Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer

Titel: Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
herkommen?«, lachte Ben. »Wenn du dir schon eine komische Geschichte ausdenkst, dann sollte die glaubwürdiger klingen.«
    »Hab ich mir nicht ausgedacht«, brummte Aiphyron missmutig. »Hab ich irgendwo gehört.«
    »Dann musst du eben geschickter klauen, großer Geschichtendieb«, knirschte Ben, während er sich über eine Felskante hangelte und seine Füße kurzfristig beide in der Luft schwebten.
    »Und was ist mit dir? Du hast die Höhle unter dem Wasserfall doch auch nur aus alten Sagen, oder? Das... Matschiges Ritterhirn noch mal!« Wieder löste sich ein Fels unter Aiphyron und polterte hinab. »Kein Wort mehr! Ich muss mich konzentrieren.«
    Ben sah dem Felsen nach, der ein gutes Stück unter ihnen krachend durchs Laub brach, und nickte stumm. Natürlich wollte er nicht, dass der Drache hinabstürzte, denn er zweifelte ernsthaft, ob er das heilen könnte. Schweigend kletterte er weiter und erreichte schließlich sicher den Boden.
    »Erster!«, schrie Ben und rannte in Richtung Wasserfall, während Aiphyron noch sieben oder acht Schritt hoch in der Felswand hing.
    »Ha!«, hörte Ben ihn schreien, und dann durchbrach etwas
Schweres die tieferen Baumkronen und schlug hart auf den Boden. »Ich krieg dich noch!«
    Ohne sich umzudrehen, rannte Ben zum Sippa hinüber, riss sich dabei das Hemd über den Kopf und hechtete ins Wasser. Mit schnellen Kraulzügen schwamm er direkt zur Felswand und an ihr entlang auf den Wasserfall zu, an dieser Stelle war die Strömung nicht so stark. Fast hatte er sein Ziel erreicht, da tat es hinter ihm einen riesigen Platscher, und eine Welle trug ihn schneller voran, spülte ihn fast von allein bis an den Wasserfall. Dort wühlte sich das Wasser in die Tiefe, bildete Strömungen und Strudel, doch Ben fand den richtigen Weg an ihnen vorbei und tauchte tief unten an der Felswand entlang.
    Als er wieder auftauchte, befand er sich tatsächlich in einer Höhle. Dort, wo sich der Sippa tief in den Boden gegraben hatte, stand sie unter Wasser, ein paar Schritt tiefer im Inneren erhob sich der Boden über den Wasserspiegel, und ein trockener Gang führte unter das Plateau hinein. Wie weit, konnte Ben nicht sagen, seine Augen gewöhnten sich erst langsam an die Dunkelheit. Am Eingang konnte er die Höhlendecke nur erahnen, und auch weiter hinten schien der Gang höher zu sein als der Hellwahtempel in Trollfurt.
    Lachend stapfte Ben an Land, die Hose triefte und hing schwer an seinen Beinen. »Was hab ich dir gesagt? Eine Höhle!«
    In diesem Moment schnallte etwas Langes, Glitschiges heran und schlug ihm gegen den nackten Oberkörper. Es blieb an ihm kleben und zerrte ihn nach rechts. Er stolperte, stemmte sich dagegen, und das Ding rutschte von seiner nassen Haut. Ben sprang zurück, griff nach seinem Messer und stierte in den Schatten zwischen zwei Felsen, aus dem das Ding gekommen war.

    Was war das gewesen?
    Er erkannte ein riesiges runzliges Etwas mit zwei großen gelben Augen. Er sah aber nicht, wo der Felsen aufhörte und dieses Etwas begann. Ohne den Blick abzuwenden, zog er sich weiter zurück. Bestimmt schon ein Dutzend Schritt Entfernung hatte er zwischen sich und die gelb glimmenden Augen gebracht.
    Wo aber blieb Aiphyron?
    Plötzlich hopste das Etwas aus seinem Versteck. Mit auf gerissenem Maul landete es direkt vor Ben. Das konnte doch nicht wahr sein, es war tatsächlich ein riesiger Frosch! Nur war er viel größer als jedes Pferd, sein Maul war breit genug, dass er Ben quer mit einem Happs verschlingen konnte, ohne dass Ben den Kopf einziehen musste. Unverwandt starrte der Frosch Ben an, und Geifer sabberte aus seinem Maul. Seine grüngraue Haut war mit Warzen und alten Narben übersät.
    Ben riss den Dolch aus der Scheide und sprang zur Seite. Nach links, obwohl rechts das Wasser toste. Er dachte nicht nach, er wollte einfach nur weg. Und schnitt sich so selbst den Fluchtweg ab.
    »Aiphyron!«, brüllte er, doch der Sippa schluckte alle Geräusche.
    Der Frosch schleuderte seine Zunge nach Ben, und jetzt wusste er, was ihn vorhin getroffen hatte. Schmatzend wickelte sie sich um seinen Bauch und blieb haften. Beim ersten Angriff hatte sie schon einige Tropfen von Bens Haut geleckt, andere waren bei seinem Rückzug zu Boden geronnen, und je trockener die Haut war, desto besser klebte die Zunge. Der Frosch zog, Ben stemmte die Füße in den Boden. Scharfe Steinkanten schnitten in die Hornhaut seiner Sohlen. Die Zunge, doppelt so breit wie seine Hand, zerrte mit

Weitere Kostenlose Bücher