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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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kein Wort mehr mit dir.“
    „Auch egal!“, jammerte der Dicke.
    „Und ich krieg dein  I-Phone.“
    Nun war es an Charly aufzuspringen. Entsetzt starrte er seinen Freund an. „Von wegen I-Phone! Sonst noch Wünsche? Also schön, zeig mir mal diese komische Treppe mitten in der Wüste. Hahaha!“
    Ben zeigte sie ihm. Eine verwitterte Treppe aus Stein, die tief unter die Wüste führte. Ein Boden war jedenfalls von oben nicht zu erkennen. Das bedeutete Dunkelheit und Schatten. Charly strahlte. So gut das mit dem zerschundenden Gesicht noch ging.
    „Liebe Leute!“, rief nun er enthusiastisch. „Bennyboy hat Recht. Da ist eine Treppe. Unsere einzige Chance! Bestimmt ist es kühler da unten!“
    Nun standen auch die anderen mühsam auf und kamen näher. Selbst die Vierbeiner. Entweder waren jetzt schon zwei von ihnen dem Wahnsinn anheim gefallen, oder es stimmte, was sie sagten. Und die letzten Zweifel, ob man runtergehen sollte oder nicht, verschwanden, als sich am Horizont der obere Saum einer fünften und letzten Sonne abzeichnete, die alles, was noch in der Wüste verblieben sein mochte, verbrennen wollte und würde. Sogar die Feindschaft zwischen Luna und den anderen, die er zu töten gedacht hatte, war zwischenzeitlich aufgeschoben worden. Jeder packte sich seinen Krempel und schritt durch das Loch im Wüstensand die alte steile Treppe hinunter ins Ungewisse. Die flinken Katzen allen voran. Was wartete da unten wohl auf sie? Die Treppe war nicht nur steil, sondern auch noch scheinbar endlos lang. Es dauerte einige Minuten - vielleicht ein knapper Viertelkilometer Fußmarsch - bis sie tatsächlich das untere Ende der Treppe erreicht hatten und eine Art Tunnel betraten. Doch mehr konnten sie nicht erkennen,  da es hier unten stockfinster war. Das wenige Sonnenlicht von oben wurde fast zur Gänze von den Wänden des seltsamen Eingangs ins Wüsteninnere verschluckt. Nur langsam gewöhnten sich die Menschen an die lang vermisste Dunkelheit. Doch konnten sie schließlich erahnen, dass sie tatsächlich einen langen düsteren Korridor vor sich hatten. Einen Stollen im uralten Erdgestein. Einen kühlen Stollen, wie sie hocherfreut feststellten. Und das Tropfen von den Wänden deutete sogar auf Wasser hin. Vor allem das wollten sie sich genauer ansehen. Ben nahm drei Taschenlampen aus dem Rucksack und verteilte sie unter seinen Freunden. Luna gab er keine. Ihr aller Herz machte einen Freudensprung. Im Licht der Lampen erkannten sie einen langen unterirdischen Flur. An den Wänden aus schwarzgrauem Urgestein rann Wasser herab. Grundwasser, wie auch immer das möglich war. Es sammelte sich in einer Rinne neben dem Flur. Ohne zu überlegen, ob es sich vielleicht um vergiftetes Wasser handelte (keine Angst, es war nicht vergiftet!), stürzten sich die durstigen Wüstensöhne, -töchter und -katzen in das kleine Rinnsal, das entlang des etwa zwei Meter breiten und drei Meter hohen Korridors grob in Richtung Osten verlief. Literweise schlürfte jeder in sich hinein, dann folgte das in solchen Situationen obligatorische Spiel des Planschens und Andere-Bespritzens, an dem sich  Luna allerdings nicht beteiligte. Sicherlich dachte er sich schon wieder neue Schandtaten aus. Aber erst einmal trank er, wobei er jedoch seine Waffe nicht aus der Hand legte. Immerhin hatte der Taure ja keinen Zweifel daran gelassen, was dem Alten blühte, sollte er die Flinte aus dem Auge verlieren.
    Schließlich setzten sich alle Geschundenen auf den kühlen schwarzen Boden des Steinkorridors und ließen die Füße im traumhaften Nass des Grundwasserbächleins baumeln. Diese Welt unter der Wüste war sicherlich nicht zufällig entstanden oder eine Laune de Natur. Hier war Hand angelegt worden. Das erkannte man schon an der eben benutzten Treppe, dem wie für Menschen geschaffenen Stollen und die ebene, aus dem Stein herausgemeißelte, Beschaffenheit des Stollenbodens. Alles wie von Menschenhand. Aber von welchen Menschen? Falls überhaupt.
    Nachdem sich alle erst einmal am und im Wasser sattgetrunken, -gesehen und auch -gebadet hatten, begannen sie langsam, über diese Frage nachzudenken. Vorsichtshalber füllten sie erneut ihre verbliebenen Wasserflaschen und gingen tiefer in den Stollen hinein. Auf der Suche nach dessen Erbauer. Oder vielleicht einem Ausgang, der sie wieder ans Tageslicht bringen würde. Aber bloß nicht wieder unter die fünf mörderischen Sonnenschwestern! Der Stollen erschien unglaublich lang. Kilometer um Kilometer

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