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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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gestreute Gerüchte schuld daran gewesen.
    „Dann tritt ein“, sagte dieser und zog den Schlüssel aus seiner Tasche, dem Ben vorhin keine Beachtung geschenkt hatte. Es war ein alter, schwerer Schlüssel, schon leicht verrostet. Gerade hatten die Drei die oberste Stufe zur Eingangstür der Pizzeria erreicht, da wurden sie von einem kleinen Jungen von vielleicht sieben oder acht Jahren eingeholt. Er hatte einen Fünf-Euro-Schein in der Hand.
    „Ist hier wieder auf?“, fragte er mit schriller Stimme. „Ich hätte gern eine Pizza mit ohne Zwiebeln.“
    Fielmann schüttelte bedauernd den Kopf. „Leider nein, Junge. Erst gestern haben wir Ratten in der Küche entdeckt in der Größe von Schäferhunden, musst du wissen. Sorry.“
    „Iiiih! Ratten!“ schrie der Kleine und gab Fersengeld.
    „D-d-d-den sehen wir n-n-n-nie wieder“, stotterte Stotterbär. „Ich h-h-h-hoffe, du hast nicht z-z-z-zu dick aufgetragen, B-b-b-bruderherz. So g-g-g-groß wie Schäferhunde?“
    „Tut mir leid, Stotterbär. Aber ich musste sicher sein, dass er uns nicht folgt.“
    „Ich denke, das hast du locker geschafft“, bemerkte Ben und grinste.
    Fielmann schloss die Tür auf, und die beiden anderen folgten ihm hinein ins zweifelhafte Vergnügen. Es war stickig und schwül in dem Raum. Ben war sicher, trotz aller Hinweise, dies sei kein Restaurant, sondern ein Hauptquartier, noch einen Hauch von altem Pizzaduft riechen zu können. Kreuz und quer standen Stühle und Tische im Erdgeschoss verteilt. Offenbar war dies einst der Gastraum gewesen. Auf einigen Tischen standen ungespülte Teller und noch ein paar volle Aschenbecher. Fielmann und Stotterbär blieb nicht verborgen, dass Ben dies aufgefallen war und schauten ein wenig schuldbewusst drein.
    „Wir haben seit Tagen keine mehr geraucht“, gab Fielmann zu. „Der Job geht vor.“
    „Kein Problem“, meinte Ben nur und schaute sich weiter um. Die Bilder an den Wänden zeigten verblasste Landschaften, offensichtlich war die Toscana das Lieblingsmotiv des unbekannten Künstlers gewesen.  Sonst war nur eine Unmenge Staub und eine wuchtige Holztreppe im Hintergrund zu erkennen, die, wie ein kleines Messingschild verriet, zu den Toiletten führte. Fielmann zeigte auf die Treppe. „Da gehen wir runter,
    Freunde und Brüder.“
    „Ich muss aber gar nicht“, erwiderte Ben.
    „Ich schon“, meinte Stotterbär.
    „In Ordnung. Aber mach schnell. Da unten ist allerdings nicht nur die Toilette.“ Fielmann grinste. Schließlich stiegen die Drei die knarrenden Holzstufen hinab in den Keller.
    Während Stotterbär hinter einer Tür mit der Aufschrift Herren verschwand, um seinen Geschäften nachzugehen, kramte Fielmann verzweifelt in seinen Hosentaschen. „Verdammt. Keine Zigaretten, kein Feuerzeug. Auf der anderen Seite hängt ein Automat. Hoffentlich hat da auch wer Feuer.“
    Ben hatte kein Mitleid mit dem Torhüter. Fürs Rauchen hatte er nämlich nichts übrig. Er nutzte die Zwangspause, um sich im Keller umzuschauen. Viel zu sehen gab es jedoch nicht unbedingt: Eine weitere Tür mit der Aufschrift D.men - hier schien wohl beizeiten das A verloren gegangen zu sein - und schließlich eine dritte Tür am Ende des kleinen Flurs, die im Gegensatz zu den beiden Holztüren der Toilettenräume aus Metall gefertigt war. Diese war feuerwehrrot gestrichen, wenn auch hier und da der Lack bereits abgeplatzt war. Auch diese Tür war beschriftet. In großen schwarzen Buchstaben hatte jemand den Hinweis Zutritt nur für Personal. Heizungsraum darauf verewigt. Das klang ja nicht besonders geheimnisvoll, dachte Ben.
    Stotterbär verließ schließlich die Toilette und hielt zwei Dinge in den Händen: Eine offensichtlich leere Zigarettenschachtel und ein rotes Einwegfeuerzeug.
    „Ich dachte, ich h-h-h-hätte im Spülkasten noch einen V-v-v-vorrat für schlechte Zeiten angelegt. Aber irgendwer m-m-m-muss die letzten Z-z-z-zigaretten wohl weggeraucht haben.“
    „Vermutlich du selbst, bei einer deiner längeren Sitzungen“, stichelte Fielmann.
    „Immerhin d-d-d-das Feuerzeug geht noch.“
    „Ein Problem weniger.“
    Nach diesem harmlosen Geplänkel machten sich die Drei auf den Weg ans Ende des Flurs. Die Zwillinge blieben vor der roten Tür zum Heizungsraum stehen.
    „Ist das etwa die Tür ins Nichts?“, wollte Ben wissen und schien ein wenig enttäuscht zu sein.
    „Nö. Das ist nur die Tür zum Heizungsraum“, antwortete Fielmann schlicht und öffnete sie.
    Was dahinter zum Vorschein kam, war

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