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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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ihm m elde und ihm sage, ob und zu welchem Preis ich den Dia m an t en kaufen werde, wird er dafür sorgen, daß das Geld dorthin kom m t , wo es die Verkäufer haben wollen.«
    »Klingt gut«, sagte Akiva.
    Netscher strahlte und goß Sliwowitz ein.
    Akiva war endlich damit f e r tig, ein Stück Fett auf der vergeblichen Suche nach Spuren v o n Fleisch zu seziere n .
    »Sind wir uns also einig ? «
    »Noch nicht ganz. Ich h a be noch zwei Bedingungen. Erstens we r de ich kein e rl e i Nebenaufgaben für Sie erledigen. W as Sie tun, gefällt m i r nicht.«
    Akiva nickte.
    »Und ich will m it David Leslau an der k up f ernen Schriftrolle arbeiten.«
    »Nein.«
    »Dann m ache ich es nicht.«
    »So leid es m i r tut, dann w e rden Sie es wohl wirklich nicht m achen. David L e slau ist ein launischer Gelehrter, der ei f ersü c htig über s e ine Arbeit wacht. Er t e ilt s i e m i t nie m and e m . «
    Harry und Akiva blickten sich an.
    »Nur aus diesem Grund haben Sie m i ch angerufen, nicht wahr ? « fragte Akiva.
    »Ja«, sagte Harry.
    Akiva seufzte. » W er hat es Ihnen bloß in den Kopf gesetzt, daß Sie ein Geschenk Gottes für alles und jeden sind, Mr. Hope m an ? «
    Saul Netsc h er lächelte. »Um ehrlich zu sein, ich war das«, sagte er, während ihnen der Kellner d rei Gläser m i t Tee brachte. Er biß auf ein S t ück Würfelzucker, schlürfte etwas heißen Tee und nickte zufrieden. »Das geht auf m ein Konto. Dieser Bur s che hatte n o ch Flaum im Gesic h t, als er m ein Freund wurde. Er war in Schwierigkeiten, hatte die jeschiwa verlassen und wußte nicht genau, was er wollte. Lie b te ein e rs e its das Dia m antengesc h ä f t , andre r seits wollte er unbedingt Gelehrter werden. Wissen Sie, was ich ihm da m als gesagt habe ? «
    »Ver m utlich werden Sie es m i r gleich sagen.«
    »Du hast m i r von Mai m onides erzählt«, sagte Harry.
    »Ja, ich habe ihm von Mai m onides erzählt. Haben Sie sich je m als ge f ragt, M r. Aki v a, warum so viele Juden i m Dia m antengeschäft sind? Das ko mm t daher, daß wir i m Mittel a lt e r nicht Ba u e r n sein ko n nten wie alle and e ren Leute. Es war uns ver b oten, Land zu besitzen. Aber m a n hat uns erlaubt, Handel zu treiben. Aber nur m it Dingen, m it denen nie m and son s t handelte, zum Beispiel m it Dia m anten. Und wir haben die Tradition dieses G eschäfts so sehr geprägt, daß heute jeder, der einen Handel m it Dia m anten abschließt, gleichgültig, was seine Religion ist, ›Massel!‹ sagt, woraufhin ihm sein Geschä f t sp a rtner m it ›Massel un Brocha!‹ antwortet. Diese jiddi s c h en W orte bedeuten ›Glück und Segen‹. Glück und Segen. Nicht das Schlechteste, was m an sich nach de m Ende einer Tran s aktion wünschen kann, finden Sie nicht auch ? «
    »Mai m onides«, erinnerte ihn Akiva erschöpft.
    »Ach ja, Mai m onides. Der große Philosoph, Schriftsteller, Anwalt, Arzt – der all das nur werden konnte, weil er einen Bruder na m ens David hatte, der m it Di a m a nten handelte. Die beiden haben ein Beispiel gegeben, dem in jeder Epoche Dutzende von jüdischen Brüderpaaren gefolgt sind. Einer für den Marktplatz, ein D i a m antenhändler wie ich. Und einer für Gott, ein Gele h rt e r oder Rab b i, so wie m ein Bruder Itzikel. Sagen Sie m i r, Mr. Akiva, wissen Sie, was m it dem großen Intellektuellen geschah, als sein Bruder, der Händler David ben Maimon, auf einer seiner Reisen zum Dia m antenkaufen ertra n k?«
    Akiva schüttelte den Kopf.
    »Als Mai m onides von seinem Bruder nicht m ehr unterstützt wurde, ergriff er noch einen zusät z lic h en Beru f . Er wurde Di a m antenhändler, so daß er nun selbst genügend Geld verdiente, um seinen S t udien weiterhin nachgehen zu können. Und so habe ich da m als dem jungen Mann, der m i ch um R a t fragte, gesagt: ›Du hast keinen Bruder. Aber in dir hast du die Kraft z w eier Brüder.‹ Und ich hatte recht, Mr. Akiva. Er ist Harry Hope m an, der Dia m antenhändler. A b er er ist auch ein Gelehrter, der unter anderen Gelehrten einen guten Ruf hat. W enn ich Sie wäre, dann würde ich nicht zögern, m i ch bei D a vid Leslau für ihn zu verwenden.«
    »Sagen Sie Leslau, daß ich ein Stück des Textes der Schri f tr o lle entsc h lüss e lt habe«, sagte Harry. »Ich kann m i ndestens eines der Verstecke identifizieren.«
    Akiva seufzte. »Das ist wohl besser als jedes Argu m ent, das ich m i r ausdenken könnte.« Er schob seinen Stuhl vom Tisch zurück.
    » W arten Sie«,

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