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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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hat ein äußerst labiles Gleichgewicht auf den Metaebenen gestört. Je höher das Magieniveau steigt, desto enger wachsen unsere Ebene und die Ebene dieser bösartigen Wesen zusammen. Mit der Zeit wird die Entfernung so sehr schrumpfen, daß das Böse den Abgrund auch ohne Hilfe überqueren kann.«
    »Wie lange wird das noch dauern?«
    Lethe seufzte. »Mehrere tausend Jahre.«
    Burnout grunzte wieder. »Also zurück zu meiner ursprünglichen Frage. Was hat das mit mir zu tun?«
    »Der Tanz hat eine Brücke geschaffen, die ein Stück über den Abgrund reicht. Gegenwärtig bauen die Kreaturen auf der anderen Seite eine eigene Brücke. Wenn es ihnen gelingt, den Abgrund zu überwinden, werden sie in großer Zahl in diese Welt eindringen, und zwar Tausende von Jahren zu früh. Bevor die Menschheit auf den bevorstehenden Krieg vorbereitet ist.«
    Burnout pfiff durch die Zähne. »Drek. Und wann wird das sein?«
    »Es könnte morgen passieren oder auch erst in tausend Jahren.«
    Wieder blieb Burnout wie angewurzelt stehen. »Willst du damit sagen, daß unsere Welt jeden Augenblick von einem Feind aus den Metaebenen überrannt werden könnte?«
    Eine lange Pause folgte. »Vielleicht, aber es gibt jemanden, der sich ihnen in den Weg stellt.«
    »Die Göttin.«
    »Ja. Sie heißt Thayla, und ihr Lied ist so schön, daß es für sie wie Feuer ist. Thaylas Lied ist von unendlicher Reinheit und Güte. Es ist ein goldenes Licht von solcher Kraft, daß normale Wesen von seiner Schönheit gebannt werden und sich nicht mehr bewegen können. Für die Wesen von der anderen Seite ist es das Schmerzhafteste, was sie sich vorstellen können. Solange sie singt, können sie mit der Errichtung ihrer Seite der Brücke nicht fortfahren.«
    »Also ist die Welt sicher, solange sie singt.«
    »Ja.«
    »Das erklärt immer noch nicht, wie ich da hineinpasse.«
    »Es gibt Leute auf unserer Seite des Abgrunds, die versuchen, sie zum Schweigen zu bringen, und sie wird langsam schwächer. Sie braucht das Drachenherz, um die Brücke zu zerstören.«
    Burnout antwortete zunächst nicht, sondern ging einfach weiter. Sie waren fast beim Bison angelangt. »Also hatte der Kodiak recht, als er sagte, das Herz sei entweder die Erlösung oder die Zerstörung der Welt.«
    »Ja.«
    Burnout grunzte. »Von mir aus kann sie zum Teufel gehen. Die Welt hat mir nicht viele Gefallen erwiesen.«
    »Das tut mir wirklich leid«, sagte Lethe. »Aber es ist sehr wichtig und bedeutet mir eine Menge.«
    Burnout hob die Hand, und Lethe verstummte. Sie hatten den Bison erreicht.
    Das Fahrzeug stand genauso da, wie sie es verlassen hatten. Burnout untersuchte die Umgebung mit maximaler Lichtverstärkung seiner Augen. Rings um den Wagen war der Boden mit Fußabdrücken übersät. Er umkreiste den Bison, konnte aber keine Fallen erkennen. Keine hängenden Drähte, keine Infrarot-Detektoren.
    Er trat näher und sah durch den Einstieg auf der Fahrerseite, daß ein kleiner Zettel ans Armaturenbrett geheftet war. Vorsichtig näherte er sich dem Fahrzeug, alle seine Sinne aufs äußerste angespannt.
    »Kannst du magische Tricks an diesem Wagen entdecken?« fragte er Lethe.
    »Nein. Es gibt weder Hüter noch irgendwelche magischen Fallen.«
    Er griff in das Fahrzeug und zog behutsam den Zettel vom Armaturenbrett ab, den er dann im Licht des gerade aufgehenden Mondes las.
     
    Es ist noch nicht vorbei, Burnout. Ich weiß immer, xvo du dich gerade aufhältst. Und irgendwann, wenn du es am ivenigsten erwartest, werde ich dir einen Besuch abstatten. Du hast keine Deckung, du hast keine Identität, du kannst nirgendwohin fliehen. Versteck dich, wenn du glaubst, daß dir das etwas nützt, aber du mußt wissen, daß ich dich auf jeden Fall finden werde. Wenn ich das tue, Burnout, verspreche ich dir, daß du langsam sterben wirst. Schaltkreis für Schaltkreis, Synapse für Synapse. Du hast keine Ahnung, was du getan hast, und dafür hast du mein Mitleid. Aber mein Mitleid kann dich auch nicht mehr retten, Chummer. Bis zum nächsten Mal. Und grüße Lethe von mir. Wenn es nach mir geht, wird er in der Hölle direkt neben dir braten, weil er die Sache verraten hat.
     
    Burnout zerknüllte den Zettel in der Hand, während sich die Wut in ihm regte. Aber diese Wut war anders als der heiße Zorn, den er gewöhnt war. Dies war ein kalter Hunger, der nur gestillt werden konnte, wenn Ryans lebloser Körper blutend zu seinen Füßen lag.
    Burnout stand im Mondschatten der großen Pinien und schaute in

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