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Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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sich sein kleines Drachengesicht. Er war so wütend, dass er die restlichen Eier einfach aus der Schale schubste. „Ostern ist blöd“, sagte er dann. Und nichts konnte seine Meinung ändern.

Der Maulwurf greift an
    Obwohl er Hunger hatte, wollte Lavundel keine Milch trinken. Aber ihm schmeckte auch nichts anderes. Anja machte sich große Sorgen um ihn und nahm seine Drachenhöhle über Nacht mit in ihr Zimmer.
    Als sie morgens aus dem Schlaf hochschreckte, wurde es draußen schon hell. Und es war auf einmal verdächtig still! Lavundel lag noch friedlich in seiner Schale. Er hatte den Seidenschal heruntergezogen und eines von Anjas T-Shirts als Decke über sich gebreitet. Anja sah Lavundel nicht, aber sein Bauch zeichnete sich unter der Decke deutlich ab. Er war ziemlich rund. Hatte er doch die Milch getrunken, die Anja ihm hingestellt hatte?
    In diesem Augenblick klingelte es unten an der Wohnungstür Sturm. Anja sprang aus dem Bett und stürzte aus dem Zimmer. Auf dem Flur stieß sie fast mit Alexander zusammen. Auch Baby-Bo war inzwischen wach. Sein Gesicht und die Haare leuchteten immer noch froschgrün. Unten im Wohnzimmer saßen Mama und Papa schon bei ihrem Frühstückskaffee.
    „Wer klingelt denn so früh?“, murmelte Mama unwillig. Papa war schon aufgestanden, aber Bo kam ihm zuvor. Er überholte Papa, sauste zur Wohnungstür und riss sie auf.
    Anja kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Frau Heck-Schaube beim Anblick des giftgrünen Jungen einen entsetzten Schrei ausstieß und einen Riesensatz in das Blumenbeet machte. „Was ist das denn?“, rief sie.
    „Ich bin ein Glücksdrache“, verkündete Bo stolz.
    Mama zog ihn von der Tür weg und setzte ein gewinnendes Lächeln auf.
    „Guten Morgen, Frau Heck-Schaube“, sagte sie und half der Nachbarin wieder auf.
    Die Nachbarin schnappte immer noch nach Luft. „Ihr Kind ist grün“, japste sie.
    Mama verzog keine Miene. „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen“, antwortete sie. „Seltsam, nicht? Was führt Sie denn so früh zu uns?“
    „Sie haben wohl noch nicht in den Garten geschaut?“, fragte Frau Heck-Schaube.
    Oh, oh, das hörte sich nicht gut an. Ein paar Minuten später stand die ganze Familie mit Frau Heck-Schaube zusammen im Garten. Nebenan marschierte Herr Heck durch die Tulpenbeete. Das heißt, gestern waren es noch Tulpenbeete gewesen. Heute jedoch war keine einzige Tulpenblüte mehr zu sehen. Als hätte jemand fein säuberlich alle Blumen abgeschnitten.
    „Huch, was ist denn hier passiert?“, rief Mama.
    „Das möchten wir auch gern wissen“, knurrte Herr Heck über den Gartenzaun.
    „Das waren sicher Ihre Kinder!“, setzte Frau Heck-Schaube nach.
    „So ein Quatsch“, empörte sich Alexander. „Was sollen wir denn mit Tulpen?“
    Anja war es mulmig zumute. Irgendwie hatte sie das dumpfe Gefühl, dass sie vielleicht doch etwas mit den Blumen zu tun hatten – oder besser: ihr Drache. Allerdings schlief Lavundel doch oben noch tief und fest. Oder war er etwa gar nicht mehr im Bett gewesen? War es deshalb so ruhig gewesen? Hatte er vielleicht nur ein Paar Socken unter seine Decke gestopft, damit nicht auffiel, dass er weg war?
    Während Papa mit Herrn Heck stritt, schaute sie sich verstohlen im Garten um. Auch Mama hatte Tulpen gepflanzt, die seit ein paar Tagen neben dem Apfelbaum blühten. Es waren sieben schöne rote Blüten. Sie bewegten sich leicht im Wind. Dann fiel Anjas Blick auf das Haus – und auf das Fenster zu ihrem Zimmer. Etwas Langes, Grünes hing aus dem gekippten Fenster herunter. Der Seidenschal.
    „Gestern Abend waren die Blumen noch da, heute Morgen sind sie weg“, beharrte Frau Heck-Schaube stur. „Wer soll es denn sonst gewesen sein?“
    Anja begann zu schwitzen. Im Seidenschal waren viele Knoten. So, als hätte sich jemand aus einem Fenster abgeseilt. Jetzt fiel ihr auch siedend heiß ein, dass sie gestern Abend das Fenster nicht ganz zugemacht hatte. Auweia! Lavundel war draußen!
    „Mit Ihren Tulpen haben wir nichts zu tun“, sagte Papa mit großer Bestimmtheit.
    „Ach ja?“, sagte Herr Heck. „Und warum sind nur unsere Tulpen verschwunden und Ihre nicht?“
    Er deutete anklagend in den Garten von Familie Lukas und riss verdutzt die Augen auf. „Nanu“, brummte er. „Eben waren sie doch noch da.“
    Mama wurde blass und Papa schluckte. Alle sieben Tulpen waren plötzlich verschwunden. Nur noch die kahlen Stiele wiegten sich im Wind. Anja schielte verstohlen zum Haus. Oh nein! An

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