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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gingen sie nebeneinander her und trugen schwere, mit Wasser gefüllte Eimer. Sie redeten auch nicht miteinander, denn jedes Wort schien ihnen zu anstrengend zu sein.
    Vor dem Wagen blieb Cäsar stehen. Die Tür hatte er wieder zugedrückt.
    Der Wind wehte ihn aus östlicher Richtung an, und er brachte einen trockenen staubigen Geruch mit. Vor der Kühle schützte ihn auch nicht der Stoff des Bademantels. Daß er sich trotzdem nicht in Bewegung setzte, hatte seinen Grund. Er suchte den Gnom.
    An die letzte Nacht erinnerte er sich so deutlich wie an keine Szene bisher in seinem Leben. Er wußte, daß sie entscheidend war und zeigte sich ein wenig enttäuscht, daß nichts passierte. Dieser Morgen lief ab wie jeder andere auch, und es war ganz logisch, daß sich Pablito nicht blicken ließ, denn er hatte hier nichts zu tun.
    Ihn sah Cäsar nicht, und die vier unheimlichen Gestalten mit den Messern und den roten Augen waren ebenfalls verschwunden. Bei dem Gedanken an die Messer fing Cäsar an zu überlegen, während er sich gleichzeitig auf den Weg zum Waschzelt machte.
    Ihm war etwas aufgefallen, über das er schon bei seinen Wachphasen in der Nacht nachgedacht hatte, aber zu keinem Resultat gelangt war.
    Urplötzlich wurden ihm die Augen geöffnet, und er erinnerte sich daran, daß ihm diese Messer nicht so fremd waren. Es waren bestimmte Klingen, genau ausbalanciert und eben geschaffen für einen Messerwerfer. Er erinnerte sich weiterhin, daß Pablo einmal als Messerwerfer gearbeitet hatte und es da zu Unfällen gekommen war. Mit ihm selbst hatte er darüber nicht gesprochen. Von anderer Seite hatte er diese Dinge erfahren, und er wußte auch, daß die Unglücke den Gnom belasteten. Einen genauen Zusammenhang kannte Cäsar nicht. Heute allerdings dachte er etwas anders darüber. Diese Messer sahen aus, als hätten sie einem Artisten gehört. Sie wurden von den unheimlichen Leibwächtern gehalten, und das mußte seinen Grund haben.
    Vor dem Waschzelt blieb der Schwarze stehen und drehte sich noch einmal um. Er war der stärkste Mann des kleinen Unternehmens, an diesem Morgen jedoch fühlte er sich klein und schwach, was einfach mit den Vorgängen zusammenhing, die er erlebt hatte.
    Dieses schlechte Gefühl zeigte sich auch an seiner Haltung. Er ging längst nicht mehr so aufrecht wie sonst. Er kam sich klein vor, er duckte sich beinahe, als würde er geschlagen werden, und auf seiner Haut spürte er den Schauer.
    Unfreiwillig war er zu einem Komplizen des kleinen Mannes geworden und hatte dessen Bösartigkeit erlebt. Damit kam Cäsar nicht zurecht, das alleinige Wissen drückte auf seine Schultern.
    Eine Tür brauchte er nicht zu öffnen. Er schlug die überlappende Plane zur Seite und betrat das Waschzelt, in dem es düster war, denn durch die kleinen Fenster drang kaum Licht.
    Es gab provisorische Duschen, es war auch eine Waschrinne vorhanden, durch die das Wasser schäumte. Beim Bau der Anlage hatte man sich der Erfahrungen der Goldgräber bedient, sie hatten in einer ähnlichen Rinne Gold ausgewaschen.
    Cäsar befand sich allein im Zelt. Die Duschen standen auf dem Boden, ähnlich wie in einem Schwimmbad, aber sie gaben nur kaltes Wasser ab, und darauf verzichtete Cäsar.
    Er zog den Bademantel aus. Sein mächtiger Körper war mit Muskelpaketen besetzt, die Kraft, mit der er die Ketten zerriß oder den Stahl zurechtbog, war ihm anzusehen.
    Streit fing niemand mit ihm an, denn Cäsar schaffte es, den Gegner mit einem Schlag auszuknocken. Außerdem war er so friedlich, daß es keinen Grund gab, mit ihm zu streiten.
    Hell und klar gurgelte das frische Wasser durch die Rinne. Er beugte seinen Oberkörper vor und wusch sich. Für einen Moment erstarrte er, als ihn die eisige Kälte erwischte. Sie schien ihm die Haut von den Knochen zu reißen.
    Der erste Schock verging. Er gewöhnte sich daran, und Cäsar zog sich schließlich ganz aus, um seinen Körper zu waschen. Danach nibbelte er sich mit einem schlichten Handtuch ab, das die Haut noch einmal richtig durchmassierte. Der dunkelhäutige Mann war froh, es hinter sich zu haben und zog sich rasch an. Den blauen Pullover, die weite Jeans und auch die alte braune Lederjacke streifte er über.
    Dabei hatte er das Gefühl, heimlich beobachtet zu werden. Er wollte es genau wissen und drehte sich zum Eingang hin. Er sah nur die Plane, die sich nicht mal bewegte. Und an den grauen Öffnungen der Fenster ließ sich auch niemand blicken.
    Einigermaßen zufrieden verließ er das

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