Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
Vom Netzwerk:
verstehe, warum er ausgerechnet ein mehr oder weniger kleines Mädchen mit hineingezogen hat.“
    „Weißt du denn, was aus ihm geworden ist; dem Priester?“, fragte Lisa. „In unserer Siedlung hat ihn niemals mehr jemand gesehen, nachdem er in den Norden gewandert war.“
    „Das weiß ich auch nicht“, gab der Alte zu. „Sicher ist er irgendwo zur Ruhe gekommen und schließlich gestorben. Aber er hat uns eine Warnung hinterlassen, die wir nicht ignorieren dürfen.“
    „Aber wer ist dieser Aichet?“, wunderte sich Ben. „Wir wissen nur, dass er böse ist, dass er offenbar ausgerechnet mich töten will und dass er nicht von dieser Welt ist. Wo aber kommt er her, und was will er?“
    „Und wie sollen wir ihn stoppen?“, ergänzte Lisa.
    „Ich wusste schon von seiner Existenz, bevor der Priester mir von seiner Vision erzählte. Doch habe ich ihm gegenüber geschwiegen, weil ich mich schämte.“
    „Aber warum? Was hast du mit ihm zu schaffen?“, hakte Ben nach.
    „Eins nach dem anderen. Ich werde euch die ganze Geschichte erzählen. Ich habe inzwischen einiges über den Dämon zusammengetragen, doch liegt vieles noch im Dunkeln. Aber das, was ich weiß, werde ich mit euch teilen. Das bin ich euch, und vor allem dir, Lisa, schuldig, denn ich war es schließlich, der seine Existenz ermöglicht hat.“
    „Du?“, fragte Lisa besorgt. „Aber wie kann das sein?“
    „Hört meine Geschichte von Anfang an, Freunde. Dann werdet ihr vielleicht einiges besser verstehen: Wenn ihr im Unterricht mit den Gelehrten gut aufgepasst habt, dann wisst ihr, dass ich von Anbeginn der Zeit an im Nichts verweile. Doch wurde es mir zu langweilig, so allein auf meinem Stein inmitten von, nunja, Nichts eben. Daher erschuf ich nach und nach die Sterne, die Planeten, die Kontinente und die Ozeane. Doch um das alles mit Leben zu füllen, musste ich natürlich auch die Wesen erschaffen, die sich fortan auf dem Lande, in den Meeren, unter der Erde und hoch auf den Bergen tummelten. Doch als ich dies alles kreierte, ging ich davon aus, das ich bis dahin ganz und gar alleine gewesen war im Nichts. Schließlich handelte es sich um eine leere Welt, abgesehen von mir und meinem kleinen Felsen. Doch war dieser Gedanke ein Irrtum, der sich nun bitter rächen könnte, denn Aichet war bereits da, als ich diese Welt schuf.“
    „Das heißt, auch er ist ein Unsterblicher?“, fragte Lisa, und es wurde ihr bang ums Herz.
    „Ich fürchte ja, Mädchen. Denn inzwischen habe ich einiges über seine Herkunft erfahren, was diese Vermutung stützt. Doch eins nach dem anderen. Als ich die Bunten Berge schuf, hielt er sich genau in dem leeren Raum auf, den ich für die Berge vorgesehen hatte. Und da ich nichts davon wusste, schloss ich ihn in den massiven Fels der Bunten Berge ein. Erst als ich das Nichts fertiggestellt hatte, bemerkte ich meinen fatalen Fehler. Zwar war Aichet gefangen in einem sicheren Gefängnis, doch selbst der massivste Fels hält nicht für alle Zeiten. Irgendwann würden Wind, Wasser und der Zahn der Zeit die Berge abgetragen haben, und der Dämon wäre wieder frei. Doch hatte ich noch mit vielen weiteren Jahrmillionen gerechnet, bevor dies passieren würde. Jemand hat jedoch die Abläufe beschleunigt und den Dämon viel zu früh befreit.“
    „Das Bergwerk“, vermutete Lisa. „Eine Firma hat Stollen in die Berge getrieben, um die Bodenschätze abzubauen. Meine Eltern hatten dort eine Anstellung gefunden. Doch bei einem Unglück verloren sie ihr Leben. Ihre Leichen wurden erst Wochen nach dem Unfall geborgen und waren bereits mumifiziert.“
    „Wenn es denn ein Unfall war“, entgegnete Charly und legte beschützend und etwas unbeholfen seinen Arm um Lisas Schulter. „Wenn Aichet sich dort aufgehalten hat, könnte er sie getötet haben, meinst du nicht?“
    „Das könnte sein. Und wenn dem so ist, würde das auch die Verbindung zwischen mir und dem Dämon erklären. Ja, ich glaube, er ist der Mörder meiner Eltern. Und der anderen, die dort gearbeitet haben.“
    „Ich denke, du hast Recht“, bestätigte der Unsterbliche. „Genaueres weiß ich nicht, aber ich will euch verraten, was ich diesbezüglich vermute: Bei den Arbeiten in einem Stollen hat jemand unwissentlich das Felsengefängnis des Dämons geöffnet und ihn somit befreit. Statt Dank ernteten die Arbeiter jedoch nur den Tod. Er muss also über ein gewaltiges Maß an Macht und Skrupellosigkeit verfügen, denn er hat alle getötet, die sich in den Stollen

Weitere Kostenlose Bücher