Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
Kuhkatze machte es ihnen nach und teilt ihre Beute mit der kleinen T2. Doch der Friede währte nur kurz! Urplötzlich zogen nämlich am Himmel über dem Schwarzen Turm finstere Gewitterwolken auf und verhießen Unheil. Es fing von einem Augenblick auf den anderen an, zu blitzen und zu donnern. Gleißend hell durchzuckten die grellen Lichtboten des Himmels das dunkle Blau über dem Turm. Die Steine, aus denen er vor unendlicher Zeit zusammengefügt worden war, begannen zu wackeln, als ein Blitz sie streifte. Sie tanzten wie wild in ihren Fugen. Brach der alte Teufelsturm jetzt etwa zusammen? In Windeseile packten die Fünf ihre bescheidene Vesper wieder ein, nahmen die Katzen auf den Arm und machten, dass sie den verdammten Hügel verließen. Gerade hatten sie den toten Wald mit seinen verbrannten Bäumen erreicht, mischte sich die düstere, laute Stimme des Fürsten der Dunkelheit in das Donnern ein.
„Verdammtes Lumpenpack! Dieses eine Mal habt ihr gewonnen. Aber irgendwann einmal werden wir uns wiedersehen. Und dann rettet euch nichts mehr vor meiner Wut. Und auch eure verdammte Dimension nicht! Hahahahahaha...“
Blitze wie aus der Hölle selbst schlugen rechts und links von den Flüchtenden in die ohnehin schon toten Bäume ein und gaben ihnen endgültig den Rest. Als die Fünf mit Müh und Not das Ende des armseligen Forstes erreicht hatten, stand der Wald endgültig in Flammen. Aber der Teufel hatte sein Versprechen gehalten und sie am Leben gelassen. Wie leicht hätte einer seiner Blitze sie treffen können, statt die Bäume. Endlich blieben sie nach rasanter Flucht auf dem Hauptplatz stehen. Geschafft! Doch das Gezeter aus dem Turm - inzwischen dank der zurückgelegten Entfernung deutlich weniger lautstark - ging weiter. Noch für sehr lange Zeit. Selbst, als die Menschen die Mitte der Mitte längst verlassen haben würden, würde der Teufel ob seiner Niederlage gegen die Sterblichen immer noch lamentieren …
Sie sahen die riesigen hellgrauen Mauern des Labyrinths nur wenige Meter vor sich, am Ende des Platzes des Heiligen Steins.
„Sollen wir direkt losgehen?“, fragte Charly, den wieder das Reisefieber erwischt hatte.
„Ich denke schon“, stimmt ihm der Gruppenleiter zu. „Doch vorher sollten wir noch alles aus dem Auto holen, was uns vielleicht noch mal von Nutzen sein könnte. Denn leider können wir den guten Benz ja wohl schlecht mit durch das Labyrinth nehmen. Der Wagen passt ja nicht einmal durch den Eingang.“
Also gingen die Fünf noch einmal zum Parkplatz zurück. Sollten sie das treue Auto einfach hier stehen lassen? Aber diese Frage würde sich von selbst beantworten. Minuten später – die Sonne hatte für heute mal wieder ihren höchsten Stand am wolkenlosen Himmel erreicht, sahen sie das Auto, dessen Lack die Strahlen der Sommersonne reflektierte. Doch scharwenzelte da nicht jemand um die silberne Luxuslimousine herum? Tatsächlich erkannten sie, dass ein dicker Mann um die siebzig wie ein begeistertes Kind vor einem Bonbonladen um den Daimler herumschlich, hineinschaute und versuchte, die Tür zu öffnen.
„Suchen sie vielleicht das hier?“, fragte Ben ihn, ohne zu zögern, und hielt ihm die Wagenschlüssel klimpernd unter die Nase.
„Oh, Verzeihung, ist das Ihr Wagen? Ich wollte ihn ganz bestimmt nicht stehlen“, entschuldigte sich der Mann im Maßanzug rasch. Er war um die einsfünfundsiebzig groß und vielleicht gute hundert Kilo schwer. Er hat volles, leicht angegrautes Haar und trug eine schwarz eingefasste Brille auf der Nase. Der gepflegte Mann machte nicht den Eindruck eines Autodiebs. Nessy zumindest dachte das.
„Es ist nur so“, ergänzte er. „Dieser Wagen gehörte einmal mir. Das war damals, als ich aus reiner Spielsucht meine Dimension verließ und ins Zentrum des Nichts wollte, wo es noch einige Spielcasinos geben sollte, die ich noch nicht kannte. Doch auf dem Weg hierher ging meinem Wagen der Sprit aus. Das war kurz vor einer kleinen vergammelten Werkstatt. Da ich keinen Penny mehr besaß, um zu tanken und ihn hier zu verzocken, blieb mir nichts anderes übrig, als den Wagen dem Werkstattbesitzer für ein paar Scheine zu verpfänden. Den Rest des weiten Weges ging ich zu Fuß und landete schließlich hier. Ich habe Roulette und Black Jack gespielt in den Casinos rund um den Platz des Heiligen Steins. Und im Gegensatz zu meinem Pech in der alten Dimension war mir das Glück hier hold und hat mich zum Millionär gemacht. Doch meinen Mercedes
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