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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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die Augen und half ihm in das heiße Wasser.
    Während die Hitze seine Muskeln ihrer Kraft beraubte und die Verspannungen löste, obwohl das Wasser auf seinen Wunden brannte, küßte Nadja ihn sanft auf Stirn, Hals, Augen und Lippen.
    Sie küßte ihn, bis er hart war, und in der trägen Flüssigkeit schmiegte sie sich an ihn.
    Sie liebte ihn mit einer Zärtlichkeit, wie er sie nie erfahren hatte, und trug ihn ins süße Nichts. Und er vergaß alles, Miranda, Burnout und sogar Damien Knight. Seine Sorgen und Nöte schmolzen in der Umarmung der Frau dahin, die er liebte, was ihm ein selten gekanntes Maß an Frieden gab.
    Danach schlief er zum erstenmal in seinem Leben tief und traumlos.

22. AUGUST 2057

28
     
    Im fahlen Licht der Morgendämmerung kroch Burnout durch das versumpfte Feld am Ende des Missoula International Airport. Der Lärm der senkrecht startenden Transportmaschinen lag in der Luft, während er sich dem Begrenzungszaun näherte.
    Hinter ihm versank der verlassene Ford Bison langsam im Sumpf.
    In der Dunkelheit war die Fahrt den Pony Mountain hinunter und durch das Gebirge lang und schwierig gewesen. Sie hatten nur zweihundertfünfzig Kilometer zu bewältigen gehabt, aber das Gelände war extrem zerklüftet. Sie waren über die Ostseite der Swan Mountains gefahren und dann über den Paß in die Außenbezirke von Missoula. Dabei hatten sie stillgelegte und ausgewaschene Straßen benutzt, die schon seit mindestens einem Jahrzehnt niemand mehr benutzt hatte.
    Als sie sich der Zivilisation näherten, hatte Burnout mit dem Autotelekom des Bison den Flughafen angerufen und sich eine Liste aller Suborbitale nach FDC geben lassen. Mit dieser Information bewaffnet, hatten Lethe und er es dank Burnouts immer noch funktionierndem GPS bis zum Flughafen geschafft.
    Jetzt huschte er lautlos an der kleinen Wachstation vorbei. Die Station war eine primitive Wellblechbaracke von der Größe eines kleinen Lagerschuppens. Sie sah wie ein alter Sanitärschuppen aus, und das einzige, was diesem Eindruck widersprach, war die kleine Satellitenschüssel auf dem Dach.
    Das leise Näseln irgendeines Country-Sängers drang durch die offenen Fenster. Er sang von verlorener Liebe, gestorbenen Hunden und fehlendem Geld. Einer der Wachmänner war ein Zwerg mit einem Schmerbauch, der die Füße auf den Schreibtisch gelegt hatte und fast im Rhythmus der Slidegitarre laut schnarchte. Der andere Wachmann war ein junger Mensch mit amerindianischen Gesichtszügen, der in regelmäßigen Abständen einen Schluck aus einer in eine braune Papiertüte gewickelten Flasche nahm und in einem Playtrog-Magazin blätterte.
    Burnout sah sich nach Kameras und stationären oder auf Monoschienen angebrachten Drohnen um, konnte aber keine entdecken.
    »Es gibt zwei Watcher«, sagte Lethe. »Aber sie werden uns nicht sehen.«
    »Gut.« Burnout näherte sich lautlos dem Fenster. Er glitt hindurch und schlug dem Amerindianer mit dem Kolben seines Predator gegen die Schläfe, so daß der Mann vom Stuhl geschleudert wurde und gegen die Metallwand prallte. Sein Magazin glitt zu Boden. Aus der Schläfe des Bewußtlosen sickerte ein dünner Blutfaden.
    Der schlafende Zwerg erwachte, doch es war zu spät. Burnout hatte ihn bereits am Hals hochgehoben und ihm seinen Colt Manhunter abgenommen. »Hilf mir, dann bleibst du am Leben.«
    Der Zwerg riß die Augen auf, und sein Gesicht nahm einen Ausdruck nackten Entsetzens an. Burnout konnte erkennen, wie sich die Rädchen im Kopf des Mannes drehten. Der Zwerg nickte.
    Ohne den Zwerg loszulassen, machte Burnout eine rasche Bestandsaufnahme. Der Schreibtisch, der mit Berichten und Bonbonpapier übersät war, konnte mit einem kleinen Cyberdeck aufwarten. Das würde ihnen nützlich sein. Irgend etwas störte ihn, und er brauchte einen Augenblick, bis er wußte, was es war.
    Er drehte sich um und sah das kleine Radio auf dem Aktenschrank etwa in Kopfhöhe stehen. Jaulende Steelgitarren und träger Country-Gesang. Mit einer raschen Handbewegung fegte er das Radio vom Schrank, so daß es gegen den Türrahmen prallte und in Stücke sprang.
    Plötzlich war die Nacht sehr still.
    »Ich konnte mir diesen Drek noch nie anhören.« Er setzte den Zwerg wieder auf den Stuhl, ließ jedoch seinen Hals nicht los. »Und jetzt erzähl mir von der Flughafensicherheit. «
    Der Wachmann zitterte. »Ich kann nicht.«
    Burnout packte ihn fester. »Du kannst, sonst suche ich mir die Info mit dem Cyberdeck zusammen, nachdem du tot

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