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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Taten.«
    »Der getötete Wachmann fuhr eine außerplanmäßige Schicht«, bestätigte Wilde. »Wahrscheinlich haben sich die Jungs den Verlauf des Bruchs ein wenig anders vorgestellt.«
    »Gibt es Verdächtige?«, fragte Katharina. »Observieren Sie bereits?«
    Schwenke blies ein wenig die Backen auf, bevor sie antwortete. »Nein. Wir haben weder eine Ahnung, wer der Drahtzieher dieser Aktionen ist, noch um wen es sich bei den ausführenden Personen handelt. Um es ganz ehrlich zu sagen: Wir tappen völlig im Dunkeln.«
    »Nach zwei Jahren Ermittlungsarbeit?«, wunderte sich Wielert.
    »Ich weiß, das klingt wie eine Bankrotterklärung. Aber die Organisation der Bande ist perfekt. Wir vermuten, dass fast ausschließlich mit Ausländern gearbeitet wird, die in der Hauptsache nur für die jeweilige Tat einreisen. An keinem der Tatorte haben wir verwertbare Spuren gefunden, keine Fingerabdrücke, kein biologisches Material.«
    »Das kann ich kaum glauben«, murmelte Wielert. »Selbst mit der aufwändigsten Logistik und aller Vorsicht sollte es nicht möglich sein, so viele Verbrechen zu begehen und keine einzige Spur zu hinterlassen.«
    »Wir gehen von einer dezentralen Organisation der Bande aus«, erklärte Fresenius, wobei er ein wenig provozierend in die Runde der Kriminalbeamten blickte. »Wir vermuten mehrere… nun ja, Aktionstruppen, die die eigentlichen Taten begehen, ein paar Leute, die sich um die Vorbereitungen kümmern, und eine Person, maximal zwei, die die Einsätze der Täter plant und die Einteilung vornimmt. Außerdem muss es jemanden geben, der den Nachwuchs rekrutiert und sich darum kümmert, dass die Täter unbehelligt bundesdeutsches Hoheitsgebiet betreten können.«
    »Und bis heute haben Sie noch keinen Hinweis auf irgend einen Namen?«, beharrte Katharina. »Trotz einer Soko?«
    Schwenke und Fresenius tauschten einen schnellen Blick. Der Maßanzug nickte zustimmend.
    »Wir befürchten eine undichte Stelle«, erklärte die junge Frau, »von der die Bande mit Informationen versorgt wird. Einige wenige Male haben wir im Vorfeld Tipps aus dem Milieu oder von V-Leuten bekommen. Allesamt ein Schlag ins Wasser.«
    Wielert hob die Augenbrauen. »Es gibt einen Maulwurf?«
    Fresenius hob abwehrend die Arme. »Ich will hier keine Unterstellungen verbreiten, aber die Vermutung liegt nahe.«
    »Wie viele Personen wissen denn von Ihren Ermittlungen?«
    »Mit Frau Schwenke und mir vielleicht fünfzehn Köpfe, alles Mitglieder der Soko. Darüber hinaus gibt es ein paar V-Leute. Nicht zu vergessen die Mitarbeiter der Bundesstaatsanwaltschaft… Es sind zu viele, um den Verdacht zu konkretisieren.«
    »Unglückliche Situation«, meinte Wielert. »Dann mal viel Glück. Wann kommt der Rest Ihrer Leute?«
    Fresenius grinste, der Sarkasmus des Kriminalhauptkommissars war ihm nicht verborgen geblieben. »Ich wünsche uns allen viel Glück. Die Bearbeitung dieses Falls bleibt in Ihren Händen, Frau Schwenke und ich sind lediglich hier, um Sie zu unterstützen und unsere Ermittlungsergebnisse abzustimmen.«
    Die Bochumer machten allesamt ein überraschtes Gesicht.
    »Das heißt, wir machen die Arbeit und Sie heimsen die Lorbeeren ein?«, sprach Hofmann aus, was alle dachten.
    Fresenius lachte. »Keineswegs. Ich will Sie nicht beleidigen oder demotivieren, aber es wäre ein Wunder, wenn Sie in diesem Fall Erfolg hätten. Ich gehe jede Wette ein, die Täter sitzen entweder schon längst in einem Flugzeug und haben die Grenze hinter sich gelassen oder sie verstecken sich in ihrem Schlupfloch. Ohne Spuren am Tatort fangen Sie doch bei weniger als null an.«
    »Wer sagt denn, dass wir keine Spuren haben?«, fragte Wielert gemütlich.
    Fresenius runzelte verdutzt die Brauen. »Bitte?«
    »Einer der Täter wurde verletzt, wir haben sein Blut. Der endgültige Bericht liegt uns noch nicht vor, aber es gibt einen Ansatzpunkt.«
    »Das ist ja hervorragend!«, freute sich Fresenius. »Ich bin sicher, Ihre Kriminaltechnik arbeitet ausgezeichnet, trotzdem biete ich Ihnen die volle Unterstützung unseres Labors an. Unsere Möglichkeiten sind fast unerschöpflich.«
    »Wir kommen darauf zurück«, erwiderte Wielert. »Und wie haben Sie sich das weitere Vorgehen vorgestellt?«
    »Sie haben doch sicherlich Ihre üblichen Ermittlungen eingeleitet. Ich wäre entzückt, wenn sich Frau Schwenke mit einigen Ihrer Kollegen zusammentun könnte, um direkt vor Ort mitzuhelfen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich überwiegend hier im

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