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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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und kaum Geröll im Weg, welches bröckeln und unter ihren Füßen nachgeben konnte. Doch das Problem war: Dort unten erwartet sie rein gar nichts. Ein tiefschwarzes Loch ohne Ende. Sonst Fehlanzeige. Ben blickte fragend zu seinen Freunden.
    „Da steig ich nicht runter“, meinte Charly bestimmt. „Einmal in der Hölle gewesen zu sein, reicht mir.“
    „Mir auch, verdammt!“, fluchte Yoghi.
    Auch Nessy und der Taure machten keinerlei Anstalten, ihr Glück zu versuchen.
    „Na, dann bleibt uns nur übrig, an der Schlucht entlang  zu gehen, bis wir etwas finden. Irgendwas.“
    „Wie damals, der alte Kerl, der zur Brücke wurde. Erinnerst du Dich?“, fragte Charly.
    „Ja, klar. Aber, ob wir noch mal so viel Glück haben werden? Ich will zwar so schnell wie möglich aufbrechen, aber vielleicht sollten wir doch bis zum Sonnenaufgang warten. Wer weiß, was wir dann auf dem Boden der Schlucht zu sehen bekommen werden?“
    „Falls das Ding überhaupt einen Boden besitzt“, motzte Rippenbiest. „Für mich sieht das eher aus wie ein riesiger Trichter direkt in die Hölle.“
    „Ach nö“, meinte Charly. „Da haben wir doch schon Urlaub gemacht. Dieses Jahr fahren wir ans Meer.“
    Doch alle Überlegungen erwiesen sich als unnütz, denn genau um Mitternacht setzten Ereignisse ein, die die weitere Reise beeinflussen würden. Gewaltige Ereignisse! Beinahe glaubten die Menschen, der Wirt und der Taure, die Stille mit ihren Ohren hören zu können. Es handelte sich um eine irgendwie ursprüngliche Stille. Sie zeugte vom Anfang von allem, was war, ist und sein wird. Exakt in der Mitte der Nacht erfolgte eine gewaltige Explosion aus dem Nichts, tief, tief in dem schwarzen Loch der Schlucht. Materie entstand und füllte das weitläufige Tal, das vor und unter den Menschen lag, nach und nach aus. Aber sie hatte keine feste Oberfläche – sie war kochendes, flüssiges Gestein. Ein Meer aus brennender Lava breitete sich in der Schlucht aus. Jetzt gab es erst recht keine Möglichkeit mehr, sie zu überqueren. Doch schon kurz darauf nahmen weitere Veränderungen ihren Lauf: Ben und seine Freunde sahen durch die Hitzeschwaden, wie das Gestein zum Teil erstarrte und sich erste feste Inseln in der immer noch kochenden Masse bildeten. Doch wenn die Hitze unter den vereinzelten Inseln sich staute, schienen die Gesteine zu explodieren, gewaltige Vulkane entstanden und brachten die blutrote Lava erneut an die Oberfläche. Die zufälligen Zeugen dieses Schauspiels waren so gefesselt von den Anblicken, die sich ihnen boten, dass sie zu sprechen vergaßen. Im tiefen Tal unterhalb der nächtlichen Wanderer zeigte sich eine rote, flammende Welt. Lavabrocken wurden an ihnen vorbei in den schwarzroten Himmel geschleudert und landeten nach einem hohen Bogen wieder im glühenden Ozean. Doch niemand der Beobachter wurde dabei verletzt. Der ganze Vorgang beschränkte sich nämlich allein auf den geheimnisvollen Talkessel zu ihren Füßen. Aber es ging unaufhaltsam weiter: Nach und nach versiegte auch der letzte Lavastrom drunten im Tal und eine erste feste Kruste entstand. Einzelne Vulkane waren noch aktiv, aber sie sandten kein flüssiges Gestein mehr gen Himmel, sondern nur noch Rauchwolken und Asche. All diese Veränderungen erlebten die Fünf auf dem Hügel über der Schlucht in der Zeit von Sekunden und Minuten. Es ging alles so unglaublich schnell, dass sie kaum mitbekamen, was eigentlich alles genau geschah. Schließlich hatte sich über dem Geschehen im Tal eine Atmosphäre, eine Hydrosphäre und eine Lithosphäre gebildet. Wie auf der guten alten Erde in ihren Kindertagen. Nur alles millionenfach verkleinert. Beschränkt auf ein paar hundert Hektar hier in dieser Dimension.  Die Temperatur in diesem Kessel betrug nun an die dreißig Grad über Null. Gerade überlegten die Reisenden, ob sie die Gunst der festen Oberfläche und der vermutlich recht angenehmen Temperatur nutzen und das Tal doch durchqueren sollten, da machte ihnen der einsetzende Regen einen Strich durch die Rechnung. Einen gewaltigen Strich! Während über dem Tal langsam die Sonne aufging und sich hinter der dichten Wolkendecke versteckt halten musste, regnete es wie aus gigantischen Kübeln. Die Menschen blieben jedoch davon verschont, da der undurchdringliche Niederschlag ebenfalls nur im Tal selbst niederging und die Senken zwischen den Vulkaninseln zum ersten Ozean ausfüllte – dem Urozean, Brutstätte allen Lebens. Doch dieses Mal dauerten die Ereignisse

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