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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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fallen wir nicht, egal was wir tun. Dafür sind Drachen da. Wir können so töricht sein, wie wir wollen, aber unsere Drachen retten uns.«
    »Sie haben Aliphera nicht gerettet. Oder Antros.«
    »Sie retten uns nicht, wenn wir uns weigern, das Geschirr anzulegen.« Shezira drehte sich um. »Wenn Ihr lange genug dort am Rand steht, Hyram, werdet Ihr fallen. Lernt aus den Fehlern Eures Bruders.«
    Etwas abseits gelegen stand ein kleiner Pavillon, der vor rund zweihundert Jahren von Sprecher Mehmit erbaut worden war. Die Purpurnen Berge waren mit kleinen Zierbauten wie diesem regelrecht übersät. Die meisten waren im Laufe der Jahre eingestürzt, doch dieser hier hatte den nachfolgenden Sprechern gefallen. Vom Fuß des Berges aus war er nicht zu sehen, und selbst von hoch oben war es beinahe unmöglich, ihn auszumachen, außer man kannte bereits seine genaue Lage. Er war zu einem sorgsam gehüteten Geheimnis geworden, das ein Sprecher an seinen Nachfolger weitergab, sobald dieser gewählt worden war. Das Plateau war außerdem eine ausgezeichnete Stelle, um die Diamantwasserfälle auszuspähen, die eine beliebte Rückzugsmöglichkeit für die Drachenlords und -ladys boten, die sich danach sehnten, den Augen und Ohren des Palasts zu entfliehen.
    Shezira ging in den Pavillon. Das Gebäude an sich war nichts Besonderes, lediglich ein einziger luftiger Raum mit offenen Rundbögen anstelle von Fenstern. Gegenüber der Tür befanden sich zwei breite Wandnischen, die großzügig mit üppigen Fellen und weichen Kissen ausgepolstert waren. Es war nicht schwer zu erraten, wofür die Sprecher diesen Luxus brauchten. Hat er Königin Zafir hierher gebracht? Shezira schürzte die Lippen. Selbstverständlich .
    Sie hörte, wie Hyram hinter ihr eintrat, und drehte sich um. »Es ist schön, dass sich Euer Gesundheitszustand wieder gebessert hat, Hyram.«
    »Ich kann Euch versichern, niemand ist darüber glücklicher als ich.«
    »Werdet Ihr sie heiraten?«
    Die Worte ließen Hyram für einen Moment erstarren. »Ich denke, Königin Zafir hat die geheimnisvollen Elixiere von der Viper gestohlen, um ihn zu ärgern. Sie weiß, was ich von ihm halte.«
    » Jeder weiß, was Ihr von ihm haltet.« Shezira legte den Kopf schief. »Aber ich bin nicht sicher, ob ich Eure Gründe verstehe.«
    »Er vergiftet seinen eigenen Vater.«
    »Tut er das? Tut er das wirklich?«
    »Davon bin ich felsenfest überzeugt.« Hyram runzelte die Stirn. »Könnt Ihr es nicht spüren? Seine Kälte? Er ist kein menschliches Wesen. Er ist boshaft, hartherzig, arrogant, selbstverliebt …«
    »Diese Beschreibung trifft auf jeden von uns zu.« Sie lächelte sanft.
    »Ihr wollt mich nicht verstehen, nicht wahr?« Hyram zuckte mit den Schultern. »Fragt Königin Zafir. Sie weiß genau, was ich meine. Wahrscheinlich könnte sie es besser beschreiben.«
    Sheziras Lächeln verschwand. »Ja. Werdet Ihr sie nun heiraten?«
    Hyram lächelte nicht. »Ja, Shezira, das werde ich.«
    »Und werdet Ihr sie zur Sprecherin ernennen, damit Ihr im Hintergrund weiterhin die Fäden ziehen könnt?«
    Daraufhin erwiderte er nichts.
    »Ist ihr bewusst, dass sie ihren Thron und ihre Krone aufgeben müsste? Hat sie einen Erben zur Hand, der diese Bürde auf sich nimmt?«
    Er musste lachen. »Ihr etwa?«
    »Wir haben einen Pakt geschlossen, Hyram. Falls Ihr Zafir anstelle meiner zur Sprecherin ernennt, werde ich sie herausfordern. Und Ihr werdet Euch einen erbitterten Feind machen. Reicht Euch Jehal etwa nicht?«
    Er sah sie an. Nach einigen Sekunden senkte er den Blick.
    »Ich werde jetzt gehen.« Shezira stürmte an ihm vorbei ins Freie und gab den Drachenrittern, die hoch über ihr am Himmel kreisten, ein Zeichen, um zurück zum Palast gebracht zu werden. Beinahe augenblicklich legte einer der Drachen die Flügel an, fiel fast senkrecht vom Himmel und vollführte auf dem ebenen Felsplateau vor dem Pavillon eine gelungene Landung. Der Reiter warf eine Strickleiter herab, rührte sich ansonsten jedoch nicht vom Fleck. Shezira runzelte die Stirn. Ihre Reiter hätten es besser gewusst. Sie wären auf der Stelle zur Seite gerutscht, damit sie die Zügel übernehmen konnte.
    Als die Königin einfach ruhig stehen blieb, nahm der Reiter den Helm ab. »Kommst du nun hoch oder nicht, Mutter?«
    Jaslyn. Shezira kletterte auf den Rücken des Drachen und setzte sich hinter ihre Tochter.
    »Ich würde Vidar gerne selbst zurück zum Palast fliegen.«
    Jaslyn sah ihre Mutter an, als sei sie verrückt, und

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