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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Präsidium bleiben, um die Ergebnisse zusammenzutragen, zu analysieren und Ihnen beratend zur Seite zu stehen.«
    Also Kaffee trinken, Papier wälzen und den großen Macker machen, wenn es angebracht ist, dachte Wielert. Aber gab es eine andere Möglichkeit, als gute Miene zu machen?
    »Gut, das dürfte geklärt sein«, fuhr Fresenius fort und nahm dem Leiter des KK 11 die Entscheidung ab. »Haben Sie einen Raum für mich?«
    Vom Flur her näherten sich energische Schritte, schwungvoll bog de Vries um die Ecke und blieb überrascht stehen, als sie den Pulk von Leibern sah. »Was ist denn hier los?«
    »Dienstbesprechung«, erklärte Wielert. »Mit Verstärkung aus Wiesbaden.«
    Die Staatsanwältin musterte die Runde. Als ihr Blick auf Fresenius fiel, wurden ihre Augen kugelrund. »Was machen Sie denn hier?«
    Fresenius’ Mimik blieb unbewegt. »Frau de Vries, was für eine Überraschung. Sie hier in Bochum?«
    »Sie kennen sich?«, fragte Wielert überflüssigerweise.
    »Der Kriminalhauptkommissar und ich sind uns schon einmal begegnet«, antwortete de Vries säuerlich.
    »Kriminalrat«, verbesserte Fresenius.
    »Geht doch nichts über ein herzliches Wiedersehen«, flüsterte Katharina ein bisschen zu laut. Wielerts Blick hätte sie fast getötet.
    »Wie kommt jemand wie Sie zu einer Beförderung?«, spöttelte die Juristin.
    »Kompetenz und Leistung. Und warum hat man Sie ins Ruhrgebiet degradiert?«, konterte Fresenius.
    »Ich wollte mich verbessern«, giftete de Vries zurück. »Haben Sie sich den Fall schon unter den Nagel gerissen?«
    »Keineswegs. Wir sind nur hier, um die hiesigen Kollegen zu unterstützen und zu beraten, verantwortlich für die Ermittlungen bleibt selbstverständlich der Kollege Wielert.«
    »Falsch«, stellte die Staatsanwältin fest, die plötzlich wieder ein wenig ihrer alten Power spürte. »Verantwortlich bin immer noch ich. Und ich wäre sehr dankbar, Herr Wielert, wenn wir uns nun schnellstmöglich unserer Arbeit zuwenden würden.«
    Wielert nickte. »Sofort. Nur fünf Minuten, ich zeige unseren Gästen eben ihr Büro.«
    »Sehr freundlich von Ihnen«, lächelte Fresenius süßlich und gönnte de Vries keinen Blick, als er an ihr vorbei auf den Flur trat.

13
     
     
     
    »Hoppala«, meinte Vollmert und schwenkte den Kopf nach halb rechts. Die Frau hatte unvermutet einen Parkplatz auf dem Seitenstreifen des Südrings gefunden und den Audi in einem halsbrecherischen Manöver in die Lücke dirigiert. Er selbst stand vor einer roten Ampel und guckte zu, wie Gabriele Schepers ausstieg und den Parkscheinautomaten ansteuerte.
    Nervös heftete der Detektiv seinen Blick auf die parkenden Autos am Straßenrand und sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Und tatsächlich, das Schicksal meinte es gut mit ihm. Keine dreißig Meter weiter vorn leuchtete ein Blinker auf.
    Sobald die Ampel auf Gelb sprang, drückte Vollmert das Gaspedal bis zum Bodenblech durch, touchierte beinahe eine gehbehinderte Rentnerin und knüppelte den Wagen auf den Bürgersteig.
    Als er endlich seinerseits einen Parkschein zog, sah er Schepers in der engen Passage der Luisenstraße verschwinden. Schnell platzierte er das Zettelchen hinter der Windschutzscheibe seines Autos, zog den Riemen seines Rucksacks fest und folgte eilig der Frau.
    Schepers stand anscheinend der Sinn nach einem Kaffee, er erkannte ihre elegante Gestalt im Inneren des Cafés Zentral. Die Frau hielt Ausschau nach einem freien Tisch im hinteren Bereich des Lokals und setzte sich.
    Vollmert blieb unschlüssig stehen. War sie verabredet? Oder wollte sie vor einer ausgiebigen Shoppingtour noch eine kleine Stärkung zu sich nehmen?
    Er sah auf seine Armbanduhr. Fünf Minuten vor vier. Der Detektiv beschloss, fünfzehn Minuten zu warten. Sollte sie verabredet sein, dann garantiert zur vollen Stunde.
    Er hatte Recht. Um kurz nach vier näherte sich der Besitzer des VW-Busses dem Eingang des Cafés.
    Sofort setzte sich Vollmert in Bewegung. Wenn er den Mann abfangen wollte, dann musste das geschehen, bevor Schepers ihn kommen sah.
    »‘tschuldigung, haben Sie mal einen Moment Zeit?«
    Der Schlaffi im Ökolook starrte Vollmert verdattert an. »Eigentlich nicht.«
    »Ich weiß«, lächelte der Detektiv. »Frau Schepers wartet schon auf Sie. Genau darum geht es auch.«
    Der Typ wurde knallrot. Sein Mund öffnete sich, aber es kam nur ein Krächzen heraus.
    »Ich gebe Ihnen den guten Rat, auf dem Absatz kehrtzumachen und wieder zu verschwinden. Gabrieles Mann weiß

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