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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Nessy.
    „Bin dabei“, beschloss der Taure das Thema.
    Also blieben die Auserwählten auf ihren Stühlen sitzen, unter denen sich die Katzen jetzt zusammengerollt hatten und dösten. Katzen machen sich gottlob nichts aus Wackelpudding. Nichts passierte.
    Bis plötzlich das permanente Klirren des Kronleuchters lauter wurde und das Licht zu flackern begann. Die Kandidaten schauten nach oben und mussten entdecken, dass der Leuchter zu schwingen begonnen hatte. Schon drohte er, sich unter Getöse von der Decke zu lösen.
    „Weg hier!“, brüllte Ben, und die Teenager sprangen im selben Moment von ihren Stühlen auf, packten die Katzen und rannten davon. Keinen Augenblick zu früh, denn just in diesem Moment riss der schwere Leuchter aus der Decke und begrub die festliche Tafel mit allem Drum und Dran mit ohrenbetäubendem Lärm unter sich. Kristallsplitter, scharf wie Rasierklingen, flogen durch den Raum und landeten scheppernd an den Wänden. Die Gäste des Abends stürzten zu Boden, schlugen die Hände über dem Kopf zusammen und versuchten, den teuflischen Geschossen zu entgehen. Doch alle Vier wurden mehr oder weniger von den glitzernden Scherben erwischt. Ben blutete aus einer klaffenden Wunde an der Schläfe, Charlys T-Shirt-Ärmel war zerrissen. Über dem Oberarm färbte sich der weiße Stoff langsam rot. Nessy hatte sich ein paar üble Kratzer auf dem linken Unterarm eingehandelt. Rippenbiests Verletzungen waren dagegen nicht ohne weiteres zu erkennen, da sein dunkles Fell keine Rückschlüsse darauf zuließ. Doch schien im nichts Schlimmeres passiert zu sein. Eine kleine Ewigkeit später herrschte wieder Ruhe im Zimmer.
    „Sind die Herren noch am Leben?“, wollte Rübenhund in aller Seelenruhe wissen. Der Diener war übrigens auf wundersame Weise unverletzt geblieben. „Oder kann ich meinem Gebieter ausrichten, dass seine Gäste das Spiel bereits verloren haben?“
    „Spar dir deine Sprüche für ein anderes Mal auf!“, drohte Charly und rappelte sich mühsam auf. Der Boden auf dem er stand, war mit Trümmern des Leuchters sowie der Festtafel übersät. „Ist nur ein Kratzer. Wie steht's mit euch, Kinder?“
    „Alles klar“, stöhnten Ben und Nessy gleichzeitig und richteten sich ebenfalls unter Stöhnen auf. Ben wischte sich Blut von der Schläfe. „Werd's wohl überleben.“
    „Ich auch“, bestätigte Rippenbiest. „Jetzt wisst ihr, warum wir Tauren viel lieber auf Ölfunzeln vertrauen, als auf diesen elektrischen Firlefanz.“
    „Ölfunzeln?“, hakte Nessy nach. „Toll. Wenn die abstürzen, gehen eure Zelte in Flammen auf, oder wie?“
    „Naja, man kann eben nicht alle Risiken ausschließen, nicht wahr?“
    „Tja, da hast du wohl Pech gehabt, Schnitzelspecht!“, frohlockte Charly und grinste.
    Rübenhund verzichtete dieses Mal darauf, den jungen Mann ein weiteres Mal zu berichtigen.
    „Und was stellen wir jetzt an?“, fragte Nessy in die Runde. „Schlimmer kann es ja eigentlich nicht mehr werden, oder?“
    „Schlimmer geht's immer“, vermutete Ben und sah dabei den Butler an. Doch der verzog keine Miene.
    „Lasst uns die Taschenlampen aus unseren Rucksäcken nehmen, Leute“, schlug Charly vor. „Ohne den verfluchten Leuchter ist es ganz schön finster geworden. Ich will schließlich sehen, was mich tötet.“
    „Sag sowas nicht!“, meinte sein Gruppenleiter. „Ich bin zu jung zum Sterben.“
    Nur noch eine alte Stehlampe in einer Ecke des Foyers spendete ein wenig Licht. Doch die anderen Ecken lagen im Dunkeln. Genau das behagte den jungen Leuten nicht, also schalteten alle ihre Taschenlampen ein, obwohl dem Tauren gute alte Fackeln lieber gewesen wären.
    „Ich kann den werten Gästen auch gerne mit einigen Kerzen dienen, wenn sie es wünschen“, bot sich Rübenhund an.
    „Nein danke, Schnitzelspecht“, antwortete Charly. „Du kriegst es fertig und fackelst uns alle ab.“
    „Deine Kerzen sind bestimmt getarnte Dynamitstangen“, ergänzte Nessy übellaunig und blutend. „Bleib uns bloß vom Leib, du Kartoffelpavian.“
    „Rübenhund“, korrigiert Rübenhund.
    „Auch das“, bemerkte Nessy.
    Charly sah sich um. Der Lichtstrahl seiner Taschenlampe tastete sich an den Wänden entlang auf der Suche nach einer möglichen neuerlichen Gefahrenquelle. Er streifte die hässliche geblümte Siebzigerjahretapete, ein paar schwülstige Sessel und gerahmte Bilder von den fetten Verwandten des ebenso fetten Zöllners. Nichts Besonderes also, bis Charly einen Blick auf etwas

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