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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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die Auserwählten ja schon im Unterricht kennengelernt. Und mittendrin in all dem Gewusel befanden sich vier Menschen; zwei von der Erde, zwei aus dem Nichts. Zum Glück immer noch unerkannt, sonst wären sie wohl längst gelyncht worden. Aber wer sollte sie denn erkennen? Seit unendlich langer Zeit hatte sich kein Mensch mehr auch nur in der Nähe der Stadtmauern sehen lassen, so dass es kaum mehr wen gab, der genau wusste, wie so ein Mensch eigentlich aussah. Und wenn die Auserwählten sich hier so umsahen, stellten sie fest, das es noch etliche andere Besucher gab, die mit etwas Phantasie durchaus als Menschen durchgegangen wären. Aber wer davon war vertrauenerweckend? Wen konnten Sie fragen, wo es zu finden war – das Alte Glas?
    „Versuch macht kluch!“, meinte Charly unbekümmert und schnappte sich den nächstbesten Typen, der an ihm vorbeiging und hielt ihn am Arm fest. Und er hatte wohl auf Anhieb genau den Richtigen erwischt: Einen menschenähnlichen dürren Typen mit weit vorstehendem langen Kinn und Stoppelfrisur. Er steckte in einer hinten zugeknöpften Zwangsjacke. Es handelte sich um einen sogenannten Pumpenbeuler. Diese Wesen hatten nichts anderes im Sinn, als von dem Moment an, wo sie das Gehen erlernten, gegen jedwede, möglichst gusseiserne, Pumpe zu rennen. Mit dem Kopf voran, verstand sich. Dass diese Leute dabei auf Dauer einen Dachschaden davontrugen, dürfte klar sein, so dass Zwangsjacken bei ihnen so eine Art Berufskleidung darstellten. Und ausgerechnet so einen fragte Charly ohne zu zögern nach dem vom Orakel genannten Alten Glas.
    „Hör mal, mein kaktusgleicher, verbeulter Freund. Wir suchen etwas, was man das Alte Glas nennt und hier in der Stadt zu finden sein soll. Kennst du es?“
    „Neinneinneinneinnein!!“,  leierte der Angesprochene. „Das kenne ich nicht, kenne ich nicht. Aber, wenn ihr irgendwo eine Pumpe seht, seht, dann sagt mir bitte Bescheid, Bescheid. Es sollte möglichst eine ganz schwere sein, sein. Ja.“
    Charly versprach es hoch und heilig und ließ ihn los. So einen Schwachkopf hatte er seines Wissens  noch nie erlebt. Seine Freunde schauten ihn amüsiert an. Charly lachte vor lauter Elend mit.
    „Wer eine bessere Idee hat, soll sie rauslassen.“
    „Ich denke, wir sollten uns mal wieder auf unser Gefühl verlassen und uns auf eigene Faust auf die Suche machen, oder was meint ihr?“, schlug Lisa vor.
    „Gute Idee“, bestätigte Nessy. „Allerdings sollten wir von den Hauptwegen verschwinden, bevor sie uns doch noch erwischen. Lasst uns besser erst mal die Seitenstraßen durchforsten.“
    „In Ordnung“, meinte Ben. „Eine Straße ist so gut wie die andere, wenn man eh keinen Anhaltspunkt hat.“
    Gesagt, getan. Aber auch das war schwierig genug, denn die Stadt der Kasathen war groß, und sie hatte viele stille Seitengassen. Die ganze Stadt bestand aus großen und kleinen, meist windschiefen Häusern, teilweise im Fachwerkstil. Es stank überall ganz erbärmlich. Mehr als einmal erlebten die Freunde, wie Einwohner oder Besucher ihre Notdurft am Straßenrand - wenn man diese Schlammpfade denn so nennen wollte - verrichteten. Sie gewöhnten sich halbwegs schnell daran. Auch sie selbst waren schließlich von Zeit zu Zeit zu solchen Unappetitlichkeiten gezwungen, denn die Natur verlangte auf jeden Fall ihr Recht, und irgendwer hatte wohl vergessen, Toilettenhäuschen aufzustellen. Wo verdammt war dieses Glas zu finden? Und was sollte man sich überhaupt darunter vorstellen?
    Die Giacomo hatten inzwischen vorgeschlagen, sich zu trennen, und jeder auf eigene Faust zu suchen, aber schließlich war man zu der Erkenntnis gelangt, dass jeder Mensch, und jeder, der einem Menschen geholfen hatte, die Stadt zu betreten, in großer Gefahr schwebte, und dass man in der Gruppe sicherlich stärker war als alleine. Das Orakel hatte Recht behalten. Jetzt bogen die Freunde in eine weitere dunkle Gasse ein. Die Sonne ging langsam unter und gab den Startschuss zu einer weiteren Nacht im Nichts. Charly war todmüde, aber er versucht ein weiteres Mal notgedrungen sein Glück, in dem er einfach jemanden ansprach, der unter einer kerzenbeleuchteten Laterne vor einem Wirtshaus stand und sich lautstark übergab. Der dicke Charly war ein netter Mensch, so dass er wartete, bis der Typ das letzte aus ich heraus geholt hatte, ehe er ihn  ansprach. Es war ein finster dreinblickender Einheimischer, ein Kasathe, noch dazu besoffen wie ein Rumfass. Aber Charly dachte sich, dass im Wein

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