Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
stehen, möchte ich noch eine Bekanntmachung loswerden.“
Sofort wurde es mucksmäuschenstill in der versammelten Runde. Sollte sich für die Zeitungs- und Fernsehleute die Anreise vielleicht doch noch gelohnt haben?
„Heute in drei Wochen, am 21. Oktober, werden unsere Auserwählten mit der ersten praktischen Prüfung beginnen. Die Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, werden sie unter anderem ins Zentrum bringen.“
Aufgeregtes Gemurmel erhob sich unter den professionellen Informationsverbreitern. Doch das war nichts im Vergleich zu dem Tumult, der unter den Kandidaten ausgebrochen war: Charly tanzte und sang etwas Merkwürdiges, was so ähnlich klang wie Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Rippenbiest ließ seinen Kriegshammer auf den Tisch donnern, der daraufhin sein Leben aushauchte (der Tisch, nicht der Hammer). Der Kalmar warf alle Gliedmaßen zum Jubeln in die Luft, und auch die meisten anderen stimmten Freudengesänge an. Nur Ellen begnügte sich mit einem kurzen zufriedenen Lächeln.
„Den genauen Ablauf der Prüfung“, fuhr der stellvertretende Leiter der Auswahl fort, „werde ich selbstverständlich nur den Kandidaten selbst mitteilen. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, den jungen Leuten vor Ort aufzulauern, nicht wahr?“
Bei diesen Worten schmunzelte der alte Mann, und die anwesenden Pressevertreter schauten betroffen drein. Offensichtlich hatte der ein oder andere so etwas in der Art tatsächlich vorgehabt.
„Doch damit ihr wenigstens ein bisschen zu senden und zu schreiben habt, verrate ich immerhin schon einmal soviel: Ein wesentliches Etappenziel auf der Tour unserer Helden wird der derzeitige Aufenthaltsort des Unsterblichen sein. Ich freue mich sehr, dass er sich bereit erklärt hat, unsere Auswahl mit einer kleinen Sonderprüfung zu unterstützen. Doch wenn ihr euch nun dort auf die Lauer legen wollt, um unsere Jungs und Mädels zu überraschen, muss ich leider enttäuschen. Er ist kürzlich umgezogen und hat nur wenigen Leuten seine Nachsendeadresse hinterlassen.“
Sofort legten die Gäste des Lagers mit einer ganzen Batterie neuer Fragen los: „Dürfen wir eine Doku drehen? Sind Fotos erlaubt? Welche Zwischenstationen sind geplant? Sind die Aufgaben gefährlich...?“
„Ruhig, ruhig, verehrte Damen und Herren“, bat Meister Athrawon. „Ich meine, ich habe euch genug Stoff zum Verbreiten geliefert. Mehr gibt es im Augenblick daher nicht. Gerne könnt ihr am 21. Oktober wieder zu Gast sein, um die jungen Leute gemeinsam mit mir in ihr aufregendes Abenteuer zu verabschieden. Doch bis dahin will ich keinen von euch mehr hier sehen, damit sich die Kandidaten in Ruhe auf ihre weiteren Aufgaben vorbereiten können.“
Ein paar der Presseleute murrten oder schimpften ganz offen, doch angesichts der deutlichen Worte des Meisters und der Präsenz der Oger, die die Damen und Herren wenig zaghaft in Richtung Ausgang drängten, löste sich das ganze Spektakel in Windeseile auf.
Schließlich war auch unter den Auserwählten Ruhe eingekehrt und man begab sich zusammen mit Meister Athrawon zurück in das Versammlungszelt (Selbstverständlich beschwerte sich Schlömi währenddessen reichlich heftig über den zertrümmerten Sprechertisch, aber da waren die anderen schon weg). Nachdem die Zahnfeeoger sich überzeugt hatten, dass einem jeden auch die korrekte Parole bekannt war, saß man schließlich im Küchenzelt und wartete gespannt darauf, was Meister Athrawon wohl noch zum Besten geben würde.
„Ich hoffe doch, meine kleine Überraschung ist mir gelungen“, sagte der alte Mann mit den buschigen Augenbrauen und ließ ein breites Grinsen sehen. „Doch freut euch nicht zu früh, denn bis zum 21. Oktober erwarten euch noch eine Menge Unterricht, Prüfungen, Vorbereitungen und Belehrungen, meine jungen Freunde. Schließlich wird die angekündigte Praxisprüfung keine leichte Aufgabe werden, sondern der abenteuerliche und keineswegs ungefährliche Abschluss sowie Höhepunkt des ersten Semesters.“
„Abenteuerlich?“, hakte Charly nach. „Müssen wir gegen Monster kämpfen, uralte Rätsel entschlüsseln und nie zuvor betretene Wüsten durchqueren, Meister?“
„Nur mit der Ruhe, junger Mann. Euch erwartet vermutlich von allem etwas, aber was genau, das verrate ich euch erst am Tag eures Aufbruchs. Schließlich ist Vorfreude bekanntlich die schönste Freude, und außerdem will ich eure Konzentration auf den eigentlichen Unterricht ja unnötig nicht stören. Nur soviel
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