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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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»Ich weiß nicht, ob ich Sie ge m ocht hätte, als Sie noch für Kön i g Faruk tätig waren. A ber jetzt m ag ich Sie sehr.«
    »Nein, dam a ls hätten Sie mich bestimmt nicht gemocht«, sagte Mehdi ruhig. » A m Ende m o chten wir uns selber nicht m ehr, wir wußten, daß wir nichts weiter waren als zwei fette, abgeschlaffte W ü stlinge. Aber am Anfang … am Anfang waren wir einfach wunderbar. Als F aruk und ich als Jungen zusam m e n auf der Königlichen Militärakade m i e in England waren, ka m en die besten Männer, die angesehensten Köpfe Europas, nach W oolwich, saßen bis spät nachts in unseren Zimmern und entwarfen m it uns Pläne für eine bessere ägy p tische Monarchie der Zukunft. Sie sagten, wir sollten uns doch ein m al das schwedische Modell ansehen.«
    »Und was i st daraus geworden? Aus all diesen Plänen, m eine ich.«
    »Diese Geschichte höre ich selber nicht gerne, und erzählen m öchte ich sie erst recht nicht.« Mehdi schenkte Harry ein m erkwürdig b itteres Läc h eln.
    »Aber früher waren wir wie zwei junge Löwen«, sagte er.
    Bardyl servierte ihnen ein ausgezeichnetes Abendessen m it drei verschiedenen Weinen. Jetzt, wo das Geschäft abgeschlos s en war, ko n nten s i e s i ch zum ersten m al ge m eins a m erholen. Der Ägypter w ar ein exzellenter Gesellschafter, und Harry bedau e rte es fast, als m an ihm sagte, daß sie nicht in dem Haus übernachten würden.
    » W ir werden Sie in einem guten Ho t el absetzen. Sie si n d heute ja schon weit genug gereist«, sagte Mehdi m itfühlend.
    »Nein, ich möchte lieber nach Jerusalem zurück. Bringen Sie m i ch bitte an einen Ort, wo ich m i r ein Taxi neh m en kann.«
    »Ich weiß etwas Besseres. W i r fahren ohnehin an Jerusalem vorbei, da können wir Sie m itneh m en.«
    Sie verabschiedeten sich von Bardyl, der das Haus sauber m achen und dann m it d e m Chrysler nachkom m en würde. Als sie draußen waren, wollte Harry nicht gleich in den Duesenberg steigen. Er g i ng erst ein m al um ihn herum und bewunderte die For m en, d i e m a n in Detroit jahrzehntelang zu kopieren versucht hatte.
    Harry konnte der Versuchung nicht widerstehen.
    »Haben Sie eigentlich je m als daran gedacht, Ihren W agen zu verkaufen ? «
    Mehdi war entzückt. »Was habe ich darauf gewartet, daß Sie m i ch d a s endlich fragen würden. Ich bin so froh, daß Sie es schließlich doch noch getan haben.« Er machte sich nicht ein m al die Mühe, Harr y s Angebot abzulehnen. »Dieser W agen i st der Grund, warum i c h den ersten Stein so billig verkauft habe.«
    »Den Rubin von Katharina II. ? «
    »Ja. Dieser Wagen war in Ä gypten vier Jahre lang in der prallen Sonne gestanden. Man hatte ihn n i cht ein m al aufgebockt, sondern ihn einfach auf s einen kaputten Reifen stehen lassen. Sogar Elstern hatten schon in ihm genistet. Bardyl m uß t e nach Ägypten fahren und eine Menge Leute bestechen, da m it wir den W ag e n in die Ei n zelteile zerlegen und außer Landes bringen konnten. W a s für eine Aufgabe! Allein das Chassis wiegt zweieinhalb Tonnen.«
    »Darf ich ein Stück m it ihm fahren?«
    »Das m üssen Sie sogar«, sagte Mehdi. »Ich setze m i ch nach vorn, neben Sie.« E r hie l t d em F a h rer d i e h i n t e re Tür auf. »Heute abend wird zur Abwechslung einmal Tresca chauffiert.«
    Als Harry den Motor a n ließ, ging ei n Zitt e rn durch d e n Wagen. Die Lenkung bot erheb l ichen W i derstand, fand Harry. Man brauchte fa s t m ehr Kraft als bei ei ne m schweren Lastwagen.
    » W enn er erst ein m al in Bewegung ist«, sagte Tresca besorgt von hinten, »dann geht alles wie von selbst.«
    Es stim m t e. Selbst bei Schrittgeschwindigkeit in Bewegung gehorchte der D u esenberg willig dem Steuer. Das Fahrerlebnis war einzigart i g. Harry genoß es besonders, daß er höher als bei modernen Autos über der Fahrbahn saß. Die D ä cher nor m aler W agen reichten dem SJ nicht ein m al bis an die obere Tür k ante. Am Anfang fuhr Harry noch vorsichtig und zu langsa m , was aber auch der schlec h ten Straße zuz u schreiben war, obwohl sich der Duesenberg wie von selbst seinen Weg durch den Schotter zu suchen schien.
    Als sie d i e geteerte Hauptstraße erreichten, griffen die Reifen besser, und der W agen reagierte sofort. Harry brauchte nur ganz leicht a u fs Gas zu treten, und schon waren sie bei hundertvierzig Stundenkilo m etern, wobei der Motor noch ganz ruhig vor sich hinblubberte.
    »Er fährt auch doppelt so schnell«, sagte Mehdi.
    »Bitte tret e n

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