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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Sie nicht zu abrupt a uf die Bre m se, Sör, sonst schlagen wir uns die Köpfe a n«, warnte Tresca eindringlich.
    Harry bre m ste ganz sanft. W ährend sie durch die Dunkelheit glitten, fühlte er sich ein wenig wie ein moderner Ben Hur, vor dessen Str e itwagen dreihundertzwanzig prächtige Pf erde gespannt waren, die in herrlichem Gleich m aß dahingaloppierten.
     
    Wenn sie durch ein D orf ka m en, fuhr Harry langsa m . Auch als er nach etwa einer Stunde Fahrt wieder die Lichter einer Ansiedlung aus der D unkelheit auftauchen sah, verlangsa m te er die Fahrt. A u f ei n m al flutete eine g anze Herde von grauen Gestalten über die Straße.
    » W as ist denn das ? « fragte Mehdi.
    »Ic h glaube , da s sin d Scha f e « sagt e Harr y un d stellt e den Moto r ab , u m Spri t z u sparen . Hint e r de n Tiere n müht e sich ei n Ein t onn e nlaste r ab , e i ne n L a nd r ove r a n ein e m straf f gespannt e n Abschleppsei l que r übe r di e Straß e z u z i ehen . Der mächt i g e L a stwag e n s c hie n groß e Schwierigkei t e n z u haben , de n vie l kleinere n Geländ e wag e n z u b e weg e n.
    Tresca beu g te s i ch n ach vorn. »Kennen Sie diese Stelle noch?« fra g te er Harry. »Hier wurden wir auch aufgehalten, als ich S i e das let z te Mal nach Jordanien fuhr.«
    Harry erinnerte sich daran. Ein Laster hatte eine Ziege überfahren und für einen Verkehrsstau gesorgt.
    »Das gefällt m i r nicht«, sagte T resca zu Mehdi. » W ann wird m an schon zweimal an g e nau derselben Stelle gestoppt? Vielleicht g ilt das Ihnen. Zwei m al kann kein Zu f all sein.«
    Mehdi öffnete das Handschuhfach, in dem der Revolver lag. Harry starrte angestrengt durch die W i ndschutzscheibe. Im Licht der Scheinwerfer begann sich die Herde zu teilen; Männer schritten zwischen den Schafen hindurch. Harry erkannte sechs oder s i eben G estalten. Einer von ihnen trug einen weißen Turban m it dunklen Streifen. Kurz dahinter ging ein anderer, der eine engsitzende Stoffkappe au f hatte. D er M ann mit d em Turban war o ff ensic h tlich nervös oder ängstlich, denn er d rehte sich stän di g u m , als wolle er sich versichern, daß die anderen auch wirklich hinter ihm waren.
    Jetzt konnte Harry ihre Hände sehen.
    »O m ein Gott!« rief er.
    Tresca sagte etwas auf ara b isch, und Mehdi zerrte den Revolver aus dem Handschuhfach, aber der Araber m it der Stoffmütze hatte bereits e t was gegen die W i ndschutzscheibe des Autos gesc h l eudert. Das Glas splitterte, aber es zersprang nicht, und die Handgranate prallte ab. Dann ging alles sehr schnell.
    Harry beugte sich über Mehdi und öffnete die Beifahrertür. Dann stieß er den Ägypter mit dem Fuß aus dem Wagen und rutschte selbst hin t erher, bis sie beide draußen im Straßengraben lagen. Er hatte aus purem Instinkt gehandelt und wußte nicht, nach welcher Seite die Handgranate abgeprallt war. Vie l leicht hatte er Mehdi direkt zu ihr hingestoßen.
    Dann explodierte sie auf der anderen Seite des Wagens, und fast gleichzeitig begannen die A raber, m it S chnellfeuergewehren wie wild auf den Duesenberg zu schießen.
    Harry packte Mehdi und zog ihn fort von dem Wagen. Während sie wie blind durch die Dunkelheit stolperten, hielten sie sich bei den H änden wie zwei kleine Kinder.
    Selbst für einen dicken Mann lief Mehdi zie m lich langsa m , was Harry d as Gefühl gab, als würden sie bei jedem Schritt am Boden kleben bleiben. E r fürchtete, daß Mehdi einen Her z infarkt erlei d en würde. Durch das K n att e rn d e r Schüsse konnte er das rasselnde Geräusch seines At m ens hören.
    Sie rannten in einen Stacheldrahtzaun, an d e m sich Harry den Arm aufriß. Der Draht f ühlte sich a lt und rostig a n , höchstwahr s cheinlich w ar er ein Überbleibsel aus ei n em der Kriege, und während Harry die Stränge auseinanderhielt und sich beim Hindurchschlüpfen noch m ehr zerkratzte, mußte er kurz an die Möglichkeit einer Tetanus-Infektion denken.
    Mehdi hatte sich m it der Kleidung im Stacheldraht verfangen, nur m it Mühe konnte Harry ihn befreien.
    »Allah!« keuchte Mehdi, als s c hlie ß lich sein H e md zerriß. Und w ährend der ganzen Zeit feuerten die Arab e r weiter wie verrüc k t in den W agen hinein. Gerade als Mehdi a u s d em Stacheldraht freika m , explodierte der Benzintank, und die beiden warfen sich flach auf den Boden, um i m hellen Licht der Flam m en nicht entdeckt zu werden.
    Harry sah, daß Mehdi noch i m m er Trescas dic k läufigen Revolver in der Hand

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