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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Ihr für heute noch genug haben. Morgen werde ich auf der anderen Seite des Flusses auf die Jagd gehen, denn wir kommen bald in ein Gebiet, in dem es kein Wild gibt. Während ich jage, habt Ihr genug Zeit, Euch auszuruhen.“
     
    Damit wandte er sich ab und ergriff die Zügel seines Pferdes. Wenig später war er im dichten Ufergebüsch verschwunden.
    Beklommen sattelte Deina die Pferde ab und machte dann ein Feuer. Obwohl sie den ganzen Tag nichts gegessen hatte, verspürte sie wenig Appetit. Missmutig briet sie ein Stück Fleisch über den Flammen, und sie merkte erst, als sie den ersten Bissen in den Mund steckte, dass sie völlig ausgehungert war.
     
    Deina ließ das Feuer niederbrennen. In ihre Decke gehüllt saß sie mit dem Rücken gegen einen Stein gelehnt und schaute auf den Fluss, auf dessen tanzende Wellen das Mondlicht silberne Reflexe warf, die wie huschende Elfen auf dem unruhigen Wasser spielten. Voll und schwer hing der Mond über den Hügeln, und aus der Ferne erklang das Heulen von Wölfen, die dem Gott der Nacht ihr heiseres Gebet darbrachten.
     
    Deina kam sich verloren und hilflos vor. Sie sehnte sich nach einem Menschen, der sie tröstend in die Arme nahm, ihr Mut zusprach und ihr Sicherheit und Geborgenheit schenkte, nach jemandem, der ihr ein wenig Wärme und Liebe gab. Sie sehnte sich nach – Targil! – wie sie mit Verwunderung feststellte. Ihr wurde bewusst, wie sehr sie seine Nähe vermisste, wie sehr ihr seine ruhige Gelassenheit fehlte, die warme Berührung seiner Hand, wenn er sich vergewissert hatte, dass die Decken sie vor der Kühle der Nacht schützten, der dunkle Klang seiner Stimme, wenn er ihr eine gute Nacht wünschte.
    Heiße Sehnsucht nach ihm stieg in ihr auf, und mit einmal erkannte sie, dass sie diesen Mann liebte.
    Warum war ihr das nicht früher klar geworden? Hatte es denn erst zu diesem Zerwürfnis kommen müssen, damit ihr die Augen darüber aufgingen, was sie für Targil empfand?
    Deinas Verlangen nach Targils Nähe wuchs ins Unerträgliche. Sollte sie ihn suchen gehen? Er war bestimmt nicht weit entfernt, denn sie glaubte nicht, dass er sie völlig schutzlos den Gefahren der Wildnis aussetzte. Er war nicht der Mann, der tatenlos zusah, wenn sich eine Frau in Not befand – ganz gleich, was sie ihm angetan hatte.
    Schon wickelte sie sich aus der Decke, um ihr Vorhaben auszuführen, doch dann sank sie mutlos wieder zurück. Er würde ihr nicht glauben, was sie auch sagen mochte. Er würde annehmen, dass nur die Angst vor den Schrecken der Nacht oder die Furcht vor der Einsamkeit sie zu ihrem Handeln triebe.
    Nein, nichts würde ihn von ihren wahren Absichten überzeugen können! Er würde sie nur wieder mit ihrer Mutter vergleichen, die all sein Unglück verschuldet hatte. Das jedoch würde sie nicht noch einmal ertragen können. Nein, Targil durfte nie erfahren, was sie für ihn empfand.
    Resignierend und unglücklich legte sich Deina wieder nieder, und als sie endlich einschlief, waren ihre Wangen nass von Tränen.
     
    Es gelang Deina, am nächsten Morgen rechtzeitig zu erwachen, so dass sie fast fertig war, als Targil mit seinem Pferd am Zügel aus den Büschen trat. Trotz der Kühle des Morgens war er nur mit seiner Hose bekleidet. Alle seine anderen Sachen hatte er in die Stiefel gesteckt und auf dem Bündel befestigt, das hinter dem Sattel angebunden war. Wortlos ging er zu dem Packpferd hinüber und prüfte die Verschnürung des Gepäcks. Hier und da zog er die Riemen fester und trat dann zu Sama. Mit einem kräftigen Ruck zog er den Sattelgurt an. Das war zwar etwas unbequemer für das Pferd, doch es gab die Sicherheit, dass der Sattel im Wasser nicht abrutschte, wenn das Gewicht der Schwimmerin daran hing. Er sah auch nach, ob der Riemen fest am Sattelknauf verankert war, an dem sich Deina über den Fluss ziehen lassen sollte.
    Deina wagte nicht, ihn anzusehen, denn sie merkte, dass ihre Augen rot und verschwollen sein mussten. So ging sie zum Ufer, um sie etwas mit Wasser zu kühlen.
     
    „Meint Ihr nicht, dass Ihr gleich genug gewaschen werdet?“ klang da Targils Stimme barsch hinter ihr her. „Lasst diese Albernheiten! Nehmt Euer Pferd und kommt!“
     
    Als Deina Samas Zügel ergriff, hatte Targil die beiden anderen Pferde bereits ins Wasser führte. Das Packpferd hing mit den Zügeln am Sattelknauf von Targils Braunem, so dass es nicht abgetrieben werden konnte. Deina führte Sama nun auch ins Wasser, während Targil bereits ein Stück weiter im

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