Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Cowboy

Der Cowboy

Titel: Der Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Lewis Thompson
Vom Netzwerk:
ergiebig. Meine Stuten werden in null Komma nix schwanger.” Im Augenwinkel sah Jo die Schlange durch den Fußraum gleiten. Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Ein Unfall war wirklich das Letzte, das sie jetzt gebrauchen konnte.
    “Züchten Sie Pferde?”
    “Nein. Eigentlich will ich Rinder züchten.” Jo seufzte, als sie an die Schulden denken musste, die sich angesammelt hatten, seit sie die Ranch geerbt hatte. Sie verstand viel von Pferden, von Buchhaltung aber rein gar nichts. “Letzten Winter haben wir einen großen Teil der Herde verloren. Ich weiß schon nicht mehr, wie ich die Raten bei der Bank abbezahlen soll.”
    “Es muss schwer sein, heutzutage eine kleine Ranch am Laufen zu halten.”
    “Allerdings. Die
Bar None
ist wirklich ein Schmuckstück. Ich möchte meine Großtante nicht enttäuschen.” Jo warf Quinn einen Seitenblick zu. “Schade, dass Sie nicht Hastings sind. Einer seiner Agenten hat die Ranch im letzten Herbst besucht. Er hat einen Drehort für einen neuen Film gesucht. Das würde alle meine Sorgen in Luft auflösen.”
    Quinn lächelte ihr zu. “Wenn ich Hastings wäre, würde ich Ihre Ranch sofort mieten.”
    “Danke.” Jo mochte sein Lächeln. Es gefiel ihr sogar besser als das von Hastings, aber das würde sie ihm nicht sagen. Wieso sollte sie mit einem Mann flirten, den sie niemals wiedersehen würde? Quinn schien eine Stadtratte zu sein, und Jo liebte das Leben auf dem Land. Sie wusste nur zu gut, dass solche Gegensätze nicht vereinbar waren.
    “Ich nehme mal an, dass Hastings sich noch nicht gemeldet hat?”, fragte Quinn.
    “Stimmt. Aber ich habe der Bank erzählt, dass er die Ranch fest gemietet hat. Das hat mir für eine Weile den Rücken freigehalten. Wenn Hastings sich nicht für meine Ranch entscheidet, habe ich ein echtes Problem.”
    “Ich weiß ja nicht, ob es eine gute Idee ist, seine Existenz vom Wohlwollen eines Filmstars abhängig zu machen”, murmelte Quinn.
    “Da haben Sie wohl recht. Eigentlich hätte ich mir nicht einmal den Flug nach New York leisten können. Aber Cassie lässt Sir Lust-a-Lot diese Woche kastrieren. Es war also meine letzte Chance. Wenn ich das Flugzeug verpasse, war alles umsonst. Ich kann mir keine teuren Gefriertransporte leisten, und in der Kühltasche halten die Spermien nicht lang.”
    Quinn trat aufs Gas. “Dann sollten wir uns wohl beeilen.” Er begann, wie ein Actionheld durch den Stadtverkehr zu rauschen.
    Jo warf einen Blick in den Fußraum. Die Schlange hatte sich unter dem Sitz hervorgetraut. Jetzt war der ideale Moment, um sie einzufangen. Sie lehnte sich unauffällig vor und verstrickte Quinn in ein Gespräch, um ihn abzulenken.
    “Sie sind also eigentlich Investmentbanker?”
    “Richtig.”
    Jo versuchte, die Schlange zu erwischen, aber sie entglitt ihr. “Verdammt!”
    “Ach, so schlimm ist es eigentlich gar nicht.”
    “Darauf war das nicht bezogen.” Jo legte ihren Cowboyhut ab und löste den Sicherheitsgurt. Die Schlange flitzte auf die Fahrerseite hinüber. “Bremsen Sie ab und halten Sie auf dem Standstreifen.”
    “Oh mein Gott. Die Schlange!” Quinn ging vom Gas. Er hatte das Mistvieh schon beinahe vergessen.
    “Sie ist klein, deswegen ist sie schwer zu erwischen.” Jo streckte den Arm aus und tastete den Boden zwischen Quinns Füßen ab.
    “Sagen Sie bitte, dass die Schlange nicht da unten ist.”
    “Keine Angst. Sie ist ungefährlich.”
    “Ich habe keine Angst, verdammt noch mal! Ich bin nur …” Quinn brach ab und gab ein merkwürdiges Geräusch von sich. “Was ist das?”
    “Halten Sie still. Sie versucht, Ihr Bein hochzukriechen.”
    “Mein Bein? Warum tut sie so was?”
    Jo grinste. “Vielleicht sucht sie was?” Sie hielt sich an Quinns muskulösem Oberschenkel fest und schob ihre Hand in sein Hosenbein.
    Quinn wirkte, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. “Was machen Sie da unten?”
    “Gucken Sie nach vorne auf den Verkehr!”
    “Verdammte Sch…”, begann Quinn, dann wurde seine Stimme von einem lauten Krachen übertönt.

2. KAPITEL
    Jo klammerte sich an Quinns Oberschenkel, um den Aufprall abzufangen. Der Ruck schleuderte die kleine Schlange durch den Fußraum. Jo packte sie hinter dem Kopf.
    “Ich hab sie!”, jubelte sie.
    “Jo!” Quinn keuchte und griff nach ihrer Schulter. “Es tut mir so leid! Geht es Ihnen gut?”
    “Ich glaube schon.” Sie ließ sein Bein los und richtete sich auf. “Sehen Sie?” Sie hielt ihm die baumelnde Schlange vor die

Weitere Kostenlose Bücher