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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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unerwarteten Bittsteller erblickten: Es war einer der kleinen grauen Beamten. Und zwar genau jener, der sich für den Wettbewerb vorhin kurzfristig krank gemeldet hatte.
    „Warum sollten wir dich mitnehmen?“, fragt Charly gehässig. „Lieber sterben wir im Kampf gegen wilde Horden, als uns zu Tode zu langweilen in deiner Begleitung. Und in der deiner Paragrafen!“
    Ben schien nicht sehr erfreut zu sein über den doch ziemlich rüden Ton des Kollegen, aber auch er verstand nicht, welche Beweggründe der graue Mann wohl haben mochte, ausgerechnet sie zu begleiten.
    „Leute, ich bin es satt, ein Beamter zu sein! Aber mein Vater war es schon, und dessen Vater und so weiter! Nur jetzt muss Schluss sein! Ich will Abenteuer erleben, so wie ihr. Und mich erst niederlassen, wenn ich meinen Bestimmungsort gefunden habe, irgendwann und irgendwo. Außerdem will ich endlich aus diesem verdammten grauen Anzug raus und den blöden Koffer loswerden. Ich hasse meinen Job, glaubt mir. Lasst mich mit euch gehen. Ich werde euch nicht zur Last fallen. Ehrlich!“
    Ben gefiel die Einstellung des kleinen Mannes irgendwie. Also fragte er seine Freunde, ob sie etwas gegen den Ex-Beamten als Reisebegleiter haben. Nachdem Lisa bemerkt hatte, dass nichts Schwarzes an dem Kleinen zu erkennen war, erklärten sie sich ebenfalls einverstanden, sogar der griesgrämige Charly. Doch sie wollten vorsichtig sein. Und schließlich waren sechs Abenteurer wohl besser als derer nur fünf..
    „Also gut, mein Freund!“, verkündete Ben schließlich. „Du kannst mit uns kommen, aber es wird gefährlich werden. Ich glaube jedoch, genau so etwas suchst du bei uns. Übrigens, wie lautet dein Name? Und sag jetzt bloß nicht Amtmann!“
    „Ich heiße Horst. Könnt Hotte zu mir sagen.“
     
     
    *
     
     
     
     
    Kapitel 12
     
    Salz in der Luft
     
    S ie hatten ihren Weg fortgesetzt. Nur noch zu sechst. Die blaue Nilkuh war gestorben. Ihre anderen Freunde, die sie an der Oase kennengelernt hatten, waren in der Stadt der Kasathen geblieben, um ihrer Bestimmung zu folgen: Das Zebra Kleopatra, Schmidt, das Schwein und sein Reittier Dino und Giacomo, der/die wohl immer noch damit beschäftigt war/en, seine/ihre Hälse zu entknoten. Sie alle hatten in der Stadt ihr Leben für die Menschen und den Tauren riskiert. Ben konnte sich erinnern, gesehen zu haben, dass die Zebras ihnen den Weg zur Stadtmauer so gut es eben ging freigesperrt hatten. Giacomo, Schmidt und die Rieseneidechse sorgten in der aufgebrachten Menge durch manch verwirrenden Zwischenruf, etliche Schubser und das gezielte Werfen von Koteletts - wer war das wohl? - für reichlich Durcheinander, damit die Auserwählten genügend Vorsprung herausholen konnten. Und schließlich ermöglichte ihnen die alte Nilkuh die Flucht und starb dabei. Ben konnte sich nicht entsinnen, unter den Menschen in seiner Welt je so gute Freunde gefunden zu haben, wie unter den sogenannten Tieren hier im Nichts. Er hätte sich gerne noch von den Helfern in der Not auf vernünftige Art und Weise verabschiedet, denn er glaubte nicht, dass er die Freunde nach diesen Ereignissen noch einmal wiedersehen würde. Schade, er würde die Oasenbewohner sehr vermissen. Die aktuelle Reisegruppe, das waren nun Ben, Charly, Lisa, Nessy, Rippenbiest sowie ihr neuer Freund Horst oder Hotte, je nach dem. Letzterer hatte sein gesamtes Beamtentum binnen weniger Stunden ad acta gelegt und war nun fast ein Mensch. Nur, dass er nicht in der Welt der Menschen geboren war, sondern in dieser fernen Dimension.
    Ben machte sich, während die Sechs schweigend nebeneinander her marschierten (mit Reittieren war es doch irgendwie angenehmer gewesen), allerlei Gedanken über das, was passiert war und das, was ihnen noch bevorstehen mochte. So hatte er längst das Auge verloren für die auf den ersten Blick monotone Landschaft um sie herum: Es handelte sich nicht mehr den paradiesischen Flusslauf mit allerlei Pflanzen und Tieren, dem sie auf dem Weg zur Stadt gefolgt waren. Jetzt trotteten sie zwar wiederum an einem Flussufer entlang, wussten jedoch nicht, ob es sich immer noch um das gleiche Gewässer handelte, oder ob es ein anderes war. Die Landschaft links und rechts des Flusses wurde immer noch durch reichliche, wenn auch nicht unbedingt verschwenderisch zu nennende Vegetation bestimmt. Hiesige Pflanzen kamen Charly und Ben aus der fernen Menschenwelt zumeist sehr bekannt vor: Trauerweiden, Eichen, Eschen, Birken und manch dichtes Unterholz. Die

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