Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
aufgehalten haben. Es spielte ihm in die Karten, dass alle es für einen Unfall gehalten haben, so wie auch ich. Doch ihr habt mir bestätigt, dass er entkommen ist, und so fügt sich eins ins andere. Das Böse wandelt durch das Nichts und versucht, dessen habhaft zu werden. Da bin ich mir sicher, Freunde.“
„Denkst du, dass er auch der sogenannte Mumienmacher ist?“, wollte Nessy vom Unsterblichen wissen.
„Ich fürchte ja, Mädchen.“
„Aber was treibt ihn an?“, fragte Ben. „Und was genau hat er vor?“
„Die Morde sind nur eine Fingerübung für ihn, fürchte ich. Ein Vorgeplänkel. Denn nichts anderes als die Unterwerfung des Nichts ist vermutlich sein Ziel. Vielleicht sogar die Unterwerfung anderer Welten. Er ist besessen von Macht, das hat ihn schon in seiner eigenen Welt ausgezeichnet.“
„Seine eigene Welt?“, echote Ben. „Woher kommt er denn?“
„Um dies zu verdeutlichen, muss ich euch ein Geheimnis verraten, das ich nichtmal dem Schriftsteller gegenüber offengelegt habe, obwohl der ein furchtbar neugieriger Typ ist. Aber dieses Wissen ist nicht gut für andere. Doch mit euch muss und werde ich es teilen, denn sonst versteht ihr den Dämon nicht. Ich kenne noch einige andere Dimensionen. Und in ein paar davon gibt es Wesen wie mich: Unsterbliche, die sich gelangweilt und ihre eigene Welt geschaffen und mit Leben gefüllt haben. Und mit denen trete ich von Zeit zu Zeit in Kontakt. Auf welche Weise ich das tue, dazu komme ich vielleicht später noch. Auf jeden Fall konnte ich meinen Kollegen ermitteln, aus dessen Dimension Aichet ursprünglich stammte. Wie Aichet zu dem werden konnte, was er ist, das konnte sich auch dieser nicht erklären, doch eines wusste er: Nichts anderes war so böse und machthungrig wie dieser Dämon. Schon bald hatte Aichet mit Drohungen, Mord und roher Gewalt seine gesamte Dimension in seine Hand gebracht. Viele folgten ihm treu aus Angst vor seinen Launen, doch einige leisteten ihm erbitterten Widerstand. Da sie jedoch um den Umstand seiner Unsterblichkeit wussten, griffen sie auf eine List zurück. Sie lockten ihn zu einer Entscheidungsschlacht in die Nähe eines Dimensionstors. Und dann, statt ihm mit Gewalt entgegenzutreten, tricksten sie ihn aus. Sie stießen ihn durch das Tor und versiegelten es für alle Zeiten. Sie hatten nicht gewusst, wohin das Tor führen würde, doch das war ihnen auch egal. Sie waren nur froh, der Knute des Dämons entkommen zu sein. Und ihr Plan ging auf: Aichet konnte das Dimensionstor niemals wiederfinden und war hier im Nichts gelandet. Und zwar zu einer Zeit, bevor ich die Welt mit Leben füllte. Mein Fehler war, mich nicht vorher vergewissert zu haben, dass ich tatsächlich alleine war. Und so war das Böse aus einer fremden Welt in die unsere gelandet. Und ich bin mir sicher, Aichet wird versuchen, auch das Nichts in seine Hand zu bekommen. Auf welche Weise auch immer. Aber es wird brutal und rücksichtslos vonstatten gehen, will ich meinen. Was wir bisher erlebt haben, kann man nur als Spieleröffnung bezeichnen.“
„Aber kannst du ihn nicht aufhalten?“, wollte der Taure wissen. „Du bist doch der Unsterbliche und hast alles und jedes hier erschaffen. Es sollte doch in deiner Macht stehen, diesen Widerling in seine Schranken zu verweisen.“
„Leider nein, mein gehörnter Freund, denn meine Macht ist lange schon verbraucht. Mit der Fertigstellung der Welt und der Weitergabe des Heiligen Steins an den Hüter habe ich meine Aufgabe erfüllt und kann nichts weiter mehr tun, als zuzuschauen, was die Wesen des Nichts aus der von mir geschaffenen Welt machen. Heute bin ich lediglich noch ein stiller Beobachter, der seine Zeit mit Kartenspielen und Pizzaessen verbringt. Meine Fähigkeiten reichen nicht einmal mehr dazu aus, einen Kiesel zu schaffen.“
„Mist, verdammter aber auch“, fluchte Yoghi und ließ sich von Männo nachschenken.
„Du sagst es“, bestätigte der Greis. „Meine Hände sind also gebunden, und die Hoffnung ruht auf eurer Generation. Zum einen, weil die Prophezeiung Lisa offensichtlich dazu ausersehen hat und zum anderen, weil Ben dem Dämon ein Dorn im Auge zu sein scheint, auch wenn ich nicht weiß warum.“
„Er sagte zu mir, ich würde womöglich seine Pläne durchkreuzen.“
„Dann solltet ihr zusehen, dass ihr herausfindet, was er plant. Denn nur, wenn ihr wisst, was er vorhat, könnt ihr ihn auch aufhalten.“
„Schön und gut“, meinte Nessy. „Aber was sollen wir denn tun,
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