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Der Drachenbeinthron

Der Drachenbeinthron

Titel: Der Drachenbeinthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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sprang wieder zurück, knurrte tief in der Kehle und schüttelte den Kopf, als wollte sie einem Kaninchen das Genick brechen. Die Sithi schauten ungerührt zu.
    Als Binabik und Simon in den Kreis traten, kam sie so nahe, dass sie mit der schwarzen Nase Binabiks Hand berühren konnte, hüpfte dann wieder fort und nahm ihr unruhiges Kreisen von neuem auf.
    »Habt ihr eure Besitztümer alle wohlbehalten vorgefunden?«, erkundigte sich Jiriki.
    Binabik nickte. »Ja, mit Sicherheit. Habt Dank, dass Ihr unsere Pferde versorgt habt.«
    Jiriki winkte nachlässig mit der schmalen Hand. »Und was soll nun geschehen?«, fragte er.
    »Ich denke, wir sollten uns bald auf den Weg machen«, erwiderte der Troll und legte die Hand über die Augen, um in den graublauen Himmel zu blicken.
    »Aber doch nicht heute«, meinte Jiriki. »Ruht euch diesen Nachmittag noch aus und esst mit uns. Es gibt noch vieles zu besprechen, und ihr könnt morgen mit dem ersten Tageslicht aufbrechen.«
    »Ihr … und Euer Onkel … erweist uns viel Freundlichkeit. Und Ehre.« Binabik verneigte sich.
    »Wir sind kein freundliches Volk, Binbineqegabenik, nicht, wie wir es einmal waren. Aber höflich sind wir immer noch. Kommt.«
    Nach einem hervorragenden Mittagessen aus Brot, süßer Milch und einer wundervoll würzigen, fremdartig schmeckenden Suppe aus Nüssen und Schneeblumen verbrachten Sithi, Troll und Menschen den langen Nachmittag gemeinsam mit leisen Gesprächen, Liedern und langen Schlafpausen.
    Simon schlief nicht tief und träumte von Miriamel. Sie stand mitten auf dem Meer wie auf einem Fußboden aus unregelmäßigem grünem Marmor und winkte ihm, zu ihr zu kommen. Im Traum sah er wütende schwarze Wolken am Horizont und rief ihr etwas zu, um sie zu warnen. Aber im stärker wehenden Wind verstand ihn die Prinzessin nicht, sondern lächelte und winkte nur. Er wusste, dass er nicht auf den Wellen stehen konnte, und sprang hinein, um zu ihr zu schwimmen, aber er fühlte, wie die kalten Wasser ihn hinabzogen, wie er untertauchte …
    Als es ihm endlich gelang, sich aus dem Traum loszureißen, neigte sich der Nachmittag seinem Ende zu. Die Lichtsäulen waren blasser geworden und standen schräg wie Betrunkene. Einige Sithi waren dabei, die Lampen aus Kristall in ihre Wandnischen zu setzen, aber obwohl er ihnen genau zusah, konnte Simon immer noch nicht verstehen, was die Lampen zum Leuchten brachte. Wenn man sie hinstellte, fingen sie einfach langsam an, ein mildes, durchdringendes Licht auszustrahlen.
    Simon setzte sich zu seinen Gefährten in den Steinkreis am Feuer. Sie waren unter sich; die Sithi, obwohl gastlich und sogar freundlich, schienen doch ihre eigene Gesellschaft vorzuziehen und saßen in kleinen Grüppchen zusammen, über die ganze Höhle verstreut.
    »Junge«, sagte Haestan und langte nach oben, um ihm auf die Schulter zu klopfen, »wir hatten schon Angst, du würdest den ganzen Tag schlafen.«
    »Ich würde auch schlafen, wenn ich so viel Brot gegessen hätte wie er«, meinte Sludig und machte sich mit einem Holzstückchen die Nägel sauber.
    »Wir sind uns alle einig, dass wir morgen ganz früh aufbrechensollten«, erklärte jetzt Binabik, und Grimmric und Haestan nickten. »Es gibt keine Gewissheit, dass die Milde des Wetters lange anhalten wird, und weit müssen wir noch reiten.«
    »Mildes Wetter?«, fragte Simon und spürte beim Hinsetzen schmerzhaft seine steifen Beine. »Es schneit wie verrückt.«
    Binabik lachte tief in der Kehle. »Ho, Freund Simon, frag einen Schneebewohner, wenn du wissen willst, was kaltes Wetter heißt. Dies hier ist wie unser Qanucfrühling, wenn wir am Mintahoq nackt im Schnee spielen. Wenn wir erst in die Berge kommen, dann, ich sage es ungern, wirst du wirkliche Kälte erleben.«
    Er sieht nicht aus, als ob ihm das besonders leid tun würde, dachte Simon. »Also, wann reiten wir?«
    »Erstes Morgenrot«, antwortete Sludig. »Je eher«, fügte er bedeutungsschwer hinzu und schaute sich in der Höhle nach ihren seltsamen Gastgebern um, »desto besser.«
    Binabik musterte ihn und wandte sich dann wieder an Simon. »Darum müssen wir heute Abend noch alles Nötige regeln.«
    Wie aus dem Nichts stand Jiriki neben ihnen und nahm am Feuer Platz. »Aha«, sagte er, »genau darüber möchte ich mit euch sprechen.«
    »Gewiss gibt es keine Schwierigkeiten mit unserem Abschied?«, erkundigte sich Binabik, dessen heitere Miene eine gewisse Besorgnis nicht völlig verbarg. Haestan und Grimmric sahen bestürzt

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