Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
Vom Netzwerk:
kugelrund, irgendwie abgenutzt, so groß wie eine Kirsche und in der Mitte mit einem Loch versehen. Durch das Loch hindurch hatte er einen banalen dünnen Lederriemen eingefädelt. Auf diese Weise war quasi eine Art Halskette entstanden, die aber mit Schmuck im herkömmlichen Sinne nichts gemeinsam hatte. Ein unauffälliger grauer Stein an einer unbearbeiteten Lederschnur hängend. Der Unsterbliche legte sie in Bens Hand.
    „Sollen wir dem Dämon das Ding an den Kopf werfen, in der Hoffnung, dass er irgendwann doch tot umfällt, oder wie?“, wollte Nessy wissen und blickte zweifelnd auf das belanglose Steinchen in der Hand ihres Freundes.
    „Mit diesem Stein hat es etwas ganz Besonderes auf sich, Mädchen. Deshalb gab ich ihn Ben, denn der stammt aus einer anderen Dimension. Er versetzt dich nämlich in die Lage, die Dimension zu wechseln. Wann immer du willst. Ohne Durchlass oder Tor. Aber pass auf, wenn du ihn benutzt, du weißt nie, in welcher Ecke des Nichts du landen wirst, denn Raum und Zeit haben hier, wie du schon gemerkt haben wirst, ihre ganz  eigenen Regel- und Unregelmäßigkeiten. Er kann euch zur Flucht, zum Besuch oder ewigen Bleiben verhelfen. Es ist – wie gesagt - der einzige, der existiert. Also gebt gut acht auf ihn. In fremden Händen kann er durchaus verheerend wirken!“
    „Danke“, sagte Ben artig. „Aber warum schenkst du ihn ausgerechnet mir? So einen wertvollen Stein?“
    „Eines Tages wirst du verstehen. Schon bald, vielleicht, wenn das Schlimmste eintritt.“
    Ben hasste diese Geheimniskrämerei. Doch mehr wollte der Alte nicht preisgeben. Stattdessen lächelte er nur wieder sein typisches, mysteriöses Lächeln.
    „Und nun solltet ihr euch wieder auf den Weg machen. Ihr seid gestärkt, habt das Rätsel gelöst und nicht mehr allzuviel Zeit. Aber keine Sorge, es ist nicht mehr weit. Von hier aus immer nur nach Nordwesten. Ihr werdet schon sehen.“
    Also hieß es einmal mehr, einen neu gewonnenen Freund zurück zu lassen und die Beine in die Hand zu nehmen. Dem nächsten Abenteuer entgegen. Das Auto blieb hier vor Ort, das hatten sie dem Schriftsteller versprochen. Daher galt es, das Marschgepäck in Grenzen zu halten. Rasch durchwühlten die Auserwählten die schwere Reisetasche des Schriftstellers. Sie war eindeutig zu schwer, um alles mitnehmen zu können. Selbst dem bärenstarken Tauren wollten sie die Last nicht zumuten. So ließen sie Kleidung zum Wechseln, ein paar überflüssige Nahrungsmittel - zu Charlys Leidwesen auch die halbvolle Flasche Cola - und allerlei nicht unbedingt notwendiges Zeug zurück. Das Nötigste fürs leibliche Wohl, die Messer und ein paar alte Regenjacken des Schriftstellers nahmen sie aber mit auf die weitere Reise. Man konnte ja nie wissen. Mit Regen kannten sie sich nämlich nun bestens aus.
     
    Schließlich hatten sie sich vom Unsterblichen und auch von Männo und seiner Fliegeziege verabschiedet und waren schon wieder seit einigen Stunden auf dem langen Weg nach Nordwesten. Hier gab es allerdings nicht viel zu sehen. Nur trockene Erde und den ein oder anderen öden grauen Felsbrocken dann und wann. Wo mochten die Gelehrten nur ihr neues Lager aufgeschlagen haben?
    „Vielleicht hat der Meister ja ein schickes Hotel für uns gebucht“, hoffte Nessy unterwegs. „So mit Sauna, Pool und Massage. Immerhin sind wir ja Superstars.“
    „Von wegen Superstars“, moserte Charly. „Auf unserer bisherigen Reise hat das kaum einen interessiert. Nur ein paar Spinner sind drauf angesprungen. Ich erinnere nur an die Kannibalenfamilie Hansen.“
    „Schön und gut. Aber immerhin standen unsere Bilder in den Zeitungen, und wenn wir Interviews gegeben haben, hat's das Fernsehen übertragen. Wenn auch wohl nicht in jedes Wohnzimmer des Nichts. Also haben wir uns doch ein bisschen Luxus verdient, oder nicht? Ein nettes kleines Hotel mit vier oder fünf Sternen würde mir ja schon reichen.“
    „Die haben doch keine Kohle“, erinnerte Ben seine Begleiterin. „Bestenfalls haben die unsere alten Zelte einfach wieder woanders aufgebaut.“
    „Nichts gegen Zelte“, warf der Taure ein. „Hab mein ganzes Leben in einem Zelt verbracht.
    „Klar, bist ja auch eine Kuh“, stänkerte der dicke Erdenjunge und grinste den Stiermann an. „Unsereins hätte schon gerne mal ein paar handfeste Mauern um sich herum. Und echte Betten, statt nur ein paar alte Pritschen aus Armeebeständen.“
    „Nenn mich noch mal eine Kuh, dann verpass ich dir eine Beule, so groß wie

Weitere Kostenlose Bücher