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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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er?« fragte Harry. »Welchen Felse n ? Und welchen König ? «
    »Ah«, sagte Bronstein grins e nd. »Jetzt däm m ert dir wohl, warum ich nicht glaube, daß David Leslau in nächster Zeit irgendwo herumbuddeln und die Schätze des Te m pels ans Tageslicht holen wird. Diese W asserstelle existie r t län g st nic h t m e hr. Der Fel s en ist v i ell e icht sch o n zu Staub zerfallen. W egen der Erwähnung des Gesanges könnte m an anneh m en, daß es sich bei dem König um David handelt. Aber keine Leg e nde, die David m it dem hier Geschilderten in Verbindung bringt, hat die Jahrhunderte überdauert. W i r wissen ja nicht ein m al, ob in dieser Schriftrolle die Stadt m auer von Jerusalem g e m eint ist. Zu allem Überfluß waren d i e Pri e ster auch noch Meister der krypti s chen Sprache. Sie haben bestim m t die Beschreibung der Verstecke soweit wie m öglich verklausuliert, so daß selbst in der Zeit, in der die Rolle geschrieben wurde, ihr Inh a lt n ur absolut e n ›Ins i dern‹ etwas gesagt hätte.« Bronstein nahm seine Aktentasche und stand auf. »Du findest alle Lexika hier im Regal. Ich bin in der Nähe, falls du m i ch brauchst.«
    Die Schriftrolle war eine lange Folge von Absätzen, von denen ein jeder die L a ge einer bestim m t en genisa beschrieb und recht detailliert a u flistete, was dort verborgen war. Harry brauchte la n ge, bis er das er s t e halbe Dutzend der Absätze durchgelesen hatte, und der Tisch vor ihm war m it Nachschlagewerken übersät.
    Einige Male war er durch fehlende Buchstaben gezwungen, die Bedeutung des einen oder anderen Wortes zu erraten, und ab und zu notierte er sich ein W ort oder einen Ausdruck, um Max später danach zu fragen.
    Es war fast ein Schock für ihn, als er an die Stelle ka m , an der der zweite Schreib e r übernommen hatte. Harry sah den Mann fast vor sich, er war ungehobelter und weniger geleh r t a l s sein Vorgä n ger, unsicher in der Rechtschreibung und ganz offenbar m it seiner Aufgabe nicht vertraut. Oft gingen die W orte ineinander über, und m anch m al war der Sprung von einer Z eile in die n ächste m itten in einem Wort, das nicht getrennt werden dur f t e. All das ließ Harry nur langsam vorankommen.
    Schließlich las er die Absätze, bei denen ihm s ofort auffiel, daß sie der Grund für Akivas großzügige Hilfe zum Lesen dieses Materials gewesen waren:
     
    Auf der Begräbnisstätte, wo Juda für sein P l ündern bestraft wurde, liegen ac h t einh a lb Ellen ti e f ein g lit z ernd e r Stein (hier f olgte etwas Unleserlich e s), silberne Krüge und Gewänder von Arons Söhnen.
    Und drei Absätze weiter:
     
    Auf der Begräbnisstätte, wo Juda für sein P l ündern bestraft wurde, liegen einundzwanzig Ellen tief dreihundert goldene Talente, sechs Opfergefäße und Gewänder von Arons Söhnen.
    Danach gingen sie zu zw e it Harrys Notizen durch, und Bronstein ü bersetzte a u f Harrys Bitte hin noch ein m al die beiden Absätze, die für ihn besonders wichtig waren. Max’ Übersetzung unterschi e d sich kaum von Harrys eigener.
    »Mit Arons Söhnen sind offen s ichtlich die Hohepriester ge m eint.«
    »Harry, ich darf m it dir leider nicht über die Auslegung der W orte s prechen. Ich kann für dich übersetzen, aber das ist a u ch sc h on all e s, w a s m an m i r erlaubt hat.«
    »Erlaubt?«
    »›Erlau b t‹ i s t vi e ll e icht d as f alsche W ort –«
    »Seltsa m , daß ein so hervorragender Linguist wie du Proble m e hat, das richtige W ort zu finden.«
    Sie starrten sich an. »Wenn David drüben in Israel m it der vollsten Unterstützung der Behörden weiterarbeiten soll, dann darf ich m i ch hier nicht in Diskussionen m it dir einlassen.«
    Harry zwang sich zu einem Lächeln. »Beruhige dich, Max.«
    »Sie brauchen dich wegen deiner Geschäftsverbindungen.«
    » W oher weißt du, daß ich nicht einen historischen Aufsatz für sie schreiben soll ? «
    » W enn m an von Di a m a ntenhändlern spricht, dann wird der Na m e Harry Hopeman im m er als erster genannt.«
    »Und wenn m an von Histori k ern spricht? Jetzt sag schon, Maxie. W enn mein Na m e bei einem T r effen der American Academy fällt, wie schätzt m an m i ch dort ein ? «
    Bronstein hob die rechte Hand und drehte die Handfläche sehr langsam von oben nach unten und zurück.
    »Soso.«
    »Bock m ist.«
    Max lachte. »Muß schön sein, s i ch in zwei W elten seiner Sache so sicher zu sein. W i e viele V eröffentlic h ungen ha s t du dieses Jahr schon gehabt ?

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