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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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«
    »Sieben.«
    »Ich habe wie ein Stier ges c huftet, um drei Aufsätze herauszubringen«, sagte B ronstein langsa m .
    »Deine Art Arbeit braucht m ehr Zeit.«
    Bronstei n zuckt e m i t de n Achseln . »Man c h m a l k o mme ic h dazu , de i n e Sa c he n z u lesen . G e wissenh a f t . Solide . Ohn e etwa s auszulassen . Ic h wollt e dic h da s scho n s e i t Jahr e n ein m a l frage n – wi e schaffs t d u e s nur , s o vie l z u t un ? «
    Harry hatte diese F rage hassen gelernt. »Mir m acht die Arbeit ein f ach Spaß. Das klin g t zie m lich langweilig, nicht ? «
    »Du warst nie langweilig, Harry.«
    Harry unternahm den Versuch einer Erklärung. »Meine Arbeit i s t f ür m i ch dieselbe Sti m ulation wie für andere Leute das T ennisspielen oder … erotische Fil m e.«
    Bronstein nickte. »Ich bekomme von der Arbeit m anch m al auch so einen Kick. Aber ich habe nie genug Zeit, weil die W elt s i ch im m er wie d er hereindrängt. Kinder. Frauen. Geht deine Frau denn nicht zum Tennisspielen oder in erotische Fil m e?«
    »Jetzt vielleicht.«
    »Ach so.« Bronstein wandte den Blick ab. »Du bist also ein freier M ann geworden«, sagte er leicht h i n u nd wollte das The m a beenden.
    Harry suchte seine Sachen zusam m en. » W eißt du, was Akiva wirklich von m i r will ? «
    Bronstein s chütt e lte d e n Kopf. »Und wenn du es erfährst, dann sag es m i r bitte n i cht«, a ntwort e te er.
    Bronstein hatte Harry zu sich nach Hause eingeladen, da m it er sei n e Frau und seine Kin d er kenne n l ernte, a b er Harry hatte bedauernd abg e lehnt. Als Cincinnati unter dem Flugzeug im m er kleiner wurde und Harry den Rangierbahnhof und die Serpentinen des Flusses sah, fiel ihm ein, daß er Max nicht ein m al erzählt hatte, daß sein Vater gestorben w ar.
    Er knipste das L ä m pchen über seinem Kopf an und las sich seine Notizen n o ch ein m al durch.
    Mit Arons Söhne konnten nur die Hohepriester ge m eint sein.
    Aber was war die Begräbnisstätte? Bestim m t k e in Friedho f . In der da m aligen Zeit wurden die Tot e n m eist in Höhlen oder in den Fels gehauene Gräber gelegt.
    Dann dachte Harry ein wenig über die Gewänder des Hohepriesters nach. Das prächtige Kopfband, das Orakelgewand Ephod und das m it den Edelsteinen der Stäm m e besetzte Brustschild waren ein m alige, verehrungswürdige Stücke, die sicherlich für w ü rdig be f unden worden waren, in einer genisa versteckt zu werden.
    Und was war m it dem Ort ge m eint, an dem Juda für seine Plünderungen bestraft wur d e? Harry hatte nicht den Hauch einer Ahnung.
    Im D ä m m e r zustand zwischen W achen und Schlaf gingen die W orte der Schriftrolle Harry nicht m ehr aus d e m Kopf. Wie im Traum s a h er Bilder der uralten, belagerten Stadt, in d er die heili g en M ä nner fieberhaft da m it beschäftigt waren, ihre religiösen und weltlichen Schätze vor den Invasoren zu verstecken.
    Sidney holte ihn in New York am Flugplatz ab, und als sie zu Hause waren, ging Harry direkt ins Arbeitszim m er und griff n a ch der Bibelkonkordanz und den Kom m entaren dazu.
    Schlie ß lich f and er im siebten Kapitel des Buchs Josua das, wonach er suchte: »… die Begräbnisstätte, wo Juda für sein Plündern bestraft wurde …«
    Achan war der Sohn des Car m i, w e lcher der S ohn des Zabki war, welcher wiederum der Sohn des Zerah war.
    Alle ka m en sie aus dem Stam m e Juda. Als Soldat in der A r m ee, die Jericho erobert hatte, hatte Achan ein Gebot Gottes, das jegliche Plünde r ung untersagt hatte, m i ßachtet und den Besiegten ein babylonisches Gewand und eine goldene Spange abgenommen. Nachdem seine Sünde entdeckt wor d en war, hatte m an ihn für die nachfolgend verlorene S chlacht verantwortlich ge m acht und Achan m itsa m t seiner Fa m ilie hingeric h tet.
    Um in Zukunft an das mit den Exekutionen statuierte Exempel zu erinnern, wurde der Schauplatz von Achans Steinigung, ein kleines Tal, umgeben von höhlendurchzogenen Hügeln, das Tal von Achor genannt.
    Harry suchte es auf der Karte der biblischen Orte und sah, daß es nicht weit südlich von Jericho lag, also in der Westbank.

6. Massel un Brocha!
     
    In zwei aufeinanderfolgenden Nächten träumte Harry von seinem Vater. Selbst wenn er wach war, kam es schon einmal vor, daß er vergaß, daß Alfred tot war.
    Immer wieder wollte er ihn anrufen und etwas fragen. Harry hatte einfach nicht genug zu tun. Die Frau aus Detroit rief zweimal wegen des blauweißen 38karäters bei ihm an, aber sie

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