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Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Sonne schien nun jeden Tag wärmer. An diesem Samstag wachte Anja erst spät auf. Schließlich waren sie ja nachts wieder unterwegs gewesen. Die anderen im Haus schliefen auch noch. Ihr fiel ein, dass Yasemin heute zu Besuch kommen würde. Und nicht nur das: Ihre Freundin würde heute bei ihr übernachten. Anja sprang aus dem Bett und lief zu Lavundels Höhle, um ihn aufzuwecken. Komisch, die Drachenhöhle hatte sich verändert. Sie war gar keine richtige Höhle mehr. Lavundel hatte die Wärmflaschen vom Bett geschubst. Und auf den roten Kissen lag nun … ein zartgrüner Drache! Genauer gesagt war er hellgrün mit dunkelgrünen Tupfen. Es sah aus wie ein Leopardenmuster. Nur sein Bauch war nicht grün, sondern so rosa wie Erdbeerpudding. Auch die schwarzen Ringel an seinen Beinen waren verschwunden. Jetzt hatte er einfach nur frühlingsgrüne Drachenfüße. Noch seltsamer wurde es, als er die Augen aufschlug. Sie waren nicht mehr blitzeblau, sondern goldgrün!
    „Was ist denn mit dir passiert!“, rief Anja. „Du hast ja eine ganz andere Farbe!“
    Lavundel machte große Augen. „Was ist denn mut dir passiert?“, rief er genauso verwundert aus. „Du hast ja gar keine andere Farbe!“ Er deutete auf ihre Haare. „Ummer noch braun.“ Und dann zeigte er auf ihre Augen. „Ummer noch grün!“ Flink kletterte er zu ihr auf den Schoß und kniff ihr leicht in den Unterarm. „Und deine Haut: Ummer noch rosa!“
    Jetzt war auch Anja völlig verdutzt. „Warum sollte ich denn meine Farbe ändern?“, fragte sie.
    Lavundel sprang auf den Boden, streckte sich gähnend und flatterte fröhlich mit seinen grünen Flügeln. „Na, weil es Fruhlung ist!“, erklärte er. Vielleicht dachte er, dass jeder im Frühling eine andere Farbe bekam.

Der Drache bringt Glück
    Mama und Yasemin waren beeindruckt und Bo starrte den kleinen Drachen nur mit offenem Mund an und rief: „Ich will auch grün sein!“
    „Lavundel sieht ja wenigstens noch aus wie ein Salat-Leopard“, meinte Alexander mies grinsend. „Bei dir würden alle denken, du bist eine Gurke mit einem Kürbishelm.“
    Bo streckte ihm die Zunge raus.
    „Für Lavundel ist die neue Farbe jedenfalls sehr praktisch“, sagte Yasemin. „Jetzt ist er auf Wiesen und auch im Wald bestens getarnt. Vielleicht können wir ihn ja bald auch mal tagsüber mit nach draußen nehmen?“
    Lavundels Augen leuchteten natürlich sofort hoffnungsvoll auf. Aber Anjas Eltern schüttelten sofort entschieden den Kopf.
    „Vielleicht irgendwann einmal, wenn er noch etwas größer ist“, sagte Mama.
    „Ob die älteren Drachen im Frühling ebenfalls grün werden?“
    Lavundel nickte eifrig. „Alle Druchen!“, sagte er ernsthaft. „Erst fliegen wir nach Siburien. Und dann im Fruhlung dorthin, wo es schön grün ist. Viel Gras, viele Geburge und viele, viele Bäume. Schöne Seen und Wasserfälle. Und die Munschen dort essen gerne Reis und lieben Druchen! Sie sagen, wir bringen Glück. Sie tanzen für uns auf dem Druchenfest.“
    „Das hört sich für mich nach China an“, meinte Papa. „Viel Wasser, viele Gebirge. Die Menschen dort verehren Drachen. Sie halten sie für Glücksbringer. Und ein Drachenfest gibt es dort auch.“
    „Genau!“ Lavundel nickte und säuselte sehnsuchtsvoll: „Chuna!“
    Yasemin pfiff anerkennend. „In der Türkei gelten Drachen einfach nur als gefährlich“, meinte sie dann. „In den Geschichten sind sie meistens böse, sagt meine Oma.“
    „Wir sund aber nicht böse“, erklärte Lavundel würdevoll. „Meine Mama bringt auch Gluck. Aber jetzt ist sie in Chuna. So weit weg!“
    Er seufzte tief und Anja hatte schon Angst, dass Lavundel wieder traurig werden könnte. Sie musste sich ganz schnell etwas einfallen fallen. Im Winter hatte es geholfen, ihm eine warme Höhle zu bauen. Und jetzt – ganz klar – war China die Lösung!
    „Höchste Zeit, dass auch Lavundel nach China kommt“, meinte sie.
    „Wie sollen wir das machen?“, fragte Papa. „Wir können ihm ja schlecht ein Flugticket kaufen.“
    Aber Yasemin hatte schon verstanden. „Das brauchen wir auch nicht! Wir sorgen dafür, dass China zu uns kommt.“
    Es wurde ein turbulenter Tag. Mama machte sich auf die Suche nach einem Seidenschal, Papa ging in die Stadt und kaufte einen Zimmerbrunnen und blau-weiße Chinaschälchen. Alexander überraschte Anja, indem er einige richtig gute chinesische Lampions bastelte. Er ging sogar zum chinesischen Restaurant „Bambus“ und erbettelte dort ein

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