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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannte ich. Schon einmal hatte ich es erlebt, als Timmy Blake von einem Schatten angegriffen worden war. Der Schatten hatte ihm das Herz geraubt, und der grüne Schein hatte sich auch wie ein Tuch über den Jungen gelegt. Hier war es nicht anders.
    »Raus!« schrie ich Suko zu und öffnete schon die Tür, wobei ich mit der anderen Hand den Gurt löste.
    Ich ließ mich förmlich aus dem Wagen rollen, kam wieder auf die Beine und hatte damit gerechnet, daß der Chinese es mir nachmachen würde. Er saß auf seinem Platz!
    Sukos Gesicht zeigte einen gequälten Ausdruck. Der Schein der Innenbeleuchtung konnte das Grün des unheimlichen Schattens nicht überdecken, und Suko sollte das nächste Opfer werden. Ich setzte alles auf eine Karte und warf mich wieder in den Wagen hinein, nicht ohne mein Kreuz über den Kopf gestreift zu haben. Das legte ich Suko auf die Hand.
    Etwas zischte auf.
    Ich hörte einen Schrei. Der grüne Schein geriet in Bewegung. Er kam mir vor wie ein Flackern, dann huschte er aus dem Wagen ins Freie. Dicht an meinem Gesicht vorbei fuhr er, ließ mich hinter sich und verschwand zwischen den Bäumen des Parks, wo er nicht mehr gesehen werden konnte.
    Normalerweise hätte ich den Schatten verfolgt, doch Suko war in diesen Augenblicken wichtiger.
    Ich beugte mich über den Freund. Meine Hand tastete dorthin, wo unter der Haut das Herz schlägt. Sekundenlang hatte ich eine schreckliche Angst, die jedoch wich, als ich den Puls spürte.
    Der Chinese lebte, sein Herz schlug!
    Wahrscheinlich hatte ihn der unheimliche Schatten nicht lange genug eingehüllt. Es dauerte seine Zeit, bis er es schaffte, seinem Opfer das Herz zu entnehmen.
    Er war wirklich ein Parasit!
    Suko drehte den Kopf. Er stöhnte leise und flüsterte: »Verdammt, John, was ist geschehen?«
    »Dich hätte der Schatten fast erwischt.«
    In den Augen meines Freundes blitzte es. »Hast du ihn gepackt, John?«
    »Nein, nur vertrieben. Er steckt irgendwo im Park.«
    »Dann suchen wir ihn.« Suko bewegte sich schon wieder. Ich wollte ihn zurückhalten, doch als ich das Gesicht meines Freundes sah, war mir klar, daß ich es nicht schaffen konnte.
    Der Chinese verließ an seiner Seite den Wagen. Ich sah ihn über das Fahrzeugdach hinweg. Suko taumelte sogar, den Angriff hatte er noch nicht überwunden.
    »Kannst du denn?«
    »Ja, zum Henker.«
    Er kam um den Wagen herum.
    Ich tauchte noch einmal hinein und löschte die Scheinwerfer. Dafür schaltete ich die Parkleuchte ein.
    Suko stand auf dem Gehsteig und schaute dorthin, wo sich der St. James's Park befand. Erkennen konnten wir beide nichts. Die Dunkelheit hing wie Watte zwischen den Bäumen.
    Ein Gitter trennte Gehsteig und Park. Wenn wir ihn betreten wollten, mußten wir über das Gitter klettern. Es bestand aus Eisenstäben, die an ihrem Ende zum Park hin gebogen waren. Das Gitter war in einer kleinen Mauer befestigt, die uns als Stütze diente.
    Es war nicht so einfach hinüberzuklettern, ohne daß wir mit der Kleidung hängenblieben. Als wir auf der anderen Seite zu Boden sprangen, atmeten wir auf.
    Wir schauten uns suchend um. Der Atem dampfte vor unseren Lippen. Beide wußten wir, daß sich der Schatten in der Dunkelheit zwar hervorragend tarnen konnte, doch wir hatten auch die weißen Augen gesehen, die wie helle Kreise wirken mußten.
    Ein paar Schritte gingen wir vor. Unter unseren Schuhen brachen trockene Zweige und Äste. Wir schoben Unterholz zur Seite, das in der Nähe des Gitters wucherte und auch nicht entfernt wurde. Hinter uns huschten auf der Straße die Wagen vorbei. Lichter, die schnell herankamen und ebenso rasch verschwunden waren.
    »Wieder okay?« fragte ich Suko.
    Mein Freund nickte. Er zog die Dämonenpeitsche und schlug einen Kreis über den Boden. Die drei aus der Haut eines Dämons hergestellten Riemen rutschten aus der Öffnung.
    Ich glaubte nicht an eine durchschlagende Wirkung der Peitsche, mein Kreuz schien der einzige Gegenstand zu sein, vor dem die Schatten wirklich Respekt hatten.
    Ich fragte mich wirklich, was die Gegner vorhatten. Deshalb mußte es uns gelingen, einen von ihnen zu schnappen. Daß er sich verständigen konnte, hatten wir erlebt.
    Eine gespenstische Stille lastete über dem Park. Der Wind fuhr zwar duch die entlaubten Kronen der Bäume, doch er erreichte uns kaum. Nur als kühler Hauch streichelte er unsere Gesichter.
    Auf diesem Fleck konnten wir nicht stehenbleiben und bewegten uns deshalb ein paar Schritte vor. Wir wollten einen der

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