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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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stieg. Was also hinderte die Menschen daran? Nicht kastriert war auch die dritte Dame im Bunde. Die Schwarzweiße. Aufgrund ihres auffällig gefleckten Fells, nannten alle sie Kuhkatze. Hier freuten sich alle über ihren Nachwuchs, der bereits in großer Zahl in diesem Paradies lebte und sich wohlfühlte. Sie selbst war schon über zehn Menschenjahre alt. Die Kuhkatze hatte auch einiges an Fürchterlichem erlebt in den acht Jahren, die sie in der Menschenwelt verbringen musste. Doch irgendwann war es so schlimm geworden, dass sie einen kleinen, nur den Katzen bekannten Durchgang zur Zwischendimension benutzte und sich hier ansiedelte. Irgendjemand in der sogenannten Menschenwelt wollte sie vergiften und hätte es auch beinahe geschafft, also war sie geflohen. Für immer. Jetzt galt sie als die schmusigste Katze im ganzen Nichts. Zumindest, wenn sie denn einmal anwesend war. Denn im Sommer unternahm sie immer ausgedehnte, oft wochenlange Ausflüge, von denen sie aber jedes Mal wieder heil und hungrig zurückkehrte. Kaum war sie im Dorf angekommen, verlangte sie ihre Ration an Futter und allerlei Streicheleinheiten.
    Ben mochte sie alle drei, wie er inzwischen auch alle anderen Tiere schätzte. Aber die Kuhkatze, kurz Kuka war seine beste Freundin geworden, und er würde traurig sein, wenn er sie nach dem Winter zurücklassen musste. Aber erst einmal war er hier und lebte mit Katzen und Menschen gemeinsam in der gemütlichen Hütte. Auch die Trennung von den netten Menschen hier würde ihm sicher schwerfallen. Aber all diese Überlegungen hatten noch Zeit, denn inzwischen war noch nicht einmal die Hälfte des Winters vergangen. Und eigentlich war er über den außerplanmäßigen Zwischenstopp gar nicht mehr so unglücklich. Auch hinter das winterliche Geheimnis der Tranjans war er nun gekommen: Sie hatten sich alle am Abend vor dem ersten Frost in die größte der Hütten begeben und waren gefroren! Den anfänglichen Schrecken, den die Auserwählten und Horst deswegen bekommen hatten, konnte ihnen der alte Harry gleich wieder nehmen. Es geschah auf diese Weise in jedem Winter, wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt sank. Dann wurden die Tranjans unbeweglich und fielen in eine Art Tiefschlaf, aus dem sie erst wieder erwachten, wenn die Wärme zurückkehrte. Einen Frühling gab es hier nicht. Unmittelbar auf den relativ kurzen Winter folgte ein unverhältnismäßig langer Sommer. Und es waren wunderschöne Sommer in dieser Gegend. Harry hatte den Gästen erzählt, dass die Tranjans während der absoluten Winterstarre träumten. Sie träumten von der warmen Sonne. Allerdings waren sie während der Zeit der Starre auch völlig schutzlos. Früher war es vorgekommen, dass umherziehende üble Kreaturen sich einen Spaß daraus machten, Stücke aus den wehrlosen Tranjans herauszuklopfen, oder sie einfach zu zerbrechen. Also hatten die Tranjans vor langer Zeit mit den Menschen eine Übereinkunft getroffen: Harry und seine Freunde würden für die Sicherheit der Knetmänner- und Frauen sorgen, solange der Frost sie in seinem eisigen Griff hatte. Die Menschen durften im Gegenzug im Dorf der Tranjans wohnen. Und genauso geschah es seither! Nachdem sie in früheren Wintern einiges an üblem Pack aus dem Dorf gejagt hatten, traute sich nun keiner mehr mit schlechten Absichten hierher. Nicht einmal die kälteunempfindlichsten Schurken, von denen es durchaus genug gab. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Kein Tranjan war in den letzten  Kälteperioden gestorben. Eine perfekte Symbiose aus Mensch und ... Knetmasse.
    Ben, Charly, Nessy, Rippenbiest, Lisa und der Abenteurer Hotte dankten es den Menschen, dass sie von ihnen so gastfreundlich aufgenommen worden waren. Neben der Bewachung der gefrorenen Tranis hatte jeder noch eine sinnvolle Aufgabe übernommen. Freiwillig, ohne gedrängt worden zu sein: So lernte Ben bei Jeremias und seinem Vater, wie man Körbe und Möbel aus Binsen und Weiden flocht. Und er hatte seine Freude daran, obwohl er nie zuvor im Leben so etwas gemacht hatte. Lisa lernte von Harrys Tochter alles Erdenkliche über die Schneiderei. Zwar war sie auch schon vorher geschickt beim Handarbeiten gewesen, aber diese Fertigkeiten konnte sie hier vervollkommnen, denn Ida war eine gute Lehrerin, die ihr Handwerk perfekt beherrschte. Hotte hatte es vielleicht am besten erwischt. Er sorgte gemeinsam mit seiner drallen Lebensgefährtin  dafür, dass der Spirituosennachschub nicht ausblieb. Gemeinsam destillierten

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