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Der Dienstagabend-Club

Der Dienstagabend-Club

Titel: Der Dienstagabend-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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gemacht. Das Resultat war für mich ein großer Schock. Denn es wurde einwandfrei bewiesen, dass Mr Sanders unter keinen Umständen das Verbrechen begangen haben konnte…«
    Ein Laut der Überraschung kam von Mrs Bantrys Lippen. Miss Marple wandte sich ihr zu.
    »Ich weiß, meine Liebe, das haben Sie nach dem Anfang meiner Geschichte nicht erwartet. Auch ich hatte es nicht erwartet. Aber an den Tatsachen lässt sich nicht rütteln, und wenn die Beweise ergeben, dass man Unrecht hat, muss man sich bescheiden und wieder von vorn anfangen. Dass Mr Sanders im Grunde genommen ein Mörder war, wusste ich – von dieser festen Überzeugung ließ ich mich durch nichts abbringen.
    Und nun möchten Sie wohl gern hören, wie sich alles zugetragen hat. Wie Sie bereits wissen, verbrachte Mrs Sanders den Nachmittag bei ihren Freunden, den Mortimers, wo sie Bridge spielte. Um Viertel nach sechs etwa ging sie von dort weg. Von dem Haus ihrer Freunde bis zum Kurhotel brauchte man ungefähr eine Viertelstunde – oder noch weniger, wenn man sich beeilte. Sie musste also um halb sieben zurückgekehrt sein. Da niemand sie hereinkommen sah, ist anzunehmen, dass sie die Seitentür benutzt hat und geradewegs auf ihr Zimmer gegangen ist. Sie hat sich dann wohl umgezogen (die Sachen, die sie nachmittags getragen hatte – der rehfarbene Mantel und der Rock – hingen im Schrank) und war offenbar auf dem Sprung, wieder auszugehen, als das Unglück sich ereignete. Wahrscheinlich, so sagt man, hat sie gar nicht gemerkt, wer sie niedergeschlagen hat. Der Sandsack soll ja eine sehr wirksame Waffe sein. Demnach muss der Angreifer im Zimmer verborgen gewesen sein, möglicherweise in dem anderen Schrank, den sie nicht geöffnet hatte.
    Nun zu Mr Sanders. Er ging, wie gesagt, gegen halb sechs aus – oder ein wenig später. Dann besuchte er verschiedene Läden und betrat gegen sechs Uhr das Grand Spa Hotel, wo er zwei Freunde traf – dieselben, mit denen er später zum Kurhotel zurückkehrte. Sie spielten zusammen Billard und tranken mehrere Glas Whisky dabei. Diese beiden Männer waren tatsächlich die ganze Zeit von sechs Uhr an mit ihm zusammen. Sie begleiteten ihn zum Hotel, und er verließ sie erst, als er zu mir und Miss Trollope an den Tisch kam. Das war etwa um Viertel vor sieben; wie ich bereits erwähnte, muss seine Frau um diese Zeit schon tot gewesen sein.
    Ich gestehe, dass ich selbst mit diesen beiden Freunden gesprochen habe. Ich mochte sie nicht leiden. Sie waren weder angenehm noch gebildet. Doch über eines war ich mir klar: Sie sprachen die volle Wahrheit, als sie sagten, Mr Sanders sei während der ganzen Zeit in ihrer Gesellschaft gewesen. Eine Kleinigkeit ist vielleicht noch zu erwähnen. Während des Bridgespiels wurde Mrs Sanders offenbar ans Telefon gerufen. Ein Mr Littleworth wollte sie sprechen. Hinterher schien sie freudig erregt zu sein und machte, nebenbei bemerkt, ein paar schlimme Spielfehler. Sie brach bedeutend früher auf, als ihre Freunde erwartet hatten.
    Mr Sanders wurde gefragt, ob ihm der Name Littleworth bekannt sei und ob dieser Mann zu den Freunden seiner Frau zähle, aber er erklärte, er habe den Namen noch nie gehört. Und das schien mir durch das Verhalten seiner Frau bestätigt – ihr bedeutete der Name Littleworth anscheinend zuerst auch nichts. Dennoch kam sie lächelnd, aber doch etwas verwirrt vom Telefon zurück. Daraus muss man schließen, dass der Betreffende nicht seinen richtigen Namen genannt hat, und das erweckt an sich schon ein gewisses Misstrauen, nicht wahr?
    Jedenfalls war dies das Problem, das sich uns präsentierte: die Einbrechergeschichte, die ziemlich unwahrscheinlich war – oder aber die Theorie, dass Mrs Sanders im Begriff stand, auszugehen und sich mit jemandem zu treffen. Ist dieser Jemand über die Feuertreppe in ihr Zimmer gekommen? Hat es einen Streit gegeben? Oder hat er sie aus dem Hinterhalt überfallen?«
    Miss Marple hielt inne.
    »Nun?«, meinte Sir Henry. »Wie lautet die Antwort?«
    »Ob einer unter Ihnen sie wohl erraten kann?«
    »Ich kann nicht gut raten«, erklärte Mrs Bantry. »Es ist schade, dass Sanders ein so tadelloses Alibi hatte. Aber wenn es Ihnen genügte, muss es schon in Ordnung gewesen sein.«
    Jane Helier bewegte ihr schönes Haupt und wollte wissen: »Warum war das Hutfach verschlossen?«
    »Eine sehr kluge Frage, meine Liebe«, antwortete Miss Marple strahlend. »Darüber habe ich mich im Stillen auch gewundert. Allerdings war die Erklärung

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