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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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hielt, und hatte Angst, daß sich ein Schuß lösen und ihren S t andort verraten könnte. Als er aber versuchte, ihm die Waf f e abzuneh m en, wollte Mehdi sie nicht l o slassen.
    »Benutzen Sie ihn bloß nicht«, sagte er, aber seine W orte gingen in einem ern e uten Feuerstoß unter.
    Harry zwickte Mehdi in seine plu m pe, fleischige Hand.
    »Benutzen Sie den Revolver n i cht « , f l üsterte er ihm ins Ohr. Mehdi sah ihn stu m pf an.
    Harry versuchte, seinen Kopf hinter ein paar Steinen zu verbergen, die neben dem Zaun lagen. Früher oder später, ver m utete er, würden sie ihn finden. Als Junge hatte er ein m al von einem Mann gehört, der denselben Na m en gehabt hatte wie früher Harrys Vater, und er hatte jahrelang davon geträu m t , daß er sich im K e ller vor diesem Bruno Haupt m ann verstecken müsse, der gekommen war, ihn zu ent f ühren. Auch jetzt kam es ihm so vor, als befände er sich in diesem Alptraum, d e r sich nur unwesentlich verändert hatte.
    Aber der Entführer des Lindbergh-Babys k a m nicht, statt dessen hörte Harry das Ger ä usch von Motoren und noch heftiger werdendem G e wehrf e uer. Als er den Kopf hob, sah er, daß die Araber nicht m ehr auf den b r ennenden Wagen feuerten. S i e schossen jetzt daran vorbei und, was viel wichtiger war, je m and anders schoß auf sie. Im Feuerschein konnte Harry nur zwei der Araber sehen, und beide wurden getroffen. Sie fielen zu Boden, aber w er im m er auf sie schoß, hörte da m it nicht auf, und jedes Mal, wenn eine Kugel ihre Körper traf, zuckten sie zusammen, so daß es aussah, als wänden sich d i e b e i d en Leichen in spa s tischen Krämpfen.
    Dann drehte sich einer der anderen Araber um und lief direkt auf ihr Versteck zu. Er war in Panik, so, wie Harry und Mehdi es vor ein paar Sekunden gewesen waren, und als er ihnen so nahe gekom m en war, daß sie sei n en schweren Atem hören konnten, rannte auch er in den Stacheldraht, schrie vor Sch m erz und wäre fast auf Mehdi gefallen. Dann steckte er Kopf und Brust durch den Zaun und wollte hindurchsc hl üpfen, so w i e Harry es kurz zuvor auch getan hatte.
    Er und Mehdi sahen zu ihm hoch, und der Araber blickte auf sie hera b .
    Mehdi hob den Revolver m it seinen beiden feisten Händen, preßte die Mündung an den Hals des Mannes und drückte ab.
    Harry stand da und hatte noch im m er die Ar m e um den dicken Mann gelegt.
    »Ich hatte nie vor, den Dia m anten je m and anders zu verkaufen als m ein e m eigenen Volk«, flüsterte Mehdi. »Ich wollte ihm einen T e il s eines a ra b i s chen Erbes zurückg e ben.«
    Er schien einen leisen, unt e rdrückten hysterischen Anfall zu haben. »Und trotzdem lassen sie m i ch noch im m er nicht z u rüc k . Sie werden m i r nie verzeihen!«, klagte der Ägypter, der seinen Fez verloren hatte.
    »Haim atah margish beseder?« fragte ein e r der isra e l ischen Soldaten. »Sind Sie in Ordnung ? «
    Harry nickte. »Ja«, sagte er und sah zu, wie d i e Soldaten dem brenn e nden W agen m it einem Schau m l öscher zu Leibe rüc k ten.
    W as ihn sp ä t er t e ils be s chä m t e, teils m it Furcht er f üllt e , war die Tatsache, daß er, während er den zitternden Mehdi im A r m hi e lt, während tote Männer um ihn herum verstreut dalagen, während das Ding, das einmal Tresca gewesen war, noch im m er i m verkohlten W a gen seines Herrn saß, es m ehr als alles a ndere bedauerte, daß es jetzt nur noch neunundzwanzig SJ Duesenbergs auf der W elt gab.

26. Glück und Segen
     
    Si e wurde n i n ei n A r me e lage r gebra c h t un d vo n e in e m jungen , dunkelhaarige n Ma j o r vernommen , de r ihn e n geduld i g imme r wiede r di e gleiche n Fra g e n stellte , bi s e r schließlich ihr e Darstel l un g de s Üb e rfall s sekundengen a u erf a hre n hatte . De r Of f izie r stellt e ihne n kein e Frage n zu r Person ; Harry wa r si c h sicher , da ß e r b e reit s alle s übe r si e wußt e .
     
    Nur zwei de r Angr e i fer war e n noch am Leben. Einer war nach Jerusalem ins Krankenhaus geflogen worden.
    Der zweite saß in ein e r Zelle, und der Offizier führte Harry und Mehdi zu ihm.
    »Kennen Sie ihn ? «
    Der Araber mochte etwa neunzehn Jahre alt sei n . Er trug Arbeitsschuhe, eine braune Bau m wollhose und ein blaues Netzhe m d. Seine Haare waren ungekäm m t, er hatte dunkle Schatten unter den Augen und einen blauen Fleck an seinem unrasierten Kinn.
    Harry und Mehdi schütte l ten beide den Kopf.
    »Es waren elf. Alles Studenten aus Ägypten.«

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