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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Rowin kamen dazu, als die Tür gerade unter den Schlägen der Soldaten nachgab.
     
    „Halt!“ schrie Rowin den Leuten zu. „Bleibt zurück!“
     
    Doch Targil war bereits mit einem gewaltigen Satz über die Trümmer der Tür gesprungen. Doch wie angewurzelt blieb er plötzlich stehen. Rowin, der nach ihm den Raum betreten hatte, sah, warum.
    In der Mitte des Raums stand Zolkar. In seinen Armen hielt er Deina, die ihn leidenschaftlich küsste. Als Zolkar sah, dass die beiden Männer wie fassungslos dastanden, schob er Deina zurück und drehte sie an den Schultern zu den beiden um.
     
    „Targil! Rowin!“ Aus Deinas Augen stürzten Tränen und sie wollte auf die beiden zulaufen. Doch Zolkar umkrallte mit festem Griff ihre Schultern.
     
    „Aha, dein Gemahl und dein Bruder!“ höhnte Zolkar. „Sag ihnen, dass du nicht möchtest, dass sie mich töten! Erzähl‘ ihnen, wie sehr du mich liebst und dass du mit mir nach Zolkarnhag gehen möchtest, weil du ohne mich nicht mehr leben kannst. Und sage ihnen, dass du dich töten wirst, wenn man mir auch nur ein Haar krümmt!“
     
    „Deina!“ Aus Targils Gesicht war jeder Tropfen Blut gewichen. „Sag, dass das nicht wahr ist!“
     
    „Sag ihnen, was ich dir zu sagen befahl!“ herrschte Zolkar sie an.
     
    Und während unaufhaltsam Tränen über ihre Wangen liefen, sagte Deina: „Ja, ich werde mit ihm gehen! Und wenn ihr mich hindert oder versucht, ihn zu töten, werde ich mir diesen Dolch in die Brust stoßen“, und sie zog aus dem Gürtel ihres Kleides die Waffe, die schon einmal ihr Leben hatte beenden sollen.
     
    „Sie meint es ernst!“ stammelte Rowin und schaute Deina an, als sähe er einen Geist.
     
    Doch Targil hob das Schwert. „Das ist Zauberei!“ flüsterte er Rowin zu. „Das ist Skoras Bann! Zolkar hat ihn auf sie gelegt. Ich weiß nicht, woher er noch die Macht dazu hat, aber genau wie sie jetzt hätte ich reagiert, wenn man mich von der Seite der Dämonin hätte reißen wollen, als ich ihr Sklave war.“
     
    „Nun, was ist?“ fragte Zolkar mit spöttischem Lachen. „Werdet ihr mich und meine schöne Geliebte gehen lassen?“
     
    „Wir müssen uns erst beraten“, sagte Targil, bevor Rowin antworten konnte.
     
    „Gut!“ Zolkar nickte voll Genugtuung. „Ich gebe euch fünf Minuten, euch zu entscheiden. Ich werde mich derweil angenehmeren Dingen zuwenden.“ Und er zog Deina wieder in die Arme. Wie ein Kaninchen unter dem hypnotischen Blick der Schlange hob sie Ihr Gesicht zu ihm auf und ergab sich seinem brutalen Kuss.
     
    Targil stöhnte auf. Doch dann riss er sich zusammen und zog Rowin ein Stück beiseite.
     
    „Wir dürfen sie nicht mit ihm fortgehen lassen!“ raunte er ihm zu. „Wir lassen sie zwischen uns durchgehen. Sobald sie auf unserer Höhe sind, entreiße ich Deina den Dolch. Sie wird ihn unweigerlich benutzen, wenn ich nicht schnell genug bin oder sie meine Absicht bemerkt. Du kümmerst dich um Zolkar. Töte ihn nur, wenn es nicht anders geht, denn ich will, dass er für diese Schandtat besonders büßt!“
     
    Rowin stimmte Targils Plan zu. Auch ihm war klar, dass sie Zolkar nicht mit Deina entkommen lassen durften. Er musste seine Schwester von diesem Bann befreien.
     
    So trat er ein Stück vor und rief Zolkar zu: „Gut! Du hast gewonnen! Wir werden Euch gehen lassen.“
     
    „Dann gib den Befehl, dass ein gesatteltes Pferd vor dem Tor bereitsteht“, antwortete Zolkar befriedigt. „Ich werde Deina mit auf mein Pferd nehmen, damit ich sie unter Kontrolle habe. Und auf unserem Weg aus der Festung will ich keinen deiner Soldaten sehen! Ihr beide könnt ruhig bleiben, denn ihr wisst genau, dass Deina ihre Drohung wahrmacht, wenn einer von euch uns zu nah kommt. Und sollte ich merken, dass wir verfolgt werden, findet ihr nur noch eine Leiche auf eurem Weg!“
     
    Zolkar wartete, bis Rowin die Befehle gegeben hatte. Dann ergriff er Deina am linken Arm und führte sie langsam zur Tür. Deina hatte den Dolch in der rechten Hand und seine Spitze drückte sich in den Stoff über ihrem Herzen.
    Als sie an Targil vorbeiging, schaute sie ihn an, und in ihrem Blick lag Trauer und Verzweiflung. Einen Augenblick lang zögerte ihr Fuß vor dem nächsten Schritt, und die Spitze des Dolches neigte sich nach unten. Da hechtete Targil vor. Mit einem Ruck hatte er Deina den Dolch entrissen und schleuderte ihn weit fort. Im selben Augenblick traf ein harter Schlag Rowins Zolkars Kinn, und der Hüne taumelte rückwärts.

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