker Mann wie du, der Angst vor Schlangen und Insekten hat”, sagte sie. “Und sich
solche
Mühe gibt, es nicht zu zeigen. Das ist wirklich süß.”
    Quinn merkte, wie er rot wurde. Er stellte den Couchtisch wieder an die richtige Stelle und versuchte dabei, Jos Blick auszuweichen. “Ich hatte einen älteren Cousin, der sich immer einen Spaß daraus gemacht hat, mich mit Kriechtieren zu erschrecken.”
    “Schande auf sein Haupt”, grinste Jo. “Aber weißt du, früher oder später kommt man über so was hinweg.” Sie ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Arm.
    “Das bezweifle ich. Ich bin schon so, seit ich vier war.”
    “Man kann sich desensibilisieren. Wenn du länger hier auf dem Land bleiben würdest, würdest du die Viecher im Handumdrehen gar nicht mehr bemerken.”
    Er sah auf ihre Hand. Dort, wo Jo ihn berührte, begann seine Haut angenehm zu kribbeln. Er hob den Blick und sah ihr in die Augen. “Würdest du das denn wollen?”, fragte er leise. “Denn ich würde es gerne versuchen.”
    Jo zog ihre Hand zurück und wich von ihm. “Ich bezweifle, dass wir genug Zeit dafür haben.”
    “Erledigt!”, sagte Emmy Lou durch die Tür. “Wie hat euch beiden eigentlich der Film gefallen?”
    “Äh, sehr gut”, stotterte Quinn. Er vermied es, Jo anzusehen, die dunkelrot geworden war und ein Kichern unterdrückte.
    Emmy Lou sah skeptisch zwischen ihnen hin und her, dann breitete sich ein wissender Ausdruck in ihrem Gesicht aus. “Aha, meine beiden Täubchen.”
    “Der Braten riecht wirklich gut, Emmy Lou”, versuchte Jo, vom Thema abzulenken. “Vielleicht solltest du mal in die Küche gehen und nachsehen, wie lange er noch braucht.”
    “Gibt es Mittagessen?”, rief Fred, der gerade ins Haus kam. “Ich habe Hunger!”
    “Ich auch”, sagte Jo, dankbar für die willkommene Ablenkung. “Ich verhungere fast. Wie sieht es mit dir aus, Quinn?”
    “Bärenhunger”, stimmte er zu.
    “Was

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