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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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erhaschte, was hier irgendwie nicht recht hingehören wollte.
    „Ist dein Boss vielleicht ein glühender Anhänger von Burgen und Rittern und solch altem Zeug, du Schnitzelspecht?“, wollte er wissen, denn in einer Ecke des Zimmers reflektierte eine matt schimmernde Rüstung den Lichtschein der Taschenlampe. Der eiserne Handschuh der verbeulten Ritterrüstung hielt ein gigantisches und offensichtlich sehr scharfes Schwert.
    „Oh ja!“, antwortete der Butler. „Der Herr Zöllner hat diese Rüstung auf einer Auktion erstanden. Er hat vor, sie irgendwann einmal vergolden zu lassen.“
    „Ich glaube, dein Chef hat eine Vollmeise. Der mit seinem Gold.“
    Sonst schien der Raum nichts Interessantes zu beherbergen. Nur ein paar langweilige Möbel und ein verstaubter, ausgestopfter Truthahn auf einem Regal an der Wand. Charly näherte sich der großen alten Rüstung und konnte es nicht lassen, an den Brustpanzer zu klopfen.
    Ben verdrehte die Augen, Rippenbiest zückte seine Axt und Nessy versuchte, dem Jungen eine Kopfnuss zu verpassen, verfehlte ihn jedoch um Haaresbreite im Halbdunkel. „Spinner“, murmelte sie.
    „Hallo, jemand zu Hause?“, rief Charly, nachdem er artig angeklopft hatte.
    „Sei vorsichtig“, mahnte Ben. „Nicht dass der Zöllner die Rüstung ein bisschen frisiert hat. Gleich haut dir Ritter Kunibert den Kopf ab.“
    „Das soll sich der Blechheini nur trauen. Der gehört längst zum Alteisen auf den Schrott!“
    Das hätte Charly wohl besser für sich behalten, denn augenblicklich erwachte der blecherne Ritter tatsächlich zum Leben. Es gab ein Geräusch von quietschendem Metall und schon erhob der rostige Kerl sein Schwert zu einem tödlichen Hieb.
    „Mist!“, fluchte Charly und konnte sich gerade noch unter dem sirrenden Schwert wegducken. Der gute Kunibert war zum Glück schon etwas angerostet und daher nicht der Allerschnellste.
    „Nichts wie raus hier!“, brüllte Nessy stellvertretend für die Blaue Gruppe.
    Sie nahmen die Beine in die Hand und rannten auf die nächstbeste Tür zu. Ritter Kunibert folgte ihnen säbelschwingend und lauten Fußes. Die Metallschuhe des Ritters machten bei jedem stampfenden Schritt ihres Besitzers einen Höllenlärm, so dass Ben schreien musste, um sich mitzuteilen.
    „Da - durch die Tür!“
    Sie hatten wieder Glück. Die Tür war nicht verschlossen. Sie führte vom Foyer in ein kleineres, unmöbliertes Nebenzimmer. Sie schlossen die Tür hinter sich und ließen Rübenhund mit dem tobenden Ritter allein. Sollten sie sich doch miteinander irgendwie vergnügen. Und schon wieder hatten die Kandidaten für das höchste Amt im Staate Dusel gehabt, denn Kunibert machte keine Anstalten, ihnen zu folgen. Die Teenager steckten nun die Taschenlampen zurück in ihre Rucksäcke, denn in diesem Zimmer war es endlich wieder hell genug. Zwei lange Neonröhren erhellten den trostlosen Raum. Wenigstens kein Kronleuchter. Doch die Gäste des Zöllners hatten keine Zeit zu verschnaufen, denn schnell fiel ihr Blick auf den Boden des nahezu leeren Zimmers.
    „Verfluchte Scheiße!“, stammelte Charly. „Sind das unsere Vorgänger?“
    Auf dem Linoleumboden stapelten sich menschliche Skelette in verschiedenen Stadien der Verwesung. Einige schienen noch komplett zu sein, andere wiederum waren schon halb zu Staub zerfallen.
    „Vermutlich sind das die Reste der Leute, die das Spiel verloren haben. Der Zöllner hat sie wohl hier gesammelt“, antwortete Ben. „Von wegen zusammen mit den Küchenabfällen entsorgt.“
    „Nicht, dass der Verrückte noch dazu ein Kannibale ist!“, schimpfte der Taure. „Sowas hatten wir nämlich gestern schon.“
    „Vielleicht will er sie ja vergolden lassen“, witzelte Charly und rümpfte die Nase. Der Knochenhaufen stank erbärmlich. „Und was jetzt?“
    „Keine Ahnung, Jungs“, meinte Nessy. „Was schlägst du vor, Gruppenleiter?“
    „Der nächste, der mich so nennt landet auf dem Fußboden neben den Skeletten.“
    Die Entscheidung über ihr weiteres Vorgehen wurde ihnen jedoch abgenommen, bevor sich Ben ernsthaft mit dieser Frage beschäftigen konnte. Wie von Geisterhand bewegt, erhob sich ein Skelett nach dem anderen aus dem Knochenhaufen. In Windeseile sahen sich die Auserwählten einem guten Dutzend Knochenkerlen gegenüber.
    „Wie halten die Knochen zusammen, ohne Muskeln und Sehnen?“, fragte Ben.
    „Ich will es gar nicht wissen!“, schimpfte Nessy und trat einen Schritt zurück.
    Die Skelette griffen hinein in den

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