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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Meilen kahlen Landes voneinander getrennt waren – niedrige H äuser, ein paar gelbe Lichtpünktchen, ein paar Menschen … hauptsächlich Araber, die kaum die Köpfe hoben.
    Zwei m al fuhren sie an Lastwagen der israelischen Ar m ee vorbei, ein m al an einem Jeep. Die bei d en M änner auf den Vorder s itzen z e igten keinerlei R eaktion. Harry ver m utete, daß ihre Papiere in Ordnung waren.
    Als sie s i ch gerade wie d er einem Dorf näherten, trat der Fahrer s charf auf die Bre m se, hielt aber das Lenkrad gut fest, so daß der W agen in der Spur blieb. T resca öffnete das Handschuhfach, und Harry sah, wie er einen schweren Revolver m it dicke m , dunklem Lauf herausnah m .
    Ein kleiner Lastwagen st a nd, von einer schreienden Menschenmenge u m geben, in einem merkwürdigen W i nkel am Straßenrand. Tresca stieg aus.
    Als er zurückka m , legte er d i e W affe wieder i n s Handschuhfach. »Der Laster hat eine Ziege überfahren«, berichtete er. »Jetzt streiten sich der Fahrer und der Ziegenhirte um den Preis für das Tier.«
    Der Fahrer drückte auf die Hupe. Die Menge teilte sich, und der schöne W agen glitt lang s am an d e m blutigen Kadaver vorbei. Durch das Rückfenster sah Harry die Lichter des Dorfes in der Dunkelheit verschwinden.
    Je länger sie unterwegs war e n, desto wär m er wu r de es. Obwohl Harry noch keine z w ei Stunden in dem Wagen saß, klebten ihm seine Kleid e r auf der Haut. Ta m ar war eingeschlafen. Harry betrachtete ihr Gesicht und sah, daß die vergangene Nacht dunkle Ringe um ihre Augen hinterlassen hatte.
    Kurz nachdem die Lichter von Elat in der Ferne aufgetaucht waren, wurde der W agen langsa m er. Der Fahrer bog in eine holprige N ebenstraße ein und blieb, als der Duesenberg von einer hohen Düne vor Blicken von der Straße geschützt war, schließlich stehen.
    Als Tresca wieder das Handschuhfach öffnete, klopfte Harrys Herz auf ein m al bis in s e in e n Hals. Ab e r statt der Pistole kamen aus dem Fach ein Schraubenzieher und zwei Nummernschilder m it arabisc h en Schriftzeichen zum Vorschein. Tresca s tieg aus, hantierte am W agen heru m , und als er nach ein paar Minuten wieder einstieg, wischte er sich m it einem Taschentuch den Schweiß vom Gesicht und legte die blauen Nummernschilder der von Israel besetzten Gebiete in das Handschuhfach.
    » W illkommen in Jordanien, Mistär Hop e m an«, sagte er.
     
    Bis zu Mehdis Haus waren es n och zwanzig Minuten Fahrt über schlechte Straßen. Das erfreulicherweise kli m atisierte W ohnzim m er war nach we s t lichen Begriffen eher spärlich m ö bliert. An den weißgetünchten W änden hingen Teppiche, die gut zu den K a m elsättel und Kupfertabletts paßten, m it denen der Raum eingerichtet war. Auf ein e m niedrigen Tisch stand eine Schale mit Früchten und daneben eine Messingkanne m it langem Schnabel, die auf einer Holzkohlenpfanne warmgehalten wurde.
    Trotz der späten Stunde hatte Mehdi auf sie gewartet. Ta m ars Anwesenheit schien ihn nicht zu überraschen; m it einem s t rahlenden Lächeln goß er ihr bitteren, schwarzen Kaffee ein. Sie m ußten ihre Tas s en drei m al n achfüllen lassen, bevor Mehdi ihnen glaubte, daß sie genug hatten.
    » W ollen Sie sich noch ein wenig ausruhen, bevor Sie den Stein unter die Lupe neh m en ? «
    Zeig m i r das Ding, hätte Harry am liebsten verlangt.
    Aber statt dessen sagte er: » W enn es Ihnen nichts aus m acht, dann würde ich ihn gerne bei T ageslicht untersuc h en . «
    »Das habe ich m i r gedach t «, sagte Mehdi und klatschte in die Hände. Tresca führte sie durch den hinteren Teil des Hauses in einen Flügel ohne Kli m aanlage. Ta m ars Zi mm er lag neben dem von Harry.
    Sie sagte gute Nacht und schloß die Tür.
     
    Das Badezimmer befa n d sich im Gang. Es war nicht genügend heißes W asser für die Dusche da, aber auch das kalte W asser war lauw a r m . Harry verschwendete viel zuviel W asser, bevor ihm bewußt wurde, daß er sich hier m itten in der W üste befand. Als er s i ch a b trock n ete, kon n te er durch das offene Fenst e r d i e L i ch t er e i nes Sch i ffs auf dem Roten Meer erkennen.
    Die Matratze war alles and e re als neu und in der Mitte zie m lich durchgelegen. Harry lag nackt und schwitzend in der Dunkelheit und dachte an den gelben Dia m anten. Er war gerade im Begriff einzuschlafen, als er h ö rte, wie seine Zim m er t ür geöffnet wurde.
    Eine Gestalt huschte quer durchs Zimmer und legte sich neben ihn ins Bett.
    »Ich bin so f roh, Ta m

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