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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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D osen m ilch in den rabenschwarzen Kaffee goß, hob Ta m ar indigniert die Augenbrauen.
    In der Hütte war es stickig, also setzten sie sich in der Abendd ä m m erung i m Freien auf eine Decke. Ta m ar holte ihre Gitarre und sang ein arabi s ches Lied. Sie spielte besser, als sie sang, aber Harry war dennoch seltsam ergriffen. Er legte sich neben sie. Langsam wurde es dunkel. Er litt unter S odbrennen. » W orum ging es denn in diesem Lie d ?«, fra g te er, als s i e fertig war.
    »Ein junges Mädchen soll verheiratet werden. In der Nacht vor d er Hochzeit m ac h t sie sich Gedanken über ihren zukünftigen Mann. Ist er alt? Ist er jung? Trinkt er? Oder wird er sie sc h l age n ?«
    Als Harry grinste, s c h ütt e lte Tamar den Kopf. »Das kannst du nicht verstehen«, sagte sie.
    » W as gibt’s da zu verstehen ? «
    »Die Kultur. Mädchen, die viel zu jung an einen Ehe m ann verschachert w erden. Die Kinder bekommen müssen, bevor ihr Körper da f ür bereit i s t. Die in m einem Alter schon alte F rauen sind.«
    Harry sah, daß es ihr sehr ernst war. » W ie bist denn du dem all e m entkom m en ? « fragte er.
    »Nur m it Mühe. Ein Lehrer hat m einen Vater überzeugt, daß er m i ch auf eine weiterführende Schule schicken sollte. Vater gab nach, weil er m einte, daß ich dann leichter einen Job als Verkäuferin bekom m e n könnte. Aber als ich dann die Aufnah m eprüfung für die Universität m achte, spielte er verrückt. Er war der Meinung, daß eine Frau m i t zuviel Bildung nie einen Mann bekä m e.«
    Harry griff nach oben und str e ich e lte ihr Gesic h t.
    »Drei Jahre lang hatte ich ein se h r g espanntes Verhältnis zu m ein e m Vater. W i r haben beide sehr darunter gelitten.«
    A r m e T a m a r. »So sind eben Väter«, sagte Harry und dachte unangenehm be r ührt an Jeff. »Als ich noch ein Junge war, schickte m i ch m ein V a ter jeden Sommer ins Ferienlager, und jetzt m ache ich dasselbe m it meinem eigenen Sohn.«
    Ta m ar wußte nicht, was ein Ferie n l a ger war; Harry m ußte es ihr e rst erkl ä ren. » Mein Vat e r wollte, daß ich m eine Sprachkenntnisse vertiefte, und so mußte ich ihm jeden Tag einen Brief in hebräisch schreiben. Er schrieb m i r nie einen, aber jeden Tag schickte er m i r einen m einer Briefe zurück, in dem er m i r alle Rechtschreibund Grammatikfehler angestrichen hatte.«
    »A r m er Harry.«
    Er nahm die Gitarre und probierte die paar Banjo-Akkorde durch, die er konnte. Dann sang er ein Lied aus den zwanzi g er Jahren – I Found a Million-Dollar-Baby in a Five-and-Ten-Cent-Store –, und Ta m ar klatschte. Er mußte ihr erklären, daß ein Milli o n-Dollar-B a by nichts weiter als eine tolle Frau und ein Five-and-Ten- C ent-Store ein billi g er Ra m schlad e n war. Dann f ragte er Ta m ar, ob sie ihm das arabische Lied von vorhin beibringen könne.
    »Später.« S i e nahm ihm die Gitarre ab und legte sie sorg f ältig z u r Seite.
    »Mein süßer Harry«, sagte sie eine kurze W eile später. Sie öffnete ihr Haar u n d ließ es herabfallen. A l s sie sich über Harry kniete, kitzelte es ihn. Sie gab ihm in rascher Folge viele feuchte Küsse. »Ge n ieß es einfach«, sagte sie,
    »und m ach dir keine Gedank e n über Rechtschreibung und Grammatik. So perfekt brauchst du nicht sein.« Aber trotzdem war er es.
    Am nächsten Morgen war die Luft f i ebrig heiß. Harry befürchtete, der sharav sei wieder d a, aber Ta m ar schüttelte den Kopf.
    »Es ist nur ein heißer Tag.«
    »Mehdi wird in dieser Hitze wohl kaum hierherko mm en.«
    »Vielleicht kom m t er gerade deswegen«, entgegnete sie nachdenklich.
    »Zum Teufel m it ih m . « Harry fühlte sich an der Nase heru m geführt. Er ging hinaus zum Auto, setzte sich hinein und ließ die Kli m aanlage laufen. Als er wieder ausstieg, kam ihm die Hitze noch schlim m er vor. Also ging er in die Hütte und sagte Ta m ar, daß er zum Toten Meer fahren und ein Bad neh m en wolle.
    Ta m ar verzog das Gesicht. »Das w ürde dir nicht gefallen. Das Salz dringt in s ä m tliche Körperöffnungen ein und brennt in jeder noch so winzigen Wunde.« Sie lächelte gequält. »Na schön, Harry. Ich werde dir etwas viel Besseres zeigen.«
    Sie fuhr m it ihm nur zehn Meilen nach Norden, zu einem grünen Fleck, der Ein Gedi hieß.
    Als sie unter den hohen Pal m en aus dem Auto stiegen, kam Harry die Luft dort m erkli c h kühler vor. Ta m ar führte ihn einen P f ad entlang, wo ein W a s serfall glitzernd in ein klein e s, sch a tti g

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