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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Der Major blic k t e M e h di an. »Sie töteten den Mann auf d e m Rücksitz des Duesenberg, weil sie ihn für Sie hielten.«
    Mehdi nickte.
    »Der Gefangene sagt, S i e wollten einen heiligen m osle m i schen Kultgegenstand an Ungläubige verkaufen.«
    Alles an dem Jungen wirkte entspannt, nur die Augen nicht.
    »Ich würde ihn nie m als einem N i cht-Mo s l em verkaufen«, sagte Mehdi auf arabisch.
    »O doch, das würden Sie«, sagte der Junge. »Sie feilschen m it ihnen wie eine ges c hlechtskranke Hure, Sie sind i m stande, unsere Seele zu verkaufen. Sie verhandeln m it Christenschweinen, ja, sogar m it den Judenbastarden, die uns alles, alles wegneh m en wollen, über einen heiligen Gegenstand aus der Acre-Moschee. W i r wissen das genau. W i r haben Sie beobachtet.«
    »Aber ich habe ihn nicht an s i e verkauft. Ich hatte andere Pläne da m it.«
    Der Major nickte. »Beide Gefangenen waren darüber info r m iert, daß Sie auch m it den Ägyptern über Ihre Rückkehr in die dortige Regierung verhandelt haben.«
    Der Junge sprach wieder zu Mehdi. »Aber wir wußten, daß Sie nie m als kommen würden. In Ägypten würden sie keine Stunde überleben.«
    »Halt den Mund, du Bestie! Neun junge Männer sind gestorben. Und waru m ? Als ich Ägypten verließ, war noch kein einziger von euch auf der W elt.«
    »Aber unsere Väter erinnern sich noch gut an Sie«, erwiderte der Junge.
    Dann sagte er nichts m ehr.
     
    »Und wie war das m i t unserer Sicherheit ? « fragte Harry den Major, als sie aus der Gefängnisbarracke gingen.
    » W ir waren doch schnell zur Stelle.«
    »Das nenne ich nicht Siche r heit. W enn wir hinten gesessen wären …«
    Der M a jor zuckte m it den Ac h se l n . »S i e h a t t e n G l ü c k.
    Jeder, der behauptet, eine Sicherheitsüberwachung könnte Kugeln aufhalten, ist ein Lügner.«
    A l s de r M a jo r m i t i hn e n f e r t i g wa r , f ra g t e e r s i e , o b s i e m i t de m Hubschraube r in s H adassah- K rankenhau s gefloge n werde n wollten . Mehd i s c hüt t elt e v e h e m e n t d e n Kopf.
    »Nein«, sagte Harry.
    Ein Ar m eearzt gab jedem von ihnen zwei Ber u higungstabletten. »Ich brauche sie nicht«, sagte Harry.
    Der Doktor drückte sie ihm trotzdem in die H a nd. »Sie sind kostenlos«, sagte er.
    Dann ließen sie sich in einem Stabswagen zu einem Motel in Di m ona fahren. Es war fast zwei Uhr früh, als sie dort anka m en, und die Straßen w a ren leer. Harry war froh, einen Lastwagen m it einer Militärpatrouille zu sehen.
    Als er schließlich allein in seinem Zimmer war, begann Harry zu zittern. Er v er s uchte, das Z ittern zu b e h errsc h en, aber es gelang ihm nicht. Er schluckte eine der Tabletten und zog sich aus. Dann nahm er die zweite, legte sich aufs Bett und wartete dara uf , daß das Beruhigung s m ittel zu wirken begann.
     
    Am Morgen bestellten sich er und Mehdi je ein großes Frühstück, und während sie a ß en, ergriffen sie S chuldgefühle.
    »Die Leiche«, sagte Mehdi. »Ich m uß die Armee dazu bringen, sie freizugeben.« Er s t ocherte in seinem Rührei heru m . »M ei n ar m er Tresca. Ich habe schon Bardyl verständigt.«
    » W aren die beiden m iteinander verwandt ? «
    »Sie waren m ehr als das. Sie waren Freunde.«
    »Jetzt hat sich für Sie v i eles verändert, stim m t ’s?«
    »Sie werden m i ch nie zurück nach Ägypten lassen. Nun, der Job, den m i r die Regierung gegeben hätte, wäre nicht viel m ehr als der eines nor m alen Verwaltungsangestellten gewesen. Sicher hätte ich m i ch über kurz oder lang schrecklich gelangweilt.« Mehdi seufzte und schob den Tell e r m it dem Rührei z ur Seite.
    »Die Ironie bei der ganzen Sache ist die, daß m an versucht h at, Si e zu töten, weil s i e m i r angeblich d en Kaaba-Dia m anten verkaufen wollten«, sagte Harry. »Dabei besitzen Sie den Kaaba-Diamanten nicht . «
    Mehdi verzog das Gesicht.
    »Das ist die Wahrheit.«
    »Ich m öchte Sie nicht beleidigen, m e in Freund, aber …«
    »Ic h sagt e I hne n doc h schon , de r Kaaba - Di a m an t hat eine n M a k e l ! Eine n w i rklic h gr a v i erende n F e hler . Sie mü s se n do c h ein e Möglichkei t h a ben , da s n a chzuprüfen.«
    Der Ägypter sah ihn mit zusam m e ngekniffenen Augen an. »Es gibt u m fangreiche Aufzeichnungen in der Moschee von Acre. Vielleicht ist auch eine Beschreibung darunter, wie der Diamant aus g esehen hat, der ein s t di e Maksura zierte. Aber verstehen S i e bitte ei n es. Wenn eine solche Beschreibung den

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