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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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Fingern näherte, ließ er das Ende los und spülte es das Klo hinunter. Er wartete. Als die Klospülung beendet war, wischte er die Schüssel mit Toilettenpapier aus und betätigte noch einmal die Spülung.
    Er hatte schnell reagieren müssen, als Rose ihren gelben Notizblock herauszog. Es wäre nicht gut gewesen, noch andere Schmierabdrücke auf dem Abschiedsbrief zu haben. Sein weißes Papier war genau richtig gewesen.
    In dem Bad hing ein leichter Rauchgestank, und er öffnete das Fenster, um ihn loszuwerden. Dann sah er auf die Uhr. Es waren erst zwölf Minuten vergangen. Rose lebte wahrscheinlich noch.
    Es war wichtig, daß er nun in aller Ruhe für seine Alibis sorgte. Er fühlte sich nicht wie jemand, der gerade einen Mord beging. Mit gemessenen Schritten verließ er das Pfarrhaus, überquerte den Kirchenvorplatz und betrat die Schule. Im Sekretariat erhob sich die indische Sekretärin des Schulrektors, Mrs. Ranji, zu seiner Begrüßung.
    Er machte den üblichen Scherz und erklärte ihr, daß er nur gekommen sei, um sich nach neuen Informationen für die nächste Abschlußfeier zu erkundigen, die vielleicht wichtig für ihn waren. Wenn es etwas gebe, solle die Schwester ihn doch bitte anrufen. Darauf überflog er einige Briefe auf dem Schreibtisch der Schwester und fragte dann Mrs. Ranji, wann die nächste Pause sei. Sie sah auf ihre Uhr. Gut. In fünfzehn Minuten? Nein, das war ihm zu lange zum Warten. Er würde die Schwester später noch einmal aufsuchen. Laut summend verließ er das Zimmer.
    Sechsundzwanzig Minuten waren vergangen. Er ging hinüber zur Garage und öffnete den Riegel, hielt den Atem an und trat ein. Am Schalter neben der Tür knipste er das Licht an. Rose saß immer noch aufrecht, gegen die Tür gelehnt, und sah aus, als ob sie schliefe.
    Rasch riß er den Picknickkorb hinter dem Fahrersitz hervor, sein Atem begann knapp zu werden.
    Wieder draußen, stand er mit dem Korb in der Hand vor dem Tor, das er abermals einschnappen ließ, und schaute zur Schule hinüber, dann zum Pfarrhaus. Kein Mensch war zu sehen. Er überquerte den Parkplatz.
    Drei Sandwiches. Eines für ihn, eines für Dietrick und eines für Pater Paul. Er wickelte sie aus dem Papier und legte sie auf einem Teller in den Kühlschrank. Es paßte zu ihrem Charakter. Schon entschlossen, sich umzubringen, hatte Rose erst noch für das Mittagessen der Priester gesorgt. Die Essiggurken leerte er in das Glas zurück, wusch den Plastikbeutel aus und warf ihn in den Abfalleimer, den Kartoffelsalat schüttete er wieder zurück.
    Sein Atem ging nun schwer, seine Nerven machten sich bemerkbar. Wieder überquerte er den Parkplatz, und als er etwa zwei Drittel des Weges zurückgelegt hatte, rief er Roses Namen. Er begann auf die Garage zuzulaufen und riß in vorgespielter Panik den Riegel auf, ganz das Bild eines Mannes, der gerade eine schreckliche Entdeckung macht.
    »Rose!« schrie er wieder.
    Vergiß nicht, den Schlüssel wieder ins Zündschloß zu stecken. Das mußte er sowieso tun, um den Motor abzustellen.
    Ein letzter Blick auf die Szene. Er legte seine Hand auf die noch warme Stirn von Rose. Sie war friedlich gestorben – darüber war er froh. Er schlug das Kreuzzeichen über ihrem Kopf und gab ihr seinen Segen, gewissermaßen war das die Letzte Ölung. Dann rannte er zurück zum Haus. Überrascht bemerkte er, daß er schrie, aber er unternahm keinen Versuch, sich selbst zu stoppen. Das war schon in Ordnung. Warum sollte er nicht schreien?
    Und für die Leute vom polizeilichen Notruf würde es sehr echt klingen.

Kapitel 32

    Steven war überzeugt, daß seine Mutter sich wirklich Mühe gab.
    Nachdem sein Vater und Jodie aus dem Haus gegangen waren, kam sie zu ihm ins Zimmer und redete mit ihm, oder zumindest versuchte sie es. Als sie dann wieder an ihre Hausarbeit gegangen war, hatte er sich gefragt, wie sie wohl als Teenager gewesen war, ob sie jemals etwas angestellt hatte, zum Beispiel von zu Hause weggelaufen war. Zum ersten Mal hatte er solche Gedanken, und so hatte er Mühe, sich eine Vorstellung davon zu machen –, Mom, die bei einem Konzert von Elvis Presley tobte und schrie (sie sagte, sie habe es getan) oder mit irgend jemand anderem ausging als mit Paps.
    Was auch immer sie getan haben mochte, es hatte sie ganz sicher auf ihn nicht vorbereitet. Ganz offensichtlich war sie auch nicht in der Lage, nach einem Rettungsanker zu greifen, obwohl Frannies Schwangerschaft nun schon fast gewiß war.
    Sie hatte sich auf sein Bett

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