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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Hinweise hatten sie nicht bekommen. Wenigstens war Wielert so zugänglich gewesen, ihr den Samstagvormittag freizugeben. Ein kleines bisschen Wochenende musste ja schließlich sein.
    »Und bis zur letzten Schraube sehr sorgfältig gepflegt, meine Dame«, beeilte sich der überaus freundliche Verkäufer zu versichern. »Wenn Sie sich für den MX5 entscheiden, machen Sie ein gutes Geschäft. Sie werden viel Freude an dem Wagen haben.«
    »Das will ich doch hoffen«, lachte die Blonde und umkreiste erneut das Cabriolet. »Garantiert erst 78.000 Kilometer? Nichts am Tacho gedreht?«
    »Ich bitte Sie, meine Dame. Mein Geschäft hat einen ausgezeichneten Ruf. Sie können sich zu hundert Prozent darauf verlassen, dass alles seine Ordnung hat.«
    »Kann man das nicht überprüfen?«, fragte Veronika Mitschke. »Du hast doch mal so was erzählt, oder?«
    »Na klar, ich brauch den Wagen nur den Jungs von der Fahrbereitschaft vorbeizubringen, denen stehen die notwendigen Geräte zur Verfügung.«
    Der Gebrauchtwagenhändler zuckte nicht mit der Wimper. »Fahrbereitschaft?«
    »Ach«, erklärte Katharina freundlich. »Ich bin bei der Kripo. Sie können sich sicher vorstellen, bei dem ganzen Mist, den wir zu sehen bekommen, wird man leicht misstrauisch.«
    »Allerdings. Sie können den Wagen gerne Ihren Kollegen vorführen, meine Dame, die werden Ihnen bestätigen, dass Sie sich nicht verkaufen. Bedenken Sie auch die zweijährige Garantie, die Sie auf das Auto bekommen. Ihr Risiko ist gleich null.«
    Katharina kräuselte die Nase. Im Vergleich zu ihrem schrottreifen Fiesta bedeutete der Sportwagen einen Quantensprung. Sie wollte das Auto haben, unbedingt.
    Trotzdem schüttelte sie in gespielter Nachdenklichkeit den Kopf. »Ich weiß nicht, achttausend sind ganz schön viel Geld. Und der Wagen hat ja noch nicht mal ein Hardtop.«
    »Aber dafür beheizbare Ledersitze. Schauen Sie, dieser MX5 ist noch keine vier Jahre alt, meine Dame, gerade erst durch den TÜV, ohne Mängel, relativ wenig gelaufen, aber auch nicht kaputtgestanden. Ein CD-Radio ist drin, inklusive Soundsystem, die Innenausstattung noch völlig in Ordnung. Und es handelt sich um einen Nichtraucherwagen. Und sehen Sie irgendwo Rost?«
    Nein, der Typ übertrieb nicht. Katharina war so weit wie möglich unter den Wagen gekrochen, um mit einer Taschenlampe die Radkästen und den Unterboden in Augenschein zu nehmen. Alles sah tipptopp aus.
    »Also schön. Sagen wir sieben fünf? Sie lassen den Wagen zu und ich hole ihn am Montag ab?«
    »Mhm, das kann ich nicht machen… sieben acht, einverstanden?«
    »Sieben sieben, mein letztes Wort.«
    Der Händler schien ins Schwitzen zu geraten, so sehr rang er mit sich. »Also gut«, erklärte er schließlich. »Verkauft. Brauchen Sie ein Finanzierungsangebot?«
    »Nein. Ich dachte, ich zahle tausend an, den Rest bekommen Sie am Montag bei Abholung.«
    »Wunderbar. Haben Sie denn alles Nötige dabei? Doppelkarte und so?«
    Katharina hatte.
    »Einfach geil«, freute sie sich gut zwanzig Minuten später, als sie mit ihrer Freundin zu deren Fahrzeug ging. »So einen Wagen wollte ich immer schon haben.«
    »Glückwunsch«, lächelte Veronika und entriegelte per Fernbedienung die Türen ihres eigenen Cabrios. Bei dem lauen Lüftchen, das ihnen um die Nase wehte, war es ein Genuss, offen zu fahren.
    »Bin gespannt, was Ulli sagt, wenn ich Montag mit dem Auto nach Hause komme. Dem fallen bestimmt die Augen aus dem Kopf. Wetten, der will dann sofort keinen Kombi mehr fahren?«
    »Hast du ihm denn nicht gesagt, dass du dir heute ein neues Auto kaufst? Eigentlich hätte er ja mit dir zum Händler fahren können.«
    »Ach was. Erstens verstehe ich sowieso mehr von Autos als er und zweitens hatte er Arne versprochen, mit ihm in die Movieworld zu fahren.«
    »Na, das wäre doch auch ein netter Familienausflug gewesen…?«
    »Im Prinzip ja. Aber mir wird schon auf dem kleinsten Karussell schlecht. Außerdem muss ich ja nachher noch ins Präsidium. Dafür gehen wir morgen Nachmittag alle zusammen auf das Sommerfest der Kita.«
    »Ich würde den Kleinen gerne mal Wiedersehen, ist ja schon eine Weile her.«
    »Dann komm doch einfach auf einen Kaffee vorbei.«
    Veronika lachte. »Wann denn? Entweder kommst du erst spät aus dem Präsidium nach Hause oder ich hab Termine. Seit ich diesen festen Job angenommen hab, bin ich doch ständig unterwegs. Und dann haben wir ja beide auch noch unser offizielles Familienleben.«
    »Ist schon nicht leicht, ich

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