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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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also hier?«
    Der Rabbi lächelte. »Das m acht Ihren Auftrag zu einer echten guten Tat.«
    Sie fuhren durch die stillen Stra ß en. Harry erinn e rte s i ch, daß er diese Stadt in den F e rnsehnachrichten schon ein m al ganz anders gesehen hatte. »Hier haben doch die Terroristen vor einiger Zeit die vielen Kinder u m gebracht. Ist die Stelle, wo es geschah, hier in der Nähe ? «
    »Nicht weit von hier«, sagte Rabbi Goldenberg. »Aber dort ist nichts m ehr zu sehen. Sie ist heute wieder ein ganz nor m ales Wohnhaus. Die Einschußlöcher sind repariert und die Fassade neu gestrichen worden. W i r dürfen uns nicht an die Toten kla mm ern.«
    »Da stim m e ich Ihnen zu«, sagte Harry eifrig. » W as m einen Sie, kann m an e i nem anderen Menschen dabei helfen, sich nicht an einen Toten zu klammern ? «
    Der Rabbi lächelte. »Noch eine gute Tat ? «
    »Nein. Das geschieht ausschließlich aus Eigennutz.«
    »Ich glaube, daß das jeder e i nzelne m it sich selbst aus m achen m u ß.«
    Sie waren vor dem schäbigen grünen Haus angelangt.
    » W erden Sie ein m al eine G e m einde in New York überneh m en ? « fragte Harry.
    »Ich bin hier zu Hause, Mr. Hope m a n«, sagte der Rabbi. Er stieg aus und schüttelte Harry die Hand. »Gehen Sie in Frieden.«
    »Bleiben Sie gesund, Rabbi Goldenberg.«
    Harry fuhr nur ein paar Häuserblocks weiter zum Posta m t, wo es ein öffentliches Telefon gab, allerdings von einem Fabrikat, das Harry vollkom m en unbek a nnt war. Bevor er ein Ferngespräch führen konnte, m u ßte er sich dafür am Postschalter spezi e lle T elefon m arken kaufen. Als er sie in den Apparat war f , konnte er durch ein kleines Glasfenster beobachten, wie d i e Marken in einen Behälter fielen. Tr o t zdem hatte er i r gendwie zu wenig eingeworfen, denn er hörte kein Freizeichen.
    Also m ußte er wieder zurück zum Schalter und den Bea m ten dort um Hil f e bitt e n.
    Als schließlich die Verbindung doch noch zustande k a m , mußte Harry erst den L euten b ei de r G ese l l sc haf t zur E rhaltung der Natur erklären, was er wollte. Da n n hörte er, wie je m and auf hebräisch sagte: Hier ist ein Gespräch für Sie, Professor.
    »Hallo David ? « Harry m ußte sich zurückhalten, um nicht in die Sprech m us c hel zu schreien. »Masel-tow !« sagte er.
     
    Bis Harry zurück in Jerusalem und im Büro von A m erican Express wa r , war es bereits sp ä t er Nach m ittag. Eine Frau sperrte gerade die gläserne Tür zu.
    »Nein. Sie können doch nicht schon schließen ? «
    »Doch. W i r haben jetzt zu. W i r können ja nicht ewig geöffnet haben.«
    »Aber ich erwarte einen Brief.«
    »Na und? K o m m en Sie morgen wieder.«
    »Bitte! Mein N a m e ist Hop e m an, könnten Sie n i cht n o ch rasch ein m al nachsehen? Es ist furchtbar wichtig.«
    Die Frau seufzte und nickte. »Ich erinnere m ic h an den Na m en. Ihr Brief ist h i e r.« Sie sperrte die T ü r wieder auf und kam einen Augenblick später m it einem Umschlag zurück. Das Trinkgeld, das Harry ihr geben wollte, lehnte sie ab. »Lassen Sie m i ch nur hei m geh e n und m ein Abendessen kochen, ja ? «
    »Okay.« Die verkra m pfte Handschrift auf d e m Brief war dieselbe wie auf d e m P ä ckchen von neulich. Harry öffnete den U m schlag und las den Brief gleich auf der Straße. Darin stand, daß ihn um acht Uhr abends am nä c hsten Tag ein grauer Wagen an der Ye m i n-Moshe- W i ndmühle abholen werde. Harry ging in ein Restaurant und rief von dort aus Ta m ar an. »Ich habe den Brief bekommen«, sagte er.
    »Oh. W ann sollen wir ihn treffen ? «
    »Morgen abend.«
    »Gut.«
    »Ja. Kom m s t du heute nacht zum m i r ins Hotel?«
    »Gerne.«
    » W arum packst du nicht ein paar Sachen z u sam m en, da m it du eine W eile bei m i r bleiben kannst ? «
    Ta m ar schwieg.
    »Sobald ich m eine Geschäf t e hier abgewickelt habe, muß ich wieder nach Hause, Ta m ar. Ich habe nur noch ein paar Tage in Israel.«
    »In Ordnung. Hol m i ch in einer halben Stunde ab.«
     
    Am Abend lag er auf seinem Bett und schaute zu, wie Ta m ar farblosen Nagellack a u f ihre Zehennägel pinselte. Daß sie si c h sorg f ältig p f legte, war ihm als e r s t es an i h r aufgefallen.
    Er erzählte ihr von den über m alten Einschußlöchern in Kiryat-Shemona und daß ihm der junge Rabbi gesagt hatte, m an dürfe sich nicht an die Toten klam m ern.
    Sie hörte m i t ihrem Gep i nsel auf. »Na und ? «
    »Das war alles.«
    » W illst du da m it etwa andeuten, d aß ich m i ch

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