Der Diamant des Salomon
verabschiede dich von ih m «, sagte sie bitter.
»Könntest du bitte m al schauen, ob Jeff Hop e m a n auf seinem Z i mmer ist ? « bat Harry die junge Stim m e a m Telefon.
»Hop e m an … Hey, Leberfleck, das ist für dich.«
Harry grinste, als er diesen Spitzna m en hörte. Er hatte auch so viele Mutter m ale.
»Hall o ?«
»Jeff, hier spricht Dad.«
»Hey!«
» W ie geht es dir ? «
»Ich bin okay. W arst du letzte W oche hier draußen ? «
»Oh. Ja, das war ich tatsächlich.«
»Dann hat W ilson doch recht gehabt.«
» W er?«
» W ilson. Der Bursche, der das Zim m er neben m i r hat. W i eso bist du nicht geblieben ? «
»… du warst beim Baseball.«
»Das war doch nur ein lausiges Training. Ich hätte jederzeit gehen können.«
»Ich wollte dich nicht stö r en, und ich konnte auch nicht warten. Hör zu, ich m uß weg. Geschäftlich.«
» W ie lange wirst du fort sein ? «
»Das steht noch nicht fest. Das hängt davon ab, wie lange ich brauchen werde.«
» W irst du in zwei W ochen wieder z u rück sei n ?«
»Ich weiß nicht. W arum ? «
»Dann ist die Schule zu End e .« Jeff zögerte. »Ich wi l l nicht ins Fe r i enla g er. M a hat gesagt, daß du m i r vielleicht eine Arbeit besorgen könntest.«
»Das ist e i n e t o lle Ide e «, sagte Harry vorsichtig. »Aber wenn sich die Verhandlungen in die Länge ziehen, dann könnte ich vielleicht den größten Teil der Ferien weg sein.«
» W o m ußt du überhaupt hin ? «
»Nach Israel.«
»Ich könnte doch nachkom m en, wenn die Schule aus ist.«
»Nein«, sagte Harry bestim m t .
»Du behandelst m i ch wie ein kleines Kind.« Die Stim m e seines Sohnes überschlug sich vor Ärger. »Du läßt m i ch nicht jagen, und jedes Jahr m uß ich ins Ferienlager. Das Ferienlager ist echt ätzend.«
»Das wird d ein let z tes J ahr dort sein, ich verspreche es dir.«
Jeff sagte nichts.
»Ich besuche dich, sobald ich wieder zurück bin. Dann können wir über einen Job für dich reden. Okay?«
»… Na schön.«
»Auf W i ed e rsehen, Jeff.«
» W iedersehen.«
Kaum hatte Harry aufgelegt, rief er Jeff noch m al an.
»Hör zu. Wenn die Schule aus ist, arbeitest du für Saul Netscher, o kay? Bei i h m kannst du etwas lernen. W enn ich dann zurück bin, arbeitest du bei m i r. Einverstanden ? «
»Und ob!«
»Ich werde es m it Saul arran g ieren. Er wird sich freuen, daß du kom m st, aber er wird dich ganz schön schuften lassen. Botengänge, zusam m enkehren, Maschinen absch m ieren. Alles m ögliche.«
»Das ist wi r klich toll, D ad! W erde ich ler n en, wie m an Dia m anten schleift?«
»Das dauert Jahre, das wei ß t du doch. Und es ist sehr schwer.«
» W enn du es gelernt hast, dann kann ich es auch lernen.«
Harry lachte. »Na schön. Paß auf dich auf. Ich liebe dich, m ein Junge.«
»Ich liebe dich auch«, sagte sein Sohn pflichtschuldig. Harry seufzte.
Drei Tage bevor er abflog, erhielt Harry m it der Vor m ittagspost einen weißen U m schlag ohne Absender.
Aber er konnte sich schon vorstellen, von w e m er ka m .
Es war ein Dossier über den M a nn, den er in Israel tref f en sollte.
Hamid Bardissi, alias Y osef Mehdi. Geboren am 27. November 1919 als Sohn von Salye (Mehdi) und Abu Yosef Bardissi Pascha im ägyptisc h en Sigiul. Sein Vater war in den Jahren von 1932 bis 1935 ägyptischer Botschafter in Großbritannien und von 1924 bis 1928 der Militärgouverneur der Provinz Assoiut gewesen. Schon als junger Mann war Bardissi Pascha ein Freund und Berater von Achmed Fuad Pascha, der 1922, als die Engländer ihr P rotektorat zurückzogen, der erste König von Ägypten wurde.
Hamid Ba r dissi war zehn Monate älter als Faruk, der Sohn von König Fuad. Praktisch von Anfang an war er zum ständigen Spielkameraden des Prinzen bestimmt worden. Sie wurden ge m einsam von einem Privatlehrer unterricht e t. Im Alter von s echzehn Jahren begleitete Bardissi Faruk auf die Königlich-Englische Milit är akademie in Woolwich. Als nach ihrem ersten Semester dort König Fuad starb, wurden die beiden zurück nach Ägypten gerufen.
Nach Bardissi Paschas Tod 1939 erbte Hamid Bardissi
7500 Feddans (in etwa 3150 Hektar) Land zum Baumwollanbau. Er heiratete zweimal, w as ihm das islamische Gesetz erlaubte, aber lebte seit 1941 nicht mehr mit seiner ersten Frau zusammen. Seine zweite Frau, die er 1942 heiratete, starb im darauffolgenden Jahr bei einer Totgeburt. Obwohl er nie ein off i zielles Amt inne h atte, wurde Bardissi
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