Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
ich“, antwortete Ben und grinste. „Aber ich will auch endlich losziehen.“
„Hoffentlich kommen wir alle in die gleiche Gruppe“, meinte Otto. „Stellt euch mal vor, ihr müsstet der doofen Tekmann die Fußnägel lackieren?“
„Dann doch lieber meine Hufe“, prustete der Taure los. „Ich hätte sie gerne in rosarot.“
Alle lachten. „Das kann uns bei dir ja nicht passieren“, sagte Ben zum Kalmaren.
„Ach, ich weiß nicht, meine Saugnäpfe in Mitternachtsblau? Das hätte doch auch was, oder?“
„Lieber lackiere ich dir deine Saugdinger, als dass ich mir wochenlang Jams Geschichten über seine Pokale und Auszeichnungen anhören muss.“
„Ist sowieso die Hälfte gelogen“, meinte Charly.
„Und die andere Hälfte ist phantasiert“, erwiderte Ben. Wieder lachten sie alle.
„Mit euch drei Helden ins Zentrum“, sagte Rippenbiest. „Das hätte doch was. Den Laden mischen wir gehörig auf.“
„Wenn es Ärger geben sollte, machst du einfach alle Gegner platt!“, prophezeite Charly.
„Oder Otto macht einen Knoten rein“, schlug Ben vor.
„Vielleicht erschreckst du sie ja auch mit deinem bescheuerten Hut zu Tode“, wieherte der Kalmar.
„He, nichts gegen meinen Hut. So einen hatte sogar Heinz Erhardt.“
„Wer soll das sein? Ein stadtbekannter Spinner?“
„Irgendwie schon“, meinte Ben und schmunzelte.
„Ich hoffe auf ein Wettessen bei McDreck“, gab der dicke Junge von der Erde zum Besten. „Da hole ich für uns die volle Punktzahl.“
„Nicht, dass du dabei vor unseren Augen platzt“, warnte der Taure. „Immerhin sprach Meister Athrawon ja davon, dass es gefährlich werden könnte.“
„Ich hab dich auch lieb, Stiermann.“
„Ach, was soll schon passieren, wenn wir vier Helden die Sache zusammen angehen?“, meinte Ben. „Wir wären doch eine Toptruppe: Ein gewaltiger Krieger, ein Rekordschwimmer, ein Meisteresser und ein Junge mit einem verboten aussehenden Hut.“
„Das hätte was“, meinte der Taure. „Aber was wird die arme Lisa sagen, wenn ihr geliebter Charly ohne sie von dannen zieht?“
„Halt bloß den Rand, Muhkuh, sonst gibt’s was zwischen die Hörner!“, drohte Charly.
„Versuch's doch, Meisteresser“, forderte der Taure ihn auf.
Für einen Moment warfen sich die ewigen Kontrahenten grimmige Blicke zu, dann brachen sie in schallendes Gelächter aus, in welches die anderen beiden kurzerhand einstimmten.
„Ihr zwei seid echt besser als Kino“, sagte Ben nach einiger Zeit. „Aber wenn wir schon ein Mädchen dabei haben müssen, dann Lisa oder Nessy. Bloß nicht die Tekmann.“
„Genau“, stimmte Charly zu. „Die kann eine Gruppe mit Jam und Elmar aufmachen. Dann hätten sich die Richtigen gefunden.“
„Ach, so schlimm ist Elmar eigentlich gar nicht“, fand Ben. „Nur sein Umgang lässt bisweilen zu wünschen übrig, meint ihr nicht?“
„Eben!“, sagte Charly. „Der beste Umgang sind immer noch wir. Also: Sollen wir morgen früh hier ausbüchsen und schon mal mit der Praxisaufgabe beginnen, Jungs? Mann, das wäre doch ein Abenteuer wie gemalt, oder?“
Leider hatte der dicke Bursche das nur im Scherz gesagt. Daher schlief Ben mit einem ganz anderen Abenteuer vor Augen schließlich ein: Dienstag was Küchendiensttag...
Drei Wochen hatte Meister Athrawon den Kandidaten noch zugestanden, in denen sie ihr theoretisches Wissen vervollkommnen sollten, um bestens auf die große Aufgabe im Herbst vorbereitet zu sein. Doch das war mit einer Menge Stress, Ärger und Schweiß verbunden: Wissensvermittlung und -abfrage wechselten sich im Eiltempo ab, und das Lernen wollte schier kein Ende nehmen.
Im Fach Völker des Nichts lernten die Auserwählten nun Oger, Pumpenbeuler, Quallenröchler, Riesen und Schrahte näher kennen und wurden – selbstverständlich – auch dazu abgefragt. Immerhin gab es laut Herrn Dieter in einigen Bereichen des Zentrums ein paar Pumpenbeuler, die den Kandidaten im Verlaufe der Praxisaufgabe über den Weg laufen könnten, das war ja schon mal was.
Im Sportunterricht bewarfen sie sich auf Geheiß von Herrn Dagi gegenseitig mit Steinen (schmerzhaft), was die Treffsicherheit erhöhen sollte oder griffen sich untereinander mit Holzschwertern an (lächerlich). Einmal mussten sie stundenlang eine Strohpuppe ohrfeigen (langweilig). Dies diene der Ausdauer, meinte der zuständige Gelehrte. Nur Rippenbiest blieb meistens außen vor, da er die Steine viel zu weit schleuderte, die Holzschwerter zerbrach oder die
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