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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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„Das ist mein Zuhause und das Zollhaus von Macabra. Hier müsst ihr bezahlen. In welcher Währung, nun das werden wir sehen.“
    Der Kreis aus Nashörnern gab den Blick auf den Eingang des Bungalows frei und öffnete eine Gasse für die Auserwählten. Scheinbar erwarteten alle, dass sie dort rein gingen. In das offensichtlich einzige Gebäude des Viertels, das nicht zerstört oder auf die ein oder andere Weise heruntergekommen war.
    „Wir haben doch gesagt, unser Gold reicht nicht aus“, wiederholte Ben. „Also, was wollen Sie von uns?“
    „Nun, ich bin durchaus ein fairer Verhandlungspartner, Freunde. Darum lasse ich meinen Schuldnern stets eine Möglichkeit, aus dem Schlamassel mit dem Wegzoll zu entkommen. Wer nicht zahlen kann, muss eine Nacht in meinem bescheidenen Heim verbringen. Wenn er die Nacht überlebt, kann er gehen, ohne einen einzigen Dollar zu zahlen. Wohin auch immer er will. Ist das nicht toll?“
    „Ich weiß nicht“, antwortete Ben. „Wie stehen unsere Chancen?“
    „Nicht gut, befürchte ich“, bedauerte der Zöllner oder auch nicht. „Bislang hat es niemanden gegeben, der das Zollhaus lebend verlassen hat. Wer stirbt, büßt nicht nur sein Leben ein, sondern hinterlässt mir zudem sein gesamtes Hab und Gut. Jede Goldmünze zählt.“
    „Aber was haben Sie davon, wenn wir in ihrem komischen Haus den Tod finden? Wodurch auch immer.“
    Wieder lachte der Zöllner. „Ich habe Spaß. Was denkst du denn? Nach meinem Goldschatz ist mir der Spaß am wichtigsten. Und den werde ich haben, wenn ihr mit meinen Überraschungen im Zollhaus konfrontiert werdet. Ich will mich ja nicht selber loben, aber ich habe da ein paar bescheidene Talente für so etwas. Ihr wisst schon, Leuten auf ziemlich drastische Weise Probleme bereiten und so was. Nichts Besonderes, aber durchaus nette Tricks, würde ich sagen.“
    „Was erwartet uns denn genau, Sie Spaßvogel? Egal, was es ist, wir wollen zur Hauptstraße und werden es auch schaffen.“, behauptete Ben.
    „Nun, dann müsst ihr ins Zollhaus gehen und bis Sonnenaufgang überleben. Ich habe eine ganze Menge kleinerer und größerer Schwierigkeiten für euch vorbereitet. Tödliche Schwierigkeiten. Ich bin gespannt, wie lange ihr durchhaltet. Leider ist es schon eine Ewigkeit her, dass wir unseren letzten nicht zahlenden Gast hatten. Der hat schon nach dem Abendessen den Dienst quittiert.“ Der dicke Mann lachte lauter. „Aber ich bin ja kein Unmensch. Mein treuer Diener Rübenhund wird euch betreuen. Und ich verspreche, nein ich schwöre euch sogar, Rübenhund ist absolut neutral. Er hält bei diesem Spiel weder zu mir noch zu euch.“
    „Jaja, wer's  glaubt!“, zweifelte Charly. „Der wird der erste sein, der uns die Hälse umdreht. Kennst du eigentlich die Filme Saw I bis V?“
    „Leider nicht, Junge. Aber da kommt gerade unser guter Rübenhund aus dem Haus. Nun, Freund Rübenhund, würdest du unseren Gästen etwa den Hals umdrehen?“
    „Gewiss nicht, Herr“, versprach der Mann, der just in diesem Moment aus dem Zollhaus trat. „Seien Sie sich meiner Neutralität versichert. Ich könnte glatt ein Schiedsrichter sein.“
    Rübenhund war ein Butler, wie man ihn sich nur wünschen konnte. Ein langer und dürrer Kerl mit kurzgeschnittenem grauen Haar und aristokratischer Nase. Er sah aus wie ein Oberkellner kurz vor dem Ruhestand. Die unfreiwilligen Gäste mochten ihn nicht.
    „Also, hier noch mal die Spielregeln, Freunde“, riss der Zöllner das Gespräch wieder an sich. „Ihr habt den Eat-Him-Place betreten, könnt aber den geforderten Wegzoll nicht aufbringen. So müsst ihr stattdessen zu meiner Erheiterung beitragen. Überlebt ihr eine Nacht in meinem Haus, dürft ihr gehen, wie es euch beliebt. Und zwar gratis. Scheitert ihr jedoch an einer meiner Überraschungen, sterbt ihr zwangsläufig. Ich nehme euch alles ab, was ihr dabei habt und mache es zu Gold. Eure Kadaver entsorge ich zusammen mit den Küchenabfällen. Konntet ihr mir soweit folgen?“
    „Sicher doch!“, maulte Charly. „Aber wäre es nicht für alle Beteiligten einfacher, du nimmst unser Gold sofort und lässt uns dafür ziehen?“
    „Du Witzbold!“, bellte der Dicke  nun vor Lachen. „Das kriege ich doch ohnehin, wenn ihr tot seid. Warum sollte ich auf den zusätzlichen Spaß verzichten, euch jämmerlich verrecken zu sehen? Also, jetzt ab ins Haus mit euch. Das Abendessen wartet. Hahaha!“
    Rübenhund begleitete die Brüder ins Innere des gepflegten Gebäudes und

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