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Der digitale Daemon

Der digitale Daemon

Titel: Der digitale Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Haupter
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kein Vertrauen. Deshalb müssen diese immer klar erkennbar sein, wenn ein Unternehmen sich transparenter und glaubwürdiger darstellen will. Nur auf diese Weise ist es möglich, langfristiges Vertrauen aufzubauen.

Zugang und Transparenz
Freies, offenes Internet – nur eine Utopie?
    Von seinen Erfindern und Wegbereitern wurde das Internet als egalitäres, dezentrales und offenes Kommunikationssystem konzipiert. Doch wie steht es heute, auf dem Entwicklungsniveau von Cloud Computing, Big Data und sozialen Netzwerken um den offenen Netzzugang und die gleichberechtigte Teilhabe aller?
    Gerold Reichenbach , Mitglied des Deutschen Bundestages, erinnert in seinem Beitrag an das Grundrecht auf Informations- und Meinungsfreiheit im digitalen Zeitalter.
    Florian Rötzer , einer der Wegbereiter des deutschen Online-Journalismus, zieht eine kritische Bilanz: Die Digitalisierung unserer Berufs- und Lebenswelt habe die grundsätzliche soziale Ungleichheit nicht verändert.
    Stephan Humer , Internetsoziologe, eröffnet uns einen unkonventionellen Blick auf das Thema Digital Divide: Gerade das Milieu der Nerds und Geeks, die nach seiner Auffassung als »sozial unbegabte Experten« in der digitalen Welt den Ton angeben, stünden vor der Aufgabe, sich in die digitale Gesellschaft zu integrieren.
    Dass Computer und Internet unsere Arbeits- und Lebenswelt radikal verändert haben, steht außer Frage. Innerhalb von zwei Jahrzehnten ist das Internet zu einer zentralen Gestaltungsmacht der globalen Wirtschaft geworden. Doch auch der damit einhergehende kulturelle und politische Wandel sollte nicht vergessen werden.
    Sven Gábor Jánszky , Trendforscher, geht der Frage nach, wie Cloud Computing auch kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Hochtechnologien ermöglicht. Er fordert mehr Wagemut und erhofft sich auf der Basis von Cloud Services eine »Supernova der Ideen«.
    Sebastian Nerz , stellvertretender Vorsitzender der deutschen Piratenpartei, verweist hingegen auf einen tiefgreifenden politischen Wandel auf der Basis digitaler Netztechnologien. Diese können zu mehr Transparenz beitragen und helfen, Legitimationsdefizite von Parlamentarismus und Repräsentationssystem zu beseitigen.
    Miriam Meckel , Direktorin des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen, macht uns auf die Schnittstellen zwischen menschlichem Körper und Computer aufmerksam (zum Beispiel bei RFID-gesteuerten Herzschrittmachern) und folgert aus dieser Entwicklung, dass sich der Mensch unter den Bedingungen der digitalen Revolution auch in seiner elementarsten Existenzweise als Gattungswesen verändern wird. Sie spricht von einer »zunehmenden Hybridisierung des Menschen durch die Verbindung von Maschine und Körper, Technik und Geist«.

Die Eisenbahn des 21. Jahrhunderts ist keine mehr – Gerold Reichenbach
    Mit der globalen Digitalisierung und Vernetzung erleben wir eine Zeitenwende, wie sie mit dem Anfang des Industriezeitalters vergleichbar ist. Die Entfesselung der industriellen Entwicklungskräfte hatte zugleich als Voraussetzung und als Ergebnis eine breite Veränderung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse großer Teile der Bevölkerung. Diese fand ihren Ausdruck in der Schaffung von Mobilität, welche die endgültige Überwindung der feudalen Gebietsschranken und die Konzentration von Arbeitskräften an Industriestandorten sowie den Austausch von Rohstoffen und Waren in großem Umfang erst ermöglichte. Gleichzeitig brachte die Industrialisierung das zentrale Mittel zur Herstellung dieser Mobilität hervor, nämlich die Eisenbahn- und Schieneninfrastruktur und später die Automobilisierung und Schaffung des Straßenverkehrsnetzes. Heute erscheint es uns völlig selbstverständlich, dass beides – nämlich der öffentliche Personenverkehr und die Infrastruktur für Güter und Individualverkehr – zu den zentralen Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge gehören. Das war zu ihrem Beginn keineswegs so, sondern entwickelte sich, als sich immer mehr Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens und der Produktion auf diese Verkehrsträger verlagerten und von ihnen abhängig wurden.
    Heute erleben wir einen ähnlichen Prozess in der »digitalen Infrastruktur«.
    Digitalisierung und Internet – und die sich daraus in gegenseitiger Wirkungsweise rasant entwickelnden neuen Dienste, Kommunikations- und Organisationsmechanismen – führen dazu, dass immer mehr für das alltägliche Leben wichtige Dienstleistungen,

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